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Bahnhof-Halbenrain
Anmeldungsdatum: 09.12.2010 Beiträge: 199 Wohnort: Halbenrain
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53er
Anmeldungsdatum: 27.02.2009 Beiträge: 389 Wohnort: O. Ö.
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Verfasst am: So Mai 22, 2016 10:37 Titel: |
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Danke Dir für den informativen Bildbericht.
mfg der 53er
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Bahnhof-Halbenrain
Anmeldungsdatum: 09.12.2010 Beiträge: 199 Wohnort: Halbenrain
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Bahnhof-Halbenrain
Anmeldungsdatum: 09.12.2010 Beiträge: 199 Wohnort: Halbenrain
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Verfasst am: Mi Sep 21, 2016 15:02 Titel: |
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Neue Schrankenanlage in Mureck geht endlich in Betrieb.
Jahrelang haben die Einwohner des östlichen Stadtteils von Mureck mit den lauten Achtung Pfiffen der Radkersburger Bahn leben müssen und dies mürrisch zur Kenntnis genommen. Dann und wann hat es auf der Eisenbahnkreuzung in der Ulzstraße auch Unfälle gegeben, da PKW Lenker die eigentlich unüberhörbaren Achtung Signale und die Stopp-Tafel ignoriert haben. Seit 21.09.2016 ist nun die neue Schrankenanlage in Mureck in Betrieb und sowohl die Anrainer, wie auch die ÖBB Infrastruktur AG und auch die Verkehrsteilnehmer auf der Straße profitieren von dieser Einrichtung.
Die Planung und die Finanzierung der Vollschrankenanlage in der Murecker Ulzstraße ist schon lange unter Dach und Fach. Die ÖBB Infrastruktur AG hat mit der Gemeinde Mureck einen Teilungsschlüssel gefunden und die mehrere hundert tausend Euro teure Investition nun in Angriff genommen. Unter der Voraussetzung, dass für die Errichtung dieser Schrankenanlage vier andere Übergänge geschlossen werden können hat die ÖBB Infra AG die Mitfinanzierung zugesagt. Geschlossen worden sind drei Übergänge zwischen Mureck und Weitersfeld an der Mur, sowie der Übergang nahe dem Baumeister Bernd Frohnwieser. Damit die Felder Richtung Weitersfeld trotzdem erreichbar bleiben, wurde eine großzügige Begleitstraße errichtet. Seit knapp 14 Tagen wurde in und rund um Mureck fleißig gebaut.
Heute, am 21.09.2016 um 10:00 Uhr geht die neue Schrankenanlage in der Murecker Ulzstraße in Betrieb. Zug 4171 verließ um 09:27 das letzte Mal mit lautem "Getöse" und drei Achtung Pfiffen den Bahnhof Mureck Richtung Bad Radkersburg. Der Desiro 5022.001-1 wird als Zug 4172 um 10:28 Uhr aus Bad Radkersburg wieder zurückkommen und zum ersten Mal die Schaltstelle für die neue Schrankenanlage in Mureck aktivieren.
Die Radkersburger Bahn wird durch diese Maßnahme nicht nur sicherer, sondern kann nun auch mit den aufgelassenen Eisenbahnübergängen schneller fahren wodurch sich eine adäquate Fahrzeitverkürzung ergeben sollte. Somit steht einer Fahrzeitverkürzung auf unter 40 Minuten von Spielfeld-Straß nach Bad Radkersburg nichts mehr im Wege. Auch die Anrainer können aufatmen, denn das Pfeifen in der Osteinfahrt des Bahnhofes Mureck wird es nun nicht mehr geben. Wir sehen die Errichtung dieser Sicherungsanlage auch als Bestätigung dafür, dass die Radkersburger Bahn erhalten bleibt und drängen nun sowohl beim Land Steiermark, wie auch bei der ÖBB auf eine spürbare Fahrzeitverkürzung. Schon im Jahr 1989 sind wir die 31 Kilometer lange Strecke von Spielfeld-Straß nach Bad Radkersburg in 37 Minuten gefahren und damals noch mit zwei Haltestellen mehr. Heute haben wir rund zehn durch Schranken oder Rotlicht technisch gesicherte Eisenbahnkreuzungen, mehrere aufgelassene Eisenbahnkreuzungen, Bedarfshaltestellen und neueste und modernste Fahrzeuge im Einsatz und trotzdem fährt die Radkersburger Bahn die 31 Kilometer lange Strecke nur in unattraktiven 41 Minuten Fahrzeit. Dass das nicht gerade zum Umsteigen auf die Bahn animiert liegt auf der Hand, aber spätestens beim Fahrplanwechsel im Dezember kann man auf diese neue Situation reagieren und die Fahrgäste mit einer deutlich kürzeren Fahrzeit entlasten, wurden doch auch zwei Kilometer Gleis zwischen Weixelbaum an der Mur und Fluttendorf als Gleisneulage errichtet.
mit besten Grüßen vom Bahnhof Mureck,
Bahnhof-Halbenrain
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53er
Anmeldungsdatum: 27.02.2009 Beiträge: 389 Wohnort: O. Ö.
