Die Baureihe 2143 ist mittlerweile eine Altbaureihe der ÖBB geworden und ist es daher wert beizeiten bildlich festgehalten zu werden, bevor die letzten Planeinsätze enden. Die Haupteinsatzgebiete sind der Raum Krems und der Raum St. Pölten. Nach wie vor können dort sogar Tandems im Planbetrieb angetroffen werden. So auch auf der landschaftlich reizvollen Strecke über den Statzendorfer Berg zwischen Herzogenburg und Krems an der Donau. Mehrere Güterzüge und die Bedienung des Schotterwerkes bei Meidling im Thale erlauben viele schöne Fotomotive und der relativ dichte Personenverkehr bieten dem Eisenbahnfreund Abwechslung. So begab ich mich am Freitag, dem 23.04.2010 auf diese, zu Unrecht wenig fotografierte Strecke um die 2143 Umläufe zu dokumentieren: Leider hielt die Sonne nicht, was sie am Anfang versprochen hatte, seht selbst
Der Morgen empfing mich von seiner schönsten Seite: Im weichen Morgenlicht konnte ich die 1099.14 in St.Pölten Hbf mir dem R 6824 aus Laubenbachmühle aufnehmen.

Dann ging es aber flugs nach Statzendorf. Die 2016.043 erledigte mit einer dreiteiligen Doppelstockgarnitur die meisten REX Umläufe des Tages. Hier schiebt sie ihre Garnitur als REX 6605 aus Statzendorf in Richtung Krems an der Donau.

Die 2143.058 und 2143.071 sind um 5:42 Uhr mit dem NG 62131 aus St. Pölten in Statzendorf eingetroffen. Jetzt ruhen sie sich aus um danach die anstrengende Nebenfahrt 72017 zum Schotterwerk bei Meidling im Thale in Angriff zu nehmen.

Vom Güterzug 50191 nach Krems wurde ich überrascht, da er mit 50 Minuten Vorsprung verkehrte. Bespannt war der Zug mit der 2143.049. Sie hatte mit den drei Wagen sicher keine Mühe…

Dann begab ich mich nach Meidling im Thale um ein wenig die Fotomöglichkeiten zu prüfen. Dabei begegnete mit der REX 6607 nach Krems, welcher den 5047.027 am Zugschluss hatte.

Noch ist die Strecke ein kleines Fotoparadies: Keine störenden Fahrleitungsmasten, keine Lärmschutzwände beeinträchtigen die Landschaft und die Strecke. Teilweise gibt es noch die alten Telegrafenleitungen. Lediglich die Haltestellen sollten gemieden werden, da sie zum Großteil mit hohen Mittelbahnsteigen ausgestattet wurden. In blühender Umgebung konnte ich den 5047.047 als R 6032 auf seinem Weg nach St. Pölten aufnehmen.

Dann hätte eigentlich die überfällige Nebenfahrt erscheinen sollen, stattdessen erschien aber der Lerpersonenzug 37369, der mit einer CS-Wendezuggarnitur, einer 2016 und drei 5047ern eine ungewöhnliche Erscheinung und willkommene Abwechslung darstellte. Es handelt sich dabei um Leerrückführungen unpaariger Morgenleistungen von St. Pölten nach Krems an der Donau.

Den Zugschluss bildete der 5047.018.

Und dann kam was kommen musste: Die Sonne verschwand und just in dem Moment erschien die Nebenfahrt 72107 mit dem 2143 Tandem. Gemütlich rollten die 2143.058 und 071 mit den leeren Schotterwagen ihrem Ziel, der Awanst Paudorf A1, entgegen.

Dann wurde es wieder ruhig und ich suchte einen anderen Fotostandort auf. In einem kleinen Garten entdeckte ich einen blühenden Kirschbaum, dessen Äste diese Aufnahme der 2016.043 mit dem REX 6014 abrundete.

Die Haltestelle Meidling im Thale liegt im Bogen, was mir diese Ansicht des 5047.047 als R 6033 auf seinem Weg nach Krems ermöglichte.

Die Sonne kam nicht wieder, das 2143 Tandem schon. Unter gewaltiger Lärmentwicklung verschoben die beiden Maschinen die schweren Schotterwagen um den Zug für die Rückfahrt nach Statzendorf zu bilden.

Dann war es soweit, die nunmehrige Lok an der Zugspitze, die 2143.071 und dahinter die 2143.058 nahmen mit dem Zug 72101 die Rückfahrt nach Statzendorf weithin hörbar in Angriff.

Ich folgte dem Tandem mit dem Regionalzug 6036 nach Statzendorf. Die Zeit der wagentechnischen Behandlung nutzte ich um mich auf die Steigung in Richtung Herzogenburg zu begeben. Es dauerte nicht lange und pünktlich um 11:15 verliessen die 2143.071 und 2143.058 mit dem nunmehrigen NG 62132 den Bahnhof Statzendorf in Richtung St. Pölten. Es ist für jeden Dieselfan ein Ohrenschmaus, das Tandem vor diesem schwerem Zug unter Vollast arbeiten zu hören!

