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Mariazellerbahn Neue Fahrzeuge
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Thomas Pröglhöf



Anmeldungsdatum: 04.09.2002
Beiträge: 208
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: Sa Nov 30, 2002 16:18    Titel: Mariazellerbahn Neue Fahrzeuge Antworten mit Zitat

Im neuen SVa wird erwähnt, daß neue Fahrzeuge im Wert von 400Mio ATS beschafft werden sollen. Gibt es eigentlich schon Pläne für in Frage kommende Typen, oder woher der Preis?

Thomas


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Sybic



Anmeldungsdatum: 20.08.2002
Beiträge: 5169
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: Sa Nov 30, 2002 17:38    Titel: Desingentwurf Antworten mit Zitat

Hallo Thomas!

Die Zeitschrift Eisenbahn Österreich veröffentlichte vor längerer Zeit Typenskizzen der Fa. Siemens, auf welchen der Designentwurf für eine moderne E-Lok bzw. auch Skizzen für moderne Reisezugwagen zu sehen gewesen sind.

Seither ist meines Wissens nach nichts Konkretes geschehen, es sei denn, die NÖVOG hat sich nunmehr dazu entschlossen, Fakten ans Tageslicht gelangen zu lassen.


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Markus1099



Anmeldungsdatum: 27.09.2002
Beiträge: 742
Wohnort: Korneuburg

BeitragVerfasst am: Sa Nov 30, 2002 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Bei der Generalversammlung der Freunde der Mariazellerbahn "Voller Zug" war auch DI Knoll (NÖVOG) anwesend! Hier eine Zusammenfassug von seinen Ausführungen (nachzulesen auf http://www.mariazellerbahn.at/freunde/nachlese.htm ):

"In einem sehr dichten Gastvortrag erläuterte Dipl.-Ing. Knoll, Geschäftsführer der NÖVOG, die vergangenen 5 Jahre aus seiner Sicht und warb für den nunmehr vorliegenden Fahrplan. Er stellte zum wiederholten Male klar, dass die Region die MzB unterstützen muss und nicht umgekehrt und dass sich die NÖVOG nach dem Abschluss der Verhandlungen massiv für neue Fahrzeuge einsetzen wird, für den Pendler UND für den Touristikverkehr."

Ich war leider bei der Genaralversammlung verhindert aber diese Zusammenfassung deutet für mich nicht auf eine rasche Entscheidung - mit vielleicht schon konkreten Daten und Zahlen - zu Anschaffung hin.
Markus


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Robert Peter
Gast





BeitragVerfasst am: So Dez 01, 2002 0:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das lob ich mir!

Da sitzen die Freunde der Mariazellerbahn nebst Bier und Wein in einer Pielachtaler Dorfkneipe, Knoll hält einen dichten Vortrag (oder waren die Anwesenden dicht - dass weiss ich jetzt nicht), übergeben sich gegenseitig alte Bilder, fadisieren sich, wie man am Herrn Ing. Wilfried Böhm erkennen kann, oder schlafen bereits wie Herr Bürgermeister und hissen Fahnen mit (Wir saufen in) "vollen Zügen" - Parolen und so....

Und dann kann man noch lesen Was noch zu sagen wäre: - Saal voll,- ich sags ja!

Knoll wirbt für den neuen MZB-Fahrplan weil ja das tägliche Angebot nach Mariazell von 7 auf 5 erhöht(??) wurde und die Menge pascht. Traurig eigentlich! Man stellt die Leute tatsächlich als Idioten hin. Dann redet man ihnen noch ein, bald mit ultramodernen Garnituren auf den Berg zu flitzen und man glaubt dieses Geschwätz! Damit will man sie scheinbar nur noch bis zum bitteren Ende bei Laune halten.

Aber man hat bereits das Vielfache(!) des Kaufpreises der Rohr-Krepierer-4090er in Reparaturen investiert und bringt die Kisten immer noch nicht in Gang, und besitzt die Frechheit, wieder in Züge zu investieren - mit einem Stromsystem, dass es weltweit nur einmal gibt!!!! Wer soll die neuen Garnituren bezahlen, bitte? Die NÖVOG, die ÖBB, oder gar wieder die Steuerzahler? Was verdient man bei diesen Gesellschaften eigentlich? Das müssen ja richtige Goldgruben sein - Bill Gates, wo bist du? Nur derzeit mutet man den Menschen zu, in hundert Jahre alten Fahrzeugen auf öligen Gleisen durch die Gegend zu zuckeln. Oder aber mit Doppel- oder Dreifach 5090 und 3000 Liter Diesel durch die Tunnels zu fahren!

