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Verfasst am: Sa Aug 11, 2012 21:29 Titel: Chancen für Wiederbelebung der Strecke Korneuburg-Ernstbrun |
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BAHN-REAKTIVIERUNG / Chancen für Wiederbelebung der Strecke Korneuburg-Ernstbrunn stehen gut. Land NÖ zahlt erste Studie.
BEZIRK KORNEUBURG / Wie realistisch ist es, dass in den nächsten Jahren auf der Strecke Korneuburg-Ernstbrunn wieder eine Bahn für Schüler und Pendler verkehrt? "Ich glaube fest daran", sagt LAbg. Hermann Haller. Wenn alles glatt läuft, könnte es schon in drei bis fünf Jahren soweit sein. Das Land beobachtet das Engagement der Kleinregionen 10 vor Wien und Leiser Berge "mit großem Wohlwollen", wie Landesrat Mag. Karl Wilfing betont. Bei einem Arbeitsbesuch sagte er die Finanzierung einer Studie über die Bevölkerungsentwicklung und Passagierzahlen zu. Noch heuer sollen Ergebnisse vorliegen. Wilfing stellt aber auch klar, dass das Land nicht Betreiber spielen wird, "das muss ein Privater machen".
Narrenhofer: "Güterverkehr ist wie die Butter aufs Brot"
800 Fahrgäste pro Tag sind notwendig, damit das Projekt "machbar" ist, rechnet Haller vor. Kostendeckend ist es dann aber noch nicht. Das könnte gelingen, wenn man den Güterverkehr auf die Schiene holt. "Der ist wichtig, der ist die Butter aufs Brot", weiß Verkehrsexperte Johann Narrenhofer, der auch Gemeinderat in Ernstbrunn ist. "Das Ziel muss sein, sich den täglichen Betrieb zu verdienen", so Narrenhofer. Der Rest - also die Erhaltung der Infrastruktur - falle unter den Bereich Daseinsvorsorge. Das geringste Problem ortet der Experte in der Betreibersuche. "Fünf bis sieben würden sich bewerben", ist er sicher. Vorerst stehen aber noch Verhandlungen mit den ÖBB an, denen die Bahngleise gehören. Das Beseitigen der Gleise würde eine schöne Stange Geld kosten. "Der ÖBB muss es etwas wert sein, dass sie jemand übernimmt", hofft Narrenhofer, "sie erspart sich etwas und kann einen Teil loswerden."
Von der Reaktivierung der Bahn würde die ganze Region profitieren, auch noch weit hinter Ernstbrunn. "Dort sind die Bauplätze noch leistbar", gibt Haller zu denken. Die ganze Siedlungsentwicklung würde davon beeinflusst. Das Zukunftsszenario sieht so aus: Mikro-Mobilitätssysteme bringen die Pendler nach Ernstbrunn zur Bahn, in 30 Minuten sind sie - ohne in Korneuburg umzusteigen - in Wien. "Ich bin zuversichtlich, dass die Bahn das Herzen des Weinviertels beleben wird", sagt Haller.
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