Reinhard Müllerüber Wiener Ulf 5

[5046-01]

--
Reinhard Mueller
Betrifft: Triebwagen 5

Sehr geehrte Damen und Herren!

Gestern fuhr ich mit dem TW 5 und wollte beim Fahrer rausschauen. Auf der
linken Seite war, wie üblich der extrem verhasste, schwarze Vorhang. So
wollte ich auf der linken Seite rausschauen. Aber hier war in Augenhöhe,
statt der Schienen zu sehen, zu lesen "Bitte während der Fahrt nicht mit dem
Fahrer sprechen", was ich eh weiß und sowieso niemand währende der Fahrt
macht. Die Glastrennwand ist ohnedies ein physiologisches Hindernis Fragen an
den Fahrer zu richten. Es stellt sich auch die Frage, warum beim ULF der
Fahrer nicht wie bei den Hochbordwagen und im Autobus im Fahrgastraum ist,
sonder in einem eigenen Käfig eingesperrt ist. Das subjektive
Sicherheitsgefühl ist bei den Fahrgästen größer, wenn der Fahrer im
Fahrgastraum ist. Auch der Vandalismus sinkt bei besserer Überwachung.
Unangenehm im Winter ist auch, wenn der Fahrer die Taste "Zentrales öffnen
drückt" und dann die Taste "Zulaufsperre". Im Fahrgastraum ist es dann
empfindlich kalt, während der Fahrer im gut geheizten Käfig sitzt. Wäre der
Fahrer im Fahrgastraum, würde er merken, dass es kalt ist! Am wenigsten ist
es einzusehen, warum im U-Bahnzug der Fahrer einen Käfig hat. Hier ist
automatisches Fahren möglich. Die Aufgaben eines Zugbegleiters zur
Überwachung und für Auskünfte hat eine größere Bedeutung, weil die Technik
das nicht kann. Außerdem sind Führerstände unnötig teuer. In London
kontrolliert im U-Bahnzug der Zugbegleiter die Fahrscheine und gibt jederzeit
Auskunft.
Doch zurück zum TW 5: Wegen der Sichtbehinderung musste ich mich auf die
Zehenspitzen stellen. Kann man Zetteln nicht dort hin kleben, wo sie den
Fahrgast oder Eisenbahnfreund nicht stören, das gilt auch für die
Seitenfenster, die mit Reklame vollgekleistert sind. Warum ist während der
Fahrt wie beim Regionalbus nicht das Licht, abgedreht (zumindest hinter dem
Fahrer), damit man besser raussieht? Ist es ein Verbrechen, wenn man
Eisenbahnfreund ist und dadurch gewisse Interessen hat. Oder ist es
unerwünscht, wenn man durch den Blick auf die vorausliegende Strecke Fehler
in der Verkehrplanung sieht: Bei der Quellenstraße FRi stadtauswärts ist die
Haltestelle VOR der Kreuzung. Bei der nächsten VLSA (Davidgasse) kommt der
ULF immer bei "grün" an. Die Haltestelle gehört hier HINTER die Kreuzung. Bei
einer "Grünen Welle" für Straßenbahn und Individualverkehr sind die
Haltestellen WECHSELWEISE VOR und HINTER dem Teilpunkt einer "Grünen Welle"
anzuordnen.
Früher waren die Fahrzeuge viel fahrgastfreundlicher: Beim L konnte man beim
freien Blick auf die vorausliegende Strecke sogar sitzen. Ein echter
Schienenbuskomfort. Wegen der Schienenbusse bin ich voriges Jahr in
Jugoslawien auf Urlaub gefahren. Auch hier hat sich gezeigt, was es bedeutet,
wenn der Fahrer im Fahrgastraum ist. Kein Vandalismus. Die Schienenbusse der
Jugoslawischen Staatsbahn gehören zu den best geflegtesten Fahrzeugen,
während die anderen Fahrzeuge in einem katastrophalen Zustand sind.

Es grüßt Sie

Reinhard Müller


Reinhard Müller ist ein Freund von mir !

[NorbertK]

[hcl]

Also in London kontrolliert überhaupt keiner die Fahrscheine, weil es Sperren gibt und außerdem haben die Fahrer, wie in jedem anderen Zug eine Fahrerkabine.

Ausgenommen, wie Norbert bemerkt hat, der automatische Docklands.

[Doktor-ULF]

Mahlzeit!

Frage:
Was ist mit dem Sicherheitsbedürfnis des Fahrpersonals?
Hat es in der letzten Zeit nicht genug tätliche Angriffe auf Fahrpersonal der WL gegeben?

Die Gesundheit des Personals ist mit der Einführung der Fahrerkabine auch gestiegen, weil einen nicht ein jeder seine Pazillen in den Nacken schleudert. Es wäre besser, in allen Typen Fahrerkabinen einzubauen. Möglich ist es, wie im Ausland bewiesen wurde.

Bei der Wahrheit sollte man schon bleiben! Der Schriftzug "Bitte während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen" ist über dem Fenster der Fahrerkabinentür angebracht.

MfG

Doktor - ULF

[hcl]