Wie naiv muss man eigentlich sein, um solches "Zukunftsgefasel" ohne massive Flatulenzen ertragen zu können. Wie peinlich!


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Sybic



Anmeldungsdatum: 20.08.2002
Beiträge: 5169
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: So Dez 01, 2002 18:11    Titel: Hier sind die Typenskizzen! Antworten mit Zitat

Während manche, das Auto als Verkehrsmittel vorziehende (angebliche) Eisenbahnfans in Erfüllung ihrer Unwissenheit standardisierte 08/15 Phrasen nebst ähnlichem Getue ans Tageslicht gelangen lassen, habe ich mir erlaubt, die in meinem zuvorigen Beitrag erwähnten Typenskizzen aus meiner Sammlung an Ausgaben der Zeitschrift Eisenbahn Österreich herauszusuchen, und diese der ehrenwerten Forengemeinde durch Einscannen zugänglich zu machen.

Die Skizzen wurden übrigens in der Ausgabe 09/2002 der obzitierten Zeitschrift veröffentlicht.

Viel Spaß beim Betrachten!

Für Teil 1 bitte hier klicken

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Robert Peter
Gast





BeitragVerfasst am: So Dez 01, 2002 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sybic!

Es ist mir natürlich klar, dass du hier auf mich anspielst, aber es sei Dir vermeldet, dass man zu vielen "Geschehnissen" gar nicht mit der Bahn hinkommt....

Ich vermisse aber Deine Meinung zu dem oben angeführten angeblichen 08/15 Getue. Ich habe folgendes zur Diskussion gestellt:

.) irgendein "wichtiger" Verein lässt sich von Knoll vollquasseln
.) er rühmt den neuen MZB-Fahrplan trotz wieder geschrumpfter Direktverbindungen nach Mariazell (von 7 auf 5, nächstes Jahr von 5 auf 3 und dann hätten wir noch ein Jahr bis zum Ende!)
.) es werden wieder Neuankäufe angekündigt, die es so nie geben wird (und schon gar nicht mit elektrischer Traktion)
.) pausenlos defekte und nicht fahrfähige 4090

was ist da 08/15? Auf keinen meiner Vorwürfe bist Du eingegangen. Dass wir Pläne von tollen fiktiven Fahrzeugen haben, ist sicher auch schon hinlänglich bekannt, nur sollte schön langsam irgendwer echt anfangen, diese auch umzusetzen und die MZB zu retten, bevor es tatsächlich zu spät ist. Vom PLäne anschauen werden die 1099 nicht jünger! Denn diese "Angst" habe ich!!!


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Markus1099



Anmeldungsdatum: 27.09.2002
Beiträge: 742
Wohnort: Korneuburg

BeitragVerfasst am: So Dez 01, 2002 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Robert!

Leider kannst du hier nur kritisieren obwohl ich sehr stark vermute, dass du den Verein gar nicht wirklich kennst!!!
Ich will mich hier nicht auf dein Niveau hinunterbegeben, doch nur soviel für alle interessierten Leser:

Die Freunde der Mariazellerbahn "Voller Zug" sind mittlerweile der größte private Kunder der ÖBB auf der Mariazellerbahn. Ohne seine Aktivitäten wäre es weder Robert noch anderen möglich regelmäßig Doppeltraktionen mit 1099 mit weit über 10 Wagen zu fotografieren - denn diese Züge bzw. die zusätzlichen Wagen werden vom Verein organisiert. Smile
Weiters war es der Verein, der z.B. jetzt im Advent zusätzliche Fahrten zum Mariazeller Advent organisiert hat, da die Region durch Ausfall einer großen Tageszeitung als Sponsers (die bietet heuer lieber Autobussfahrten nach Mariazell an Sad !) dazu nicht fähig war ......
Daher ist es auch nur allzu verständlich das auch DI Knoll in diesem Kreis über die Mariazellerbahn spricht!

