Purkersdorfer Pendler auf Abwegen

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1470.001
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Purkersdorfer Pendler auf Abwegen

Beitrag von 1470.001 »

Liebe Forengemeinde!

Während dieses Land im Kaufrausch des Marienfeiertages versank, habe ich mich am Nachmittag beschaulicheren und sinnvolleren Dingen gewidmet. Vor 20 Jahren, am 31.05.1987 wurde die generalsanierte Vorortlinie und somit auch der Schnellbahnbetrieb aufgenommen. Damals trat am 1.06. der Sommerfahrplan in Kraft. Richtigerweise wurde daher zum Fahrplanwechsel 2007/2008 diesem Ereignis gedacht. Zu diesem Zweck wurde ein legendärer „Purkersdorfer Pendler“ in der Zusammenstellung der sechziger Jahre mit der eingewickelten 1062.07 zwischen Wien Hütteldorf und Heiligenstadt in Verkehr gesetzt. Genau genommen ist der Pendler auf der Vorortelinie auf Abwegen, denn als derartige Pendelzüge im Planverkehr eingesetzt waren, fuhren auf der „Geisterbahn“ 52er und 2050er mit Güterzügen und der Pendler nach Unter Purkersdorf. Dennoch war es eine originelle Idee, die es wert war festgehalten zu werden. So schnell wird eine 1062 nicht mehr auf die Vorortelinie kommen. Seht also hier Bilder dieses wohl einmaligen Ereignisses.

Die ersten Aufnahmen entstanden in Penzing. Von der Rampe zur Ameisbrücke entstand diese Aufnahme des R 16766 auf der Fahrt nach Hütteldorf. Dankenswerter Weise wurde der Zug vom Bahnsteig 4 auf das Westbahngleis geleitet und verdeckt den 4024, der auf die Ausfahrt des Sonderzuges warten musste.

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Hier die eingewickelte 1062.07 bei der Arbeit und mit interessierten Fahrgästen ;).

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Offenbar bedingt durch den Fahrplanwechsel kam es in Penzing zu dieser interessanten Ansammlung von LTE Maschinen 2170.001 und zwei 185er warten auf die nächsten Einsätze.

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Nach der Ankunft in Wien Hütteldorf gab es Gelegenheit die Garnitur während der Wendezeit aufzunehmen. Schön, dass zwei N 28 Spantenwagen erhalten sind und dadurch eine wirklich authentische Wendezuggarnitur zustande kam. Der Wendezug mußte jeweils an der Spitze mit Bahnräumern und Luftbremskopf versehen werden. Ebenso mit Spitzensignal.

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Jahrzehntelang war die Baureihe 1062 aus dem Wiener Bahnbetrieb nicht wegzudenken. Auch Hütteldorf war ein fikxer Dienstort dieser mächtigen Stangenverschubloks.

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Elektrischer Teil: Siemens Schuckert Werke und AEG Union (SSW)
Mechanischer Teil: Wiener Lokomotivfabrik AG (Lofag)
Bahnhofsausstattung: Otto Wagner

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Von dieser Seite ist die eingewickelte 1062 besser zu sehen. Entgegen der Wettervorhersage war es schon so dunkel, dass ich bereits das Stativ verwenden mußte. Daher entschloss ich mich gleich zu Langzeitbelichtungen.

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Bedingt durch die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h war es ein Leichtes mit Planzügen vorauszufahren um den „Pendler“ auf der Strecke abzulichten. Die Bahnhöfe der Vorortelinie geben ja ein schönes Ambiente ab. So konnte der R 16769.

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Schon entfernt sich der Zug über das Gersthofer Platzl in Richtung Heiligenstadt.

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Danach lauerten wir dem „Pendler“ 16768 in Hernals auf. Durch den Bogen hofften wir die 1062 besser aufs Bild zu bekommen. Vorher wurden wir aber noch von einem Moko-Leerzug mit der 1116.105 und einem weiterem Ochsen überrascht. Ob es der verfrühte 47002 war, konnte ich nicht eruieren. Aufgrund des Fahrplanwechsels war ich mir nicht sicher.

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Danach zeitgemäßer Nahverkehr: 4024.014 hält als Zug 20764 in der Station Hernals.

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Etwas kreatives ;)….

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Just als der 16768 in Hernals eintraf, fuhr uns der Gegenzug ins Bild. Als sich dieser entfernte, wurde es leider an der Zugspitze kurz finster. Das Licht kam erst wieder, als sich der Zug in Bewegung setzte. Tja Murphy war halt auch wieder mit.

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Ich dachte mir, dass in Hütteldorf die 1062.07 „ausgewickelt“ wird und dann „klassisch“ nach Wien Nord gefahren wird. Diese Hoffnung wurde nicht erfüllt. Kurz bevor mir die Garnitur durch den unvermeidlichen Schnellbahnzug auf Gleis 4 zugestellt wurde, machte ich noch eine Aufnahme zur blauen Stunde.

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Diese Gegenüberstellung ist wohl auch eine einmalige Gelegenheit. Nahverkehr der Sechziger und der Achtziger des vergangenen Jahrhunderts. Leider verdeckt der 6020.237 die 1062er. Mit rund zwanzig Minuten Vorsprung fuhr der Wendezug nach Wien Nord.

