Zur Tauernbahn zwischen Schwarzach-St. Veit und Spittal-Milstättersee habe ich eine besondere Beziehung. Seit meiner Kindheit kenne ich diese Strecke, machten wir doch immer in Mallnitz unseren Sommerurlaub. Leider habe ich viel zu spät zu fotografieren begonnen (mit 16) und viele Raritäten konnte ich nicht festhalten. Aber es ist noch genug übriggeblieben für eine historische Reportage.
Über die Tauernbahn wurde bis zu den Kriegen am Balkan der gesamte Zugverkehr zwischen Deutschland und dem Südosten Europas abgewickelt. Die eingleisige Strecke war betrieblich oft am Limit und die Zugfrequenzen konnten nicht erhöht werden. So wurde bald der zweigleisige Ausbau in Angriff genommen. Dabei wurde die Streckenführung in einigen Bereichen nachhaltig geändert. Mit der Ostöffnung und dem Ausbruch der kriegerischen Handlungen 1991 brach der Transitverkehr fast völlig zusammen und es blieb nur die Bedeutung für den innerösterreichischen Verkehr. Langsam nimmt die Bedeutung wieder zu.
Heute ist die Tauernbahn bis auf wenige Streckenteile fast durchgehend zweigleisig ausgebaut und nicht mehr wieder zu erkennen. Streckenteile wurden in den Berg verlegt, Bahnhöfe aufgelassen und auf der Nordrampe hat der Bus die Regionalzüge ersetzt. Ich entführe euch in eine Zeit, als jeder Bahnhof noch mit Regionalzügen abgefahren werden konnte, und altes und neues auf dieser Strecke beobachtet werden konnte.
Ich habe mich bemüht alles so gut wie möglich zu recherchieren und hoffe, dass sich in meine Datenbank nicht allzu viele Fehler eingeschlichen haben. Für allfällige Fehler möchte ich mich jetzt schon entschuldigen und danke für allfällige Hinweise.
Wir beginnen unsere Fahrt in Schwarzach-St. Veit: Die 1042.633 und die 1010.12 treffen mit dem Ex 141 nach Wien Westbf ein (8. Juni 1985)
Sie war lange Jahre vom Tauern nicht wegzudenken, die Baureihe 1043. Heute fahren die Maschinen in Schweden. Die 1043.006 trifft mir dem Regionalzug 4906 in Schwarzach-St. Veit ein. (13.09.1996)
Hinter den beiden Tunnels durch die Gasteiner Klamm liegt die Burgruine Klammstein. An dieser Stelle fährt eine Salzbuger 1044 mit dem D 297 in Richtung Süden.
Gegen Ende ihrer Einsatzzeit konnte auch die Baureihe 1110.500 wieder am Tauern beobachtet werden. Beim Zug 58534 war die Zughakengrenzlast überschritten und so wurde die 1042.628 als Ziwschentriebfahrzeug eingereiht. An der Zugspitze sind 1110.505 und die 1044.048 zu sehen. (13.09.1996)
Mit der leeren Rola 42908 donnert die 1110.529 durch den Bahnhof Bad Hofgastein. (13.09.1996)
Im Streckenteil gibt es prächtige Blicke auf das Gasteinertal und die umgebenden Berge. Als die 1044.010 mit ihrem Schnellzug zu Tal rollt, strahlen Graukogel und Ankogel (3.246 m) im Licht der Nachmittagssonne.
Die 1044.003 fährt mit einem Personenzug in Richtung Angertal. Der Fotograf und die Reisenden genießen den Blick auf das Gasteinertal und den Hochkönig im Hintergrund.
Die Brücke über die Angerschlucht ist das größte und bedeutendste Bauwerk der Tauernbahn Nordrampe. Derzeit wird bereits mit dem Bau der neuen Brücke begonnen und dieses Bild wird bald der Vergangenheit angehören. Am 11.03.1986 schleppen 1042.606 und die 1020.025 einen Güterzug über diese Brücke
Weit reicht der Blick über die Schlossalm. Im Juli 1985 fährt ein 4030 von der Räderdrehbank in Salzburg zur Heimatdiensstelle nach Villach.
Die Bischofshofener 1141 waren auch im Vorspanndienst am Tauern zu beobachten. Hier leistet die 1141.29 der 111 210 vor dem Ex 299 Vorspann. (Badgastein, 6.06.1984)
Die 1044.012 verläßt mit dem EC 111 den 8.550 m langen Tauerntunnel (9.06.1991)
Die 1043.001 überquert mit einem Autoüberstellzug die Seebachbrücke.
Ein Stück weiter in Richtung Bahnhof Mallnitz, treffen wir die 111 080 mit dem D 1218 (9.06.1991)
Die 1043.001 verläßt mit einem Autoüberstellzug den Bahnhof Mallnitz-Obervellach.
Ein schöner Morgen, ein schöner Zug: Die 1010.003 verläßt am 11.07.1985 den Bahnhof Mallnitz-Obervellach mit einem Regionalzug, der aus Mitteleinstiegswagen besteht.