Zum Fahrplan: Jawohl es stimmt es ist eine Verbindung weniger als zuletzt, doch wenn man sich den Fahrplan genauer anschaut, kann man wirklich Positives erkennen:
- Verbessertes Angebot in die Hauptrichtung (Stundentakt von St. Pölten nach Mariazell am Vormittag, ähnliches am Nachmittag in die Gegenrichtung),
- in Stoßzeiten fast 1/2 Std. Takt zwischen St. Pölten und Obergrafendorf,
- Integrierung des Touristikzuges in den Fahrplan (damit Sa., So und Feiertag eine Verbindung nach Mariazell mit modernisiertem Wagenmaterial, 1. Klasse und Speisewagen), ....

Markus,
der sich eine ausgewoge und sachliche Argumentation wünscht .... Wink


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Robert Peter
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Dez 02, 2002 6:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Markus!

Scheinbar siehst Du durch Deine rosarote MZB-Brille die Realität nicht ganz scharf, daher hier kurz einmal die Fakten (ab 15.12.2002)

Mariazell -- St-Pölten (ohne Umsteigen)

1. Zug 6840 um 08:48 Uhr
2. Zug 6842 um 10:57 Uhr
3. Zug 6843 um 16:00 Uhr
4. Zug 6848 um 17:06 Uhr

Ende

Der Zug 16100 Panoramic Nostalgie fährt erstens mit einem Sondertarif (=noch teurer) und nur an 13(!) Tagen im Jahr

Somit sind es nur 4(!) durchgehene Züge von Mariazell nach St.Pölten


St. Pölten - Mariazell

1. Zug 6801 um 05:57 Uhr
2. Zug 6843 um 07:25 Uhr
3. Zug 6845 um 08:25 Uhr
4. Zug 6847 um 09:25 Uhr
5. Zug 6849 um 10:25 Uhr

Das war's! Der letzte durchgehende Zug nach Mariazell verkehrt um 10:25 Uhr!!!! Das ist einzigartig! Und da traut sich der Knoll noch in den Club?

Das ist die Realität! Da mutet sich Dein "Fast 1/2 Stunden Takt" auf der 12km Strecke nach Ober Grafendorf als eher lächerlich an!

Es ist auch klar, dass jene, die Fakten schonungslos offenlegen, bei den 1099-Nostalgikern und Ewig-Optimisten in Ungnade fallen, aber sollte es dieses Forum in 5 Jahren noch geben (wenn nicht, dann treffen wir uns im EBFÖ wieder), können wir uns ja zu einem Spaziergang auf den ehemaligen Bahndämmen der MZB zusammenfinden.

Nun noch die heutigen direkten Verbindungen:

St. Pölten - Mariazell

05:59, 07:27, 08:25, 10:25, 13:28, 15:25, 17:30

Mariazell - St. Pölten

05:28, 07:45, 10:44, 13:22, 15:49, 17:00

Wenn ich jetzt den Rechenschieber zur Hand nehme, bemerke ich, dass auf der Bergfahrt und Talfahrt je 2 Züge weniger unterwegs sind, Du sprichst von einem - also verbreitest Du Unwahrheiten!!!

So, lieber Markus, und wo siehst Du da zum neuen Plan eine Verbesserung, oder ist das Umsteigen mit Sack und Pack in Laubenbachmühle als Komfortsteigerung und Angebotserweiterung zu werten??? Nein, Danke!

Und noch etwas: Es kann natürlich sein, dass Du jetzt mit den "Pendlern" konterst, die auf der Talstrecke unterwegs sind. Nur: An den Pendlern verdient niemand, nicht die ÖBB und nicht die NÖVOG. Warum sonst werden die Pendler und Schülerfahrten massiv vom Land gefördert? Auch der Stadtverkehr wie die Wiener Linien könnte ohne Förderungen selbst nie überleben. Nur bei der NÖVOG sieht das anders aus. Das ist eine private Gesellschaft und die machen nicht mit den Pendlern das Geschäft, sondern mit den Tagestouristen aus Wien, die sich aber wieder mit einem geschmälerten Angebot auseinandersetzen müssen. Und wenn nun die MZB in private Hand übergeht und es wird über kurz oder lang kein Gewinn eingefahren, wird eben zugesperrt. Dem öffentlichlichen Auftrag der Personenbeförderung wird doch schon längst durch die Busse nachgekommen, so gesehen, ist die MZB aus rein wirtschaftlicher Sicht sowieso nur ein "schwerer" Klotz am Bein. Und diesen Klotz wird man abstossen, auch wenn man heute noch von großartigen Neubaufahrzeugen spricht....