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Da der heutige Nahverkehr natürlich etwas schneller ist, gelangte ich gemütlich nach Wien Nord und erwartete die 1062.07 mit ihrem Zug. Vorher gibt’s noch ein paar kreative Nahverkehrsimpressionen aus Wien Nord. Einmal mit Milleniumstower….

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…einmal mit Riesenrad.

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Freundlicherweise hielt der LP 32565 in Wien Nord an, sodaß mir noch ein ordentliches Foto dieses Zuges gelang, bevor er in die Abstellanlage der ehemaligen Zf Wien Nord entschwand ;).

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Übrigens:

Vor 20 Jahren gab es auch Einmaliges auf der Vorortelinie zu sehen. Für die Publikumsfahrten am 31.05.1987 wurde auch der 4030.322 eingesetzt. Diese Baureihe kam im Regelverkehr nie mehr auf dieser Strecke im Reisezugdienst zum Einsatz. Hier zwei Erinnerungen an den 4030.322 beim Türkenschanztunnel und in Oberdöbling.

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Die Bahn gehört uns!
Stoppt die Privatisierer!
1142 649

Beitrag von 1142 649 »

Feine Bilder in einer feinen Reportage ! Danke.
mfG
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Sybic
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Beitrag von Sybic »

100% Zustimmung!
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1470.001
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Beitrag von 1470.001 »

Ich habe für die freundliche Bewertung zu danken.
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tomilili
Beiträge: 62
Registriert: So Mai 06, 2007 19:33

Beitrag von tomilili »

Tolle Fotos! Möchte aber noch meinen Senf dazugeben ;) :
Schön, dass zwei N 28 Spantenwagen erhalten sind
* N28 sind keine Spantenwagen,
* alle vier Wagen sind N28,
* es gibt noch viele N28 in Österreich.
Johannes
Beiträge: 793
Registriert: Sa Aug 02, 2003 10:23

Beitrag von Johannes »

Danke für die 2 Bilder vom 4030er auf der VO - dort hätten sie super hingepasst !!!
Wer mit geilen Schienenfahrzeugen
unterwegs sein will, der muss nicht
weit fahren - ITALIEN !!!
Johnny

Genau diese Spantenwagen

Beitrag von Johnny »

sind daran Schuld das die ÖBB x Nebenlinien geschlossen haben.
Beispiele:
Korneuburg-Ernstbrunn-Hohenau
Dobermannsdorf-Zistersdorf-Niedersulz
Dobermannsdorf-Poysdarf-Enzerdorf bei Staatz
Gaweinstal-Paasdorf ist endgültig gestorben da die A5 drüberfährt
Und dazu noch unattraktiv Fahrpläne. Wer fährt schon gerne wie damals mit der Bahn wenn man 50 (!) cm oder mehr steigen musste um auf die Erste (!) Stufe zu gelangen. Wenn es damals Desiros gegeben hätte und einen intakten Planverkehr mit Anschlüssen dann täten heute die ganzen Eisenbahnstrecken zuwuchern mit Gras Sträuchern und mittlerweile mit Bäumen. Also ich vernehme damit das sich die Herrschaften wenn nicht bald was geschieht eine Dolmar Ps-6400 H zulegen werden müssen.
tomilili
Beiträge: 62
Registriert: So Mai 06, 2007 19:33

Beitrag von tomilili »

Liest du deine Postings auch durch bevor du sie abschickst?
Dann hättest du nämlich bemerkt, dass du dir selbst widersprichst!

Und übrigens: Ohne Bahnsteig musst du auch bei allen anderen Wagen über 50cm (bei einem Desiro sind es von Schienenunterkante sogar ca. 70cm) hinaufsteigen. Also solltest du in deiner äußerst wirren Erklärung für die Einstellung dieser Bahnen diesen Punkt als Grund verwerfen!

Und wie schon oben weiter geschrieben: In diesem Thread gibt es kein einziges Foto eines Spantenwagen!
Webbster
Beiträge: 335
Registriert: Sa Jun 16, 2007 12:56

Beitrag von Webbster »

wie wurde denn da der verkehr betrieben mit diesem zug. mit einem M. an der spitze? ich sehe keinen und UIC Kabel wird es wohl auch keines gegeben haben ^^ ??? kann mir das jemand erklären?
Johnny

Anmerkung zu meinen Posting weiter oben

Beitrag von Johnny »

Es war damit gemeint das die Bahnsteige so eine niedrige Bahnsteigshöhe hatten das man so weit raufsteigen musste. Gäbe es damals den Luxus wie Desiros und die 55 cm hohen Bahnsteige dann wäre es anders. Und übrigens ihr findet es behindertengerecht 50 cm raufzusteigen. Eine alte Dame die müssen Sie raufheben weil Sie so weit ihren Fuß heben kann? Oder machen Sie das gerne?
Pollux

Beitrag von Pollux »

Heute muss man nicht auf alte damen warten, die jungen buben kriegen schon den a* nicht mehr hoch.

LG Hans
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