Am 17.07.2010 fand im Bahnhof Freilassing eine denkwürdige Veranstaltung statt: Vor 70 Jahren wurde die Baureihe E 94 der DRB (ÖBB 1020, DB 194, DR 254) in Dienst gestellt. Grund genug um fast alle noch existenten Maschinen dieser Baureihe im Rahmen eines Loktreffens im Bahnhof Freilassing zusammen zu holen. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert und eine logistische Herausforderung die sehr gut gemeistert wurden. Es zeigte sich was gute Vorbereitung und konstruktive Zusammenarbeit von EVU’s, Infrastrukturbetreibern und Vereinen alles möglich machen kann….
In meinem ersten Teil zeige ich die Hauptdarstellerinnen dieses Spektaktels. Mir bleibt nur noch allen Beteiligten zu danken, dass diese einmalige Würdigung des „deutschen Krokodils“ möglich wurde.
Nach meiner Ankunft in Freilassing werde ich standesgemäß von einem blutorangen 1020er Doppel empfangen. 1020.37 und 1020.018 nahmen gerade Aufstellung.

Danach trudelt schon das bunte Gespann 254 052 in DR-Schema und 1020.041 der Mittelweserbahn ein.

Die V 84 der SLB wurde als Verschubreserve eingesetzt: Hier bringt sie drei 194er von der Güterzugsgruppe zum Aufstellungsort.

Die 194 158 erinnert an jene Zeit, als die 194er noch regelmäßig mit den Güterzügen aus Salzburg in Freilassing einfuhren..

Nun betrachten wir die stolzen Stars in aller Ruhe in Form von Porträtaufnahmen: Die 194 580 alias 194 178 érinnerte uns an die einztige 194er, die in ozean beige lackiert wurde.

Die 194 051 hatte einen Lackierungszustand, welcher dem intensiven Betriebseinsatz von dereinst entsprach. Sie führte auch den Planzug nach Berchtesgaden.

An das Erscheinungsbild der Ep III bei den DB erinnerte die 194 279, welche epochegerecht als E94 279 beschriftet war.

In herrlichem Neulack mit Metallziffern und Pflatsch präsentierte sich die 1020.37 der ÖGEG. So sah ich noch 1020er als sie in Salzburg stationiert waren.

Die 194 158 zeigt sich im Betriebskleid mit DB Keks, wie es gegen Ende des Betriebseinsatzes üblich war.

Die Mittelweserbahn setzt die 1020.041 fleissig im Güterzugsdienst ein. Die blaue Lackierung des EVU ist zwar ungewöhnlich, steht der Maschine aber recht gut.

Auch in der DDR wurden Loks der Baueihe E 94 im schweren Güterzugsdienst eingesetzt. Als Baureihe 254 eingereiht, waren sie mit ihrer typischen Lackierung nach den DR-Nomalien unverwechselbar.

Sie ist die Stammmutter aller Krokos. Mit der 1020.018 konnte die ehemalige E 94 001 der DRB erhalten werden. Nach Kriegsende 1945 verblieben in Österreich 44 Loks der Baureihe E 94. Bei der Einführung des neuen Nummernschemas wurden die 94er nach dem Hersteller zusammengefasst und durchnumeriert. Die Siemens Maschinen wurden als 1020.01 – 17, sowie 44, und die AEG Maschinen als 1020.18 bis 43 bezeichnet. Dadurch wurde aus der E 94 001 die 1020.018, da auch sie von AEG eingeliefert wurde. Die drei österreichischen 1020er von Lofag, welche nach 1945 entstanden, wurden als 1020.45 – 47 bezeichnet.

Natürlich durfte die 1020.042 aus Bludenz nicht fehlen. Diese Lok hat eine besondere Geschichte, war sie doch in das schwere Lawinenunglück von Dalaas im Winter 1953 involviert und wude schwer beschädigt. In der derzeitigen Lackierungs- und Beschriftungsform war die Maschine auch kurz im Plandienst zu sehen, nachdem sie infolge eklatantem Lokmangels in Bludenz 1996/1997 reaktiviert wurde.

Auch die Siemens 1020.44 präsentiert sich in voller Pracht. Sie zeigt den Zustand der 1020er vor den HG-Ausbesserungen mit drei Stirnfenstern und Scheinwerfern auf der Pufferbrust, aber bereits umgebauten Düsenlüftergittern und dem dritten Stirnlicht am Vorbau.

Hier nochmal ein Blick auf die – fast gesamte – Krokosammlung.

Nach der Reihe wurden die Maschinen in die Lokwelt überstellt um sie dort den versammelten Fotografen zu präsentieren. Als erstes kam die 194 178 an die Reihe.

Die 1020.018 präsentiert sich vor dem markanten Stellwerk in Freilassing und macht sich auf den Weg als zweite Lok zur Lokwelt Freilassing.

Sehr nett war auch die Überstellung der 1020.44 und 1020.042 aus Bludenz bzw. Innsbruck. Sie bespannten einen kurzen Reisezug der aus zwei Inoxwagen bestand. Hier die Einfahrt in Feilassing.

Gleich nach er Ankunft wurden die beiden „Westlerinnen“ zu den anderen Maschinen gestellt.

Einer der Höhepunkte des Tages war sicherlich die Führung des Zugpaares 73963/73970 von Freilassing nach Berchtesgaden Hbf und zurück. Dafür kamen die 194 051 und die beiden Inox Wagen zum Einsatz. Die Aufnahme zeigt den Zug 73963 (er verkehrte an diesem Tag unter anderer Zugnummer) bei der Einfahrt in Ainring.

Natürlich widmete ich auch dem Planbetrieb, aber das ist eine andere Geschichte