Weiterer Punkt der innigen Liebe zwischen NÖVOG und "ihrer" MZB: Warum werden denn noch im Sommer 2001(!) von dieser Gesellschaft zwei Reisezugwagen der MZB nach Deutschland verkauft, obwohl dazumals schon der Regelbedarf an Wagen gerade noch zu decken war? Von Sonderfahrten gar keine Rede!

Und warum macht den Mariazeller Advent nun nicht mehr die MZB sondern das Busunternehmen Blaguss?

Fragen über Fragen, die aber von Herrn Knoll und Dir nicht beantwortet werden (können).....


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Robert Peter
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Dez 02, 2002 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem Sybic liebevoll drei Jahre alte Pläne für neue MZB-Fahrzeuge abgescannt hat und sie als 3 Monate alt verkaufen will, hier ein Beitrag des Haus- und Hofkritikers der Zeitschrift EBÖ, die wieder sehr eindrucksvoll beweist, dass es eigentlich niemand gibt, den die MZB wirklich interessiert, ausser halt ein paar Nostalgikern, die jedem alten Wagen und jeder alten Lok nachweinen:

Aufklärungsbedürftige Vorkommnisse

Im Bereich der ÖBB geschehen mitunter Dinge, die nicht nachvollziehbar sind und die selbst Insider nicht erklären können. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass auf der oberen Führungsebene der Bahn Desinteresse oder Uninformiertheit, möglicherweise auch fehlender Sachverstand bei Detailproblemen herrschen und dass dieses Vakuum von unteren Ebenen sanktionslos - zur Verwirklichung von Eigeninteressen genutzt wird. Dabei seien keineswegs materielle Interessen unterstellt. Viel eher sind persönliche Animositäten, Profilierungssucht und ähnliches maßgeblich. Bedauerlich daran ist nur, dass infolge derartiger Handlungen auf dieser Ebene, die natürlich - und das muss auch erwähnt werden nur durch die Führungsschwäche der übergeordneten Stellen möglich werden, materieller und ideeller Schaden für das Unternehmen Bahn entsteht.

Bekanntlich ringt die Mariazellerbahn heftig um ihren Fortbestand. Man sollte eigentlich annehmen, dass Unterstützung in diesem Existenzkampf nicht nur ein Anliegen aller Freunde dieser Bahn, sondern auch der Entscheidungsträger bei den ÖBB wäre. Dem ist aber, was Letztere betrifft, offensichtlich nicht so, und man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass es innerhalb der ÖBB Leute gibt, die sogar einiges unternehmen, um den Fortbestand der Mariazellerbahn mit verschiedenen Handlungen zu unterlaufen.

Wie berichtet, war die Aktion „Mariazeller Advent" im Vorjahr ein Erfolg für die Bahn. Bestens organisiert von den örtlichen Bediensteten, den Nostalgieclubs, dem Profitcenter Touristik der ÖBB und gestützt durch Aktivitäten verschiedener Gemeinden und Organisationen, fuhren während der stillsten Zeit des Jahres (auch auf der Mariazellerbahn) Tausende von Reisenden sowohl in Plan- als auch in Sonderzügen zur weihnachtlichen Ausstellung in den bekannten Wallfahrtsort, wobei es wegen der unerwartet großen Nachfrage und den vorangegangenen, überzogenen Redimensionierungen beim Wagenmaterial zu Beförderungsproblemen kam.