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Bahnhof-Halbenrain
Anmeldungsdatum: 09.12.2010 Beiträge: 199 Wohnort: Halbenrain
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Verfasst am: Mi Okt 26, 2016 15:47 Titel: |
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Mureck verliert die Anschlussbahn ins Impulszentrum
Am 24.April 1986 wurde das Elektrodrahtwerk in Mureck feierlich eröffnet und mit ihm die rund 150 Meter lange Anschlussbahn zum Werksgelände. Auch heute noch ist Mureck, wie auch die gesamte Region rundherum bemüht Betriebe anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Mittel- und langfristige Maßnahmen sind dazu notwendig. Da verwundert es doch enorm, dass hier gegen diesen Trend nun gerade jetzt von der ÖBB die Weiche zur Anschlussbahn ins Impulszentrum von Mureck demontiert, und somit dieses Ladegleis für immer unbrauchbar gemacht werden soll.
Von 02. bis 12.November wird die Radkersburger Bahn wieder im Schienenersatzverkehr geführt. Der erfreuliche Grund dafür sind mehrere Sanierungs-, und Instandhaltungsarbeiten an der 31 Kilometer langen Radkersburger Bahn. Unter anderem soll aber leider auch die Weiche 1a in Mureck ausgebaut werden, was wir von der Interessensgemeinschaft „Neue Radkersburger Bahn“ für wenig erfreulich halten. Die Weiche 1a ist die Weiche der Anschlussbahn ins Impulszentrum Mureck. Mit dieser Maßnahme wird das Ladegleis für immer unbrauchbar gemacht, doch warum diese Eile? Diese knapp dreißig Jahre alte Weiche ist versperrt und technisch noch vollkommen in Ordnung. Die Weiche stört auch den neuen Begleitweg nicht, da sie weit genug von diesem entfernt ist und auch die Sicherheit für den täglichen Bahnverkehr ist gegeben. Warum soll also diese Weiche demontiert werden hingegen aber das um mehrere Jahrzehnte ältere Ladegleis in Gosdorf nicht? Wir sind der Meinung, dass hier zu voreilig gehandelt wird und das dafür budgetierte Geld an anderer Stelle besser und tatsächlich nachhaltiger angelegt hätte werden können. Wir erachten es als kurzsichtige Ho-Ruck Aktion und fordern den Verbleib der Weiche und des Ladegleises. Nicht nur im Hinblick auf ökologische Vorteile, sondern eben auch im Hinblick auf einen möglichen Lückenschluss mit Slowenien ist diese Anschlussbahn ein wichtiges Argument für den Betriebsstandort Mureck, der dann in zwei Richtungen bedient werden kann. Wir wissen aber natürlich auch, dass die ÖBB von einem Güterverkehr auf der Radkersburger Bahn nichts wissen will, hat sie diesen doch mit erfreulicher Zustimmung im Juni 2001 endlich einstellen können. Mit dieser Maßnahme sollte man damals dem Überziel, die Radkersburger Bahn endgültig stillzulegen wieder einen Schritt näher kommen.
Mittlerweile haben sich aber die Vorzeichen wieder geändert und der Bestand der Radkersburger Bahn scheint weiterhin gesichert zu sein, wie uns bei einem persönlichen Gespräch der Verkehrsminister Jörg Leichtfried bestätigt hat. Es ist daher im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung der Region von enormem Vorteil solche Entscheidungen nicht nach der kostenstellenmäßigen Logik der ÖBB Infrastruktur AG auszurichten, sondern die Betroffenen vor Ort in solche Entscheidungen mit einzubinden. Bei unserer Urgenz bei Herrn Bürgermeister Toni Vukan teilte mir dieser auch mit, dass er sich der Sache seitens der Gemeinde annehmen wird. Es bleibt also nur zu hoffen, dass diese Entscheidung noch zurückgenommen werden kann und das Ladegleis erhalten bleibt. Immerhin sind die jährlichen Wartungsarbeiten bei einer solchen Weiche um ein Vielfaches billiger, wie die Demontage der Weiche und der anschließende Rückbau auf ein Standardgleis.