Die 111 055 hält mit einem Tauernschnellzug. Damals waren die Wagen der JZ noch grün….
Die 110 373 wartet mit einem Reisebürosonderzug der TUI auf die Weiterfahrt in Richtung Deutschland. (Mallnitz-Obervellach, 10.07.1985)
Am folgenden Morgen durcheilt die blaue 110 320 mit einem Schnellzug den Mallnitzer Bahnhof in Richtung Villach Hbf.
Dieses Streckenstück gibt es nicht mehr! Zwischen Mallnitz und Kaponig verläuft die Bahn heute im Berg. Die folgenden Aufnahmen sind daher absolut historisch. Hier können wir die 1044.035 mit dem Regionalzug 4914 auf der Fahrt zwischen Waldmann-Viadukt und Dössenbach-Viadukt beobachten.
Geschichte ist auch der Bahnhof Kaponig. Dieser Bahnhof hieß früher „Obervellach“ und war mit dem, tief im Mölltal liegenden Ort durch eine Seilbahn (!) verbunden. Nach Einstellung der Seilbahn wurde der Bahnhof nach der näher und oberhalb liegenden Ortschaft Kaponig benannt. Gleichzeitig wurde Mallnitz in Mallnitz-Obervellach umbenannt. Die 111 050 fährt mit dem Ex 217 in Richtung Villach (6. Mai 1989).
Die 1043.006 verläßt mit dem R 4913 Kaponig in Richtung Spittal. Am Schluß befinden sich zwei Wagen von TUI. (6.05.1989)
Wenig später folgt die 1043.009 mit einem Güterzug.
Der Laskitzer Viadukt zeigt noch die ehemalige Schönheit der Tauernbahn. Die 1042.633 fährt mit dem EC 20 nach Salzburg Hbf.
Auch heute gibt es am Tauern noch einen 4010 Umlauf, leider in Tagesrandlage. Am 6. Mai 1989 konnte der 4010.003 als Ex 191 „Bundesländer Express“ noch bei Tageslicht auf dem Laskitzer Viadukt.
In Oberfalkenstein konnte ich 1983 noch die 1043.01 in der Ursprungsausführung aufnehmen.
Auch im Güterverkehr kamen deutsche Maschinen zum Einsatz. Die 140 542 fährt mit einem Güterzug bei der Falkensteinbrücke in Richtung Norden.
Die Talübergänge Falkenstein und Pfaffenberg-Zwenberg wurden im Zuge des zweigleisigen Ausbaues mit mächtigen Stahlbetonbogenbrücken überspannt, die alten Streckenteile, welche aus Tunnels und Brücken bestanden wurden aufgelassen. Die 111 mit ihrem Schnellzug nimmt sich wie Spielzeug aus.
Von der alten Trasse der Tauernbahn konnte diese klassische Aufnahme einer 1044 mit dem EC „Mimara“ gemacht werden. Unter der Brücke ist die Burg Falkenstein zu sehen.
Die 377m lange Pfaffenberg-Zwenbergbrücke wird von der 1020.22 überquert. 1020er waren lange Jahre vor allen Zuggattungen anzutreffen. (16.07.1984)
Wenig später folgt an derselben Stelle die 1043.009 mit einem Güterzug.
Die nächsten Bilder sind den alten Bahnhöfen der Tauernbahn gewidmet. Die 1043.03 ist mit ihrem Güterzug in Kolbnitz eingetroffen.
Die 1044.25 durcheilt Kolbnitz mit einem Kesselwagenzug.
Die grüne 151 042 fährt mit einem Güterzug in Richtung Salzburg. Lange Jahre gab es 151 Umläufe bis Kärnten.
Auch bei diesem Güterzug wurde die Zughakengrenzlast überschritten. Daher können die 1042.639, die 1110.529 an der Zugspitze und die 1042.637 bei der Durchfahrt in Mühldorf-Möllbrücke beobachtet werden. Alle drei Maschinen sind bereits umgebaut und im neuen Design lackiert. (17.07.1996)
Die „Taferl 44er“ 1044.012 durchfährt mit einem Güterzug Mühldorf-Möllbrücke. Beachtet bitte diesen schönen Lagerschuppen mit der weithin sichtbaren Aufschrift. Das wird bald Vergangenheit sein. (17.07.1996)
Wir sind mittlerweile in Spittal-Millstättersee eingetroffen. Hier treffen die Drautalstrecke und die Tauernbahn zusammen (genauer gesagt bei der Abzweigung Lendorf). Am 23.07.1988 können die 1245.520, die 2060.047 und die 1042.618 im Bahnhof Spittal-Millstättersee bewundert werden.
Mit der 1043.002 verabschieden wir uns von dieser Baureihe auf dieser Strecke.
Den Abschluss bildet die 1110.522 vor dem Zug 42908 (Ljubljana – Salzburg) am 17.07.1996.