Unbeschadet davon war der finanzielle Erfolg dieser Adventszüge herzeigbar, und man ging davon aus, diesen Erfolg im Interesse der Bahn im heurigen Jahr durch gesteigerte Aktivitäten noch zu verbessern. Solche Erfolgserlebnisse werden aber offensichtlich beim GB PV der ÖBB nicht geschätzt! Die für derartige Fahrten notwendige Werbung über Reisebüros, die schon im Frühsommer einsetzen muss, konnte nicht erfolgen. Seitens GB PV wurde den Werbern für einen Adventsverkehr beschieden, man könne bis zum 15. Dezember 2002 (Fahrplanwechsel) nicht zusagen, ob überhaupt und zu welchen Zeiten Züge geführt werden könnten. Erste „Erfolge" dieser Fahrgastvertreibung zeigen sich bereits: Das Reisebüro der Tageszeitung „Kurier" hatte im Vorjahr für Tausende von Kunden eine Bahnfahrt zum „Mariazeller Advent" organisiert und wollte dies auch in diesem Jahr tun. Offensichtlich aufgrund der undurchsichtigen Situation wollte der Besteller kein Risiko eingehen, verzichtete in diesem Jahr auf eine Bahnfahrt zum „Mariazeller Advent" und betraute das Busunternehmen Blaguss mit der Beförderung von 2300 Personen.

Mit welchen Methoden die ÖBB im Fall Mariazellerbahn arbeiten, zeigt sich noch an einem weiteren Beispiel: Bekanntlich gibt es einen Vertrag vom 27. Juli 2001 zwischen den ÖBB und der NÖVOG, in dem unter anderem die genaue Zahl von Lokomotiven und Wagen festgelegt ist, welche die ÖBB bei einer allfälligen Betriebseinstellung der Mariazellerbahn der NÖVOG oder einem Nachbetreiber betriebsbereit zu übergeben haben. Die ÖBB scheinen sich allerdings nicht an diesen Vertrag zu halten. Wie schon bekannt, kam es in den Sommermonaten zu argen Engpässen bei den Triebfahrzeugen, weil nur noch sechs statt der vertraglich vorgesehenen zehn Lokomotiven der Reihe 1099 betriebsfähig waren und von diesen sechs bereits vier die vorgesehenen Untersuchungsfristen hoch überschritten hatten. Auch bei den Wagen kann der Regelbedarf nur mit Mühe und Not gedeckt werden. Steigt aufgrund von Werbeaktionen oder schönem Ausflugswetter das Fahrgastaufkommen, kommt es sofort zu Beförderungsproblemen, weil keinerlei Fahrzeugreserven vorhanden sind. Grund dafür sind die überzogenen „Rationalisierungsmassnahmen", sprich Ausmusterungen von Reisezugwagen. Obwohl dieser Zustand bereits im Sommer 2001 gleichermaßen bekannt war, verkauften die ÖBB am Tag der Vertragsunterzeichnung (27. Juli 2001) mit der NÖVOG noch zwei Reisezugwagen nach Deutschland.

Wie bekannt, konnte der Beinahe-Verkehrszusammenbruch auf der Mariazellerbahn im Sommer durch massive Intervention der NÖVOG gerade noch verhindert werden. Die dabei seitens der NÖVOG eingeforderte Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen hinsichtlich der betriebsfähigen Fahrzeuge wurde zwar scheinheilig zugesagt, die Realität sieht allerdings anders aus. Nach wie vor herrscht drückender Mangel an betriebsfähigen Lokomotiven der Reihe 1099; aus diesem Grund werden vor allem an Wochenenden Züge nach Mariazell bereits mit Diesellokomotiven der Reihe 2095 bespannt. Abgesehen vom generellen
Unfug des Fahrens mit Diesellokomotiven unter einer Fahrleitung, erwachsen dadurch erhebliche Zusatzkosten, denn die beigegebenen Reisezugwagen müssen mit eigener Webasto-Heizung ausgerüstet sein, da die Lokomotiven keine Heizung für den Wagenzug besitzen. Infolge der mangelnden Leistungsfähigkeit der Reihe 2095 ist auch die Anhängelast dieser Züge beschränkt.