Danach wurde es fast unheimlich still. Der 5047.047 brummelte nur leise vor sich hin, als er den blühenden Baum bei der Einfahrt Statzendorf passierte.

Vor der Kulisse des Dunkelsteiner Waldes verlässt unsere alte, bekannte 2016.043 mit dem mittäglichen REX 6016 den Bahnhof Statzendorf in Richtung St. Pölten Hbf.

Eine Stunde später hält der 5047.018 mit einem weiteren 5047 als R 6038 in Statzendorf um die Kreuzung mit dem REX 6013 abzuwarten.

Nächste Station auf meiner Tour an der Kremser Bahn war die Station Paudorf. Bald nach meiner Ankunft hörte ich vertrautes Motorengeräusch: 2143.070 und 2143.068 waren als Lokzug 85837 planmäßig nach Krems unterwegs. Also auch der 55014 hat ein Tandem *freu*.

Noch hiess es aber warten und gute Fotostellen suchen. Zuerst wartete ich bei einer blühenden Stelle auf die 2016.043 mit dem REX 6018 aus Richtung Krems.

An Werktagen wenn Schultag folgt bald darauf der Schülerzug R 6040. Am 23. April bestand der Zug aus 5047.028 in Altlackierung und 5047.005 in der neuesten Lackierungsform.

Ich hatte den Bahnhof Paudorf in guter Erinnerung. Schüttbahnsteige, ein großes, altes Aufnahmegebäude und schöne Bäume gaben vor allem nachmittags eine schöne Fotokulisse ab. Umso ernüchterter war ich nach meinem Eintreffen. Alles weggerissen, stattdessen ein hoher Mittelbahnsteig und der Fahrdienstleiter residiert im Container. Ein Bild von der Kreuzung der Züge 6040 und 6039 reicht und sagt alles.

Ungefähr einen halben Kilometer hinter Paudorf in Richtung Krems eröffnet sich beim „Urlauberkreuz“ einem Bildstock, diese Perspektive auf Bahn und Stift Göttweig. 5047.047 und 5047.018 passieren als R 6042 diese Stelle.

Und weils so schön ist, gleich noch die 2016.043 mit dem REX 6015 auf dem Weg nach Krems.

Der letzte Zug, den ich an dieser Strecke aufnehmen wollte war der Güterzug 55014 von Krems nach St. Pölten. Ich hatte ja gehofft wegen des Tandems einen ordentlichen Zug vor die Linse zu bekommen, aber mit den 5 Kesselwagen waren die 2143.068 + 2143.070 wohl kaum überfordert. Dennoch wars ein netter Abschluss. Es ging weiter über Krems nach Absdorf-Hippersdorf, wo es auch noch interessant sein sollte.

Gleich nach meiner Ankunft in Absdorf-Hippersdorf begab ich mich zur westlichen Abstellgurppe um den dort hinterstellten 4010.009 samt Garnitur zu begutachten. Er zeigt sich – für die lange Abstellung – in einem recht guten Erscheinungsbild und das lässt doch hoffen. Der 4010er soll ja geschützt hinterstellt und in weiterer Folge in Ampflwang untergebracht werden.

Für lange Zeit wird der 4010.009 zum letzten Mal auf einer seiner ehemaligen Stammstrecken gewesen sein. Über viele Jahre wurde der 4010.009 ja auf der FJB im Reisezugdienst eingesetzt und war dort auch begehrtes Fotoobjekt. So machte es mir auch am 23.04.2010 nochmals Freude auf den Auslöser zu drücken.

Noch ein Blick auf den derzeitigen FJB-Alltag, der noch immer durchaus nett sein kann: Die 1144.097 trifft mit R 2172 in Absorf-Hippersorf ein.

Die 1142.623 vor dem Zug 7164 verkörpert mit blutorangem Anstrich, großen Scheinwerfern und „Pflatsch“ auch noch die „Gute, alte Zeit der ÖBB“.

Die 1142.654 „Philomenia“ bildet das Kontrastprogramm dazu als sie mit dem 2112 in Absdorf-Hippersdorf hält.

Den schönen Abschluss dieses recht gelungenen Fototages bildete aber die ehrwürdige 1110.522 der ÖGEG welche kurz vor meiner Abfahrt mit dem SGAG 91149 weit vor der geplanten Ankunft in Absdorf-Hippersdorf aus Strasshof eintraf. Mit den drei Spantenwagen hatte sie eine durchaus nette Garnitur am Zughaken. Hochzufrieden fuhr ich heim nach Wien. Ich war nicht das Letzte Mal am Statzendorfer Berg…..