Am 8. September 2002 veranstaltete das ORF Landesstudio Niederösterreich einen Wandertag „Ötschergräben" und betrieb dafür heftig Werbung. Bei den ÖBB schlug sich dieser Wandertag wieder einmal als Debakel nieder: Mangel an Lokomotiven, Mangel an Wagen, Schienenersatzverkehr mit Privatbussen! Da am genannten Tag gleichzeitig ein Sonderzug mit 14 Wagen (385 Reisende) und zweimal 1099 zu führen war, standen aufgrund der Redimensionierung des Fahrparks und des schlechten Unterhaltungszustandes der noch vorhandenen Lokomotiven für die Planzüge zu wenige Triebfahrzeuge zur Verfügung. Schon eine Woche vor dem Wandertag wurde daher verfügt, dass keinerlei Werbung für die Fahrt mit der Bahn betrieben werden darf, um ein erhöhtes Fahrgastaufkommen zu vermeiden. Die von örtlichen Bediensteten angeregte Notlösung, zumindest im Abschnitt des Wanderbereiches (Gösing - Mitterbach) Pendelfahrten mit Tandem-5090 zu organisieren, wurde von der Regionalleitung, die für sehr viele Missstände auf der Mariazellerbahn zuständig ist, abgelehnt. Eine plausible Erklärung dafür war nicht zu erhalten und die Verschuldensfrage wurde zwischen TR (keine Lokomotivführer) und PV (zu teuer) hin und her geschoben. Nicht zu teuer, aber keineswegs imagefördernd für ein Eisenbahnunternehmen war der Bedarfs-Schienenersatzverkehr mit vier Privat-Kleinbussen zwischen den Bahnhöfen Wienerbruck und Erlaufklause. (ho)




Zuletzt bearbeitet von Robert Peter am Di Dez 03, 2002 15:52, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thomas Pröglhöf



Anmeldungsdatum: 04.09.2002
Beiträge: 208
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BeitragVerfasst am: Di Dez 03, 2002 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Was wiederum bedeutet, daß es schleunigst eine Lösung der Betreiberfrage geben muß, denn Fahrgäste gäbe es ja genug. Es wird Zeit, daß sich ein an der MZB interessierterer Betreiber findet und sich die ÖBB von dieser Funktion verabschiedet.

Die NÖSBB gehört ja zu je 50% der ÖBB und der NÖVOG. Da so ein Modell auch für die restlichen Schmalspurbahnen Niederösterreichs überlegt wird, würde mich die Betriebssituation (d.h. Fahrgastanzahl, Auslastung, Kostendeckungsgrad,...) der Schneebergbahn vor und nach der "Privatisierung" interessieren. Hat jemand von euch Daten dazu?

Thomas


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wwoer
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BeitragVerfasst am: Di Dez 03, 2002 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Mir fällt auf, das bei diesem Thema munter drauflosdiskutiert wird (NÖVAG, MZB-Fan-Vereine, hier im Forum), aber eigentlich niemand an rechtliche Voraussetzungen denkt. Rechtlich kann das doch nur über eine Ausschreibung zumindest im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens gehen, sollte sich gegenüber derzeit was ändern.

Zuerst zur Frage der Betriebsführung.
Ist eine Ausschreibung geplant? Oder ist dies vielleicht schon geschehen? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Ich lese immer nur, dass dieser oder jener Plan vorgestellt wird, aber Lösungen analog dem Schneeberg sind meines Wissens rechtlich gar nicht mehr möglich (gemeint ist die freihändige Vergabe der Betriebführung)

Bezugnehmend auf die neuen Fahrzeuge der MZB:
Sybic schrieb:
Zitat:
Die Skizzen wurden übrigens in der Ausgabe 09/2002 der obzitierten Zeitschrift veröffentlicht.

Die Ausgabe war die von Feber 2000 (wie man auch an der Kopfzeile erkennen kann). Ich möchte nicht kleinlich sein, aber es ist doch ein entscheidender Unterschied, ob Pläne 3 Monate oder 3 Jahre alt sind.
Es wurde damals eine Anfrage (förmliche Ausschreibung war es ja nicht) durchgeführt, die Ergebnisse waren niederschmetternd. Entweder ungeeignet (Straßenbahn) oder wunderschön – aber viel zu teuer und technische „Spitzfindigkeiten“ sind heute reinster Luxus.

Der Weg kann also meiner Meinung nach nur der sein:
Festlegung des Betriebsprogrammes durch das Land Niederösterreich (oder in dessen Auftrag die NÖVAG)
Und auf Basis dessen Ausschreibung und Leistung der entsprechenden Abgeltung.
Die Auswahl der Fahrbetriebsmittel sollte man auf Basis der Ausschreibung des Betriebes dem Dienstleister überlassen.

Wolfgang


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Thomas Pröglhöf



Anmeldungsdatum: 04.09.2002
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BeitragVerfasst am: Di Dez 03, 2002 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

"Ist eine Ausschreibung geplant?"
Die Vorerhebung zur Ausschreibung durch die NÖVOG wurde begonnen. Da aber die ÖBB jetzt doch wieder Interesse zeigt und einige wichtige Fragen zur Infrastruktur etc. noch nicht geklärt wurden, ist die Ausschreibung sanft entschlafen.

"Wenn ja, mit welchem Ergebnis?"
Es gibt einige Interessenten, diese werden jedoch (zumindest von der NÖVOG) geheimgehalten. Laut Zeitungsberichten dürfte sich unter anderem die GKE und Connex beworben haben.

"aber Lösungen analog dem Schneeberg sind meines Wissens rechtlich gar nicht mehr möglich (gemeint ist die freihändige Vergabe der Betriebführung)"
Meines Wissens wäre das keine Neuvergabe, da ja die ÖBB weiterhin beteiligt ist, somit eine mögliche Variante.

"Die Auswahl der Fahrbetriebsmittel sollte man auf Basis der Ausschreibung des Betriebes dem Dienstleister überlassen."
Das sehe ich teilweise nicht ganz so, denn die MZB führt durch ein landschaftlich sehr schönes, ökologisch sehr sensibles Gebiet (Ötschergräben). Aus diesem Grund wäre es schon aus Naturschutzgünden sinnvoll, an der elektrischen Traktion festzuhalten.

Weiters halte ich es nicht für gut, vorhandene und funktionsfähige Infrastruktur ungenutzt zu lassen. Wenn dies mit vertretbarem Aufwand nicht möglich ist, könnte man, (Ich bin kein Elektrotechniker, wie man sicher merkt), für neue Triebfahrzeuge das Stromsystem vielleicht umstellen. Das wurde ja auch schon angedacht.


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wwoer
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BeitragVerfasst am: Di Dez 03, 2002 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Thomas

Danke für deine rasche Antwort und die Infos

Zitat:
Meines Wissens wäre das keine Neuvergabe, da ja die ÖBB weiterhin beteiligt ist, somit eine mögliche Variante.


Das wäre jetzt eine Frage an die Juristen, aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit Ausschreibungen im öffentlichen Bereich sehe ich es etwas anders. Aber das Ganze ist sicher ein Bereich, der in Europa - geschweige denn in Österreich - noch kaum ausjudiziert ist.

Zitat:
Die Auswahl der Fahrbetriebsmittel sollte man auf Basis der Ausschreibung des Betriebes dem Dienstleister überlassen."
Das sehe ich teilweise nicht ganz so


Entschuldige, da habe ich mich etwas verkürzt ausgedrückt. Gemeint war, dass das Land NÖ in der Ausschreibung die Anforderungen festlegen muss. Dazu rechne ich nicht nur den Fahrplan, sondern auch die Form der Traktion und sonstige Auflagen. Anders gesagt: Das Land NÖ müsste endlich einmal klar sagen, was es will. Das sich von diesen Anforderungen dann die Höhe der Abgeltungen ableiten, versteht sich von selbst.

Wolfgang


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Thomas Pröglhöf



Anmeldungsdatum: 04.09.2002
Beiträge: 208
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BeitragVerfasst am: Di Dez 03, 2002 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

"Das Land NÖ müsste endlich einmal klar sagen, was es will!"
Das wäre wirklich hilfreich.

Ich wäre übrigens eher für eine Ausschreibung, denn die ÖBB halte ich in dieser Hinsicht für ziemlich unfähig und/oder unwillig.

Es gibt Interessenten, warum sollten diese nicht zum Zug kommen? Besser als die ÖBB kann es sicher jeder. Oder wie ist es möglich, daß es bei einer touristisch interessanten, durch ein Naturparadies zu einem Wahlfahrtsort fahrenden Bahn die Frage des Weiterbetriebs ernsthaft aufkommt?


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wwoer
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BeitragVerfasst am: Di Dez 03, 2002 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Thomas

Wer es besser (im Sinne von effizienter und effektiver) kann, kann nur eine objektive Ausschreibung mit genauer Angebotsprüfung und Vergabe zeigen. Ich habe auch überhaupt Nichts gegen Private (im abzugeltenden Nahverkehrsbereich) einzuwenden. Gegebenenfalls müsste man das AvRaG zum Schutz der Bediensteten anpassen.

Wolfgang


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