Für die Interessensgemeinschaft „Neue Radkersburger Bahn“
Armin klein, Obmann
Mit besten Grüßen von der Radkersburger Bahn,
Bahnhof Halbenrain
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Bahnhof-Halbenrain
Anmeldungsdatum: 09.12.2010 Beiträge: 199 Wohnort: Halbenrain
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Verfasst am: Mi Jul 11, 2018 13:42 Titel: Sanierung der Radkersburger Bahn im Murfeld |
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Sehr erfreulich ist die Ertüchtigung der Radkersburger Bahn im Streckenabschnitt Gersdorf bis Schwarza von Kilometer 2,6 bis Kilometer 4,6. Auf diesen zwei Kilometern Gleislänge wird ein neues Gleis gelegt und auch rund 3200 Schwellen werden getauscht. Leider erfolgt auch heuer keine Bearbeitung des Ober und Unterbaues mit dem Gleisbettreinigungszug aufgrund der höheren Kosten. Da dieser Gleisabschnitt aber nicht im Wald gelegen ist wirkt sich dieser Nachteil nicht so dramatisch (wie etwas zwischen Halbenrain und Bad Radkersburg) aus. Auf rund zwei Kilometern Gleislänge werden neue Betonschwellen verlegt und auch die EK´s werden saniert. Zudem wird auch nun endgültig das Ladegleis in Gosdorf inklusive der Weiche bei Kilometer 14,0 demontiert, was uns besonders Leid tut, da dort immer die Schwellenwägen bei Fahrwegsanierungen abgestellt waren. Somit ist die Radkersburger Bahn mit einigen Ausnahmen (Bad Radkersburg, Mureck und Weitersfeld) durchgehend eingleisig. Diese Maßnahme nennt sich „Rationalisierungsinvestitionen“ und beschreibt den Zustand, dass in den Rückbau nicht benötigter Infrastruktur investiert wird. Diese wenig sinnvolle Maßnahme schmerzt insofern, als das bspw. Auch die Gleisanlage vor dem Radkersburger Heizhaus völlig sinnlos entfernt wurde, da diese nicht an das Schienennetz angebunden und somit wartungs- und kostenfrei war. Hier waren wohl andere „Argumente“ stärker, als die Logik und der Hausverstand. Nichts desto trotz sind wir über die weitere Sanierung unserer Lebensader Radkersburger Bahn sehr froh und hoffen, dass auch das wieder ein gutes Zeichen für den Erhalt unserer Bahnlinie ist. Anbei eine kleine Fotoreportage der letzten Tage über den ggw. Baufortschritt.
Der Beginn der Langsamfahrstelle nach dem Gersdorfer Wald bei Kilometer 2,6 Richtung Schwarza:
Hier das schon geschotterte Gleisbett hinter der Firma Markus Kern wenige hundert Meter vor der EK mit der B69, die ebenfalls mit einer neuen Bedielung ausgestattet wurde.
Die EK neben der Fa. Kern Richtung Oberschwarza Ort wurde ebenfalls saniert:
Hier die bereits erwähnte EK bei Kilometer 3,040:
Die Haltestelle Schwarza bei Kilometer 3,6:
Stille Zeitzeugen der Geschichte, die Hektometersteine der Radkersburger Bahn auf Höhe des Gasthofes Streitfeldwirt:
Brückensanierung bei Kilometer 4,504 hundert Meter vor dem Ende der La:
Das Ende der Langsamfahrstelle bei Streckenkilometer 4,6
Mit lieben Grüßen von der Radkersburger Bahn,
Bahnhof-Halbenrain
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53er
Anmeldungsdatum: 27.02.2009 Beiträge: 389 Wohnort: O. Ö.
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Verfasst am: Do Jul 12, 2018 12:01 Titel: |
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Danke für die aktuellen Fotos!
mfg der 53er
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53er
Anmeldungsdatum: 27.02.2009 Beiträge: 389 Wohnort: O. Ö.
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Verfasst am: Do Jul 12, 2018 12:03 Titel: |
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Danke für die aktuellen Fotos!
mfg der 53er
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Bahnhof-Halbenrain
Anmeldungsdatum: 09.12.2010 Beiträge: 199 Wohnort: Halbenrain
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Verfasst am: Mi Sep 12, 2018 14:49 Titel: Nichtklimatisierte Züge auf der Radkersburger Bahn! |
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Es ist nicht gerade lustig, tagtäglich in einem Zug zu sitzen, wo dir vor lauter Hitze das G´wand am Körper anpickt. Die Nichtbahnfahrer sprechen von Jammerei und das man das doch aushalten muss! Wir aber sind der Meinung, dass man sich im 21. Jahrhundert schon einen gewissen Komfort erwarten kann und haben daher folgende Bitte an die ÖBB Personenverkehr AG gerichtet:
An die
ÖBB Personenverkehr AG
Am Hauptbahnhof 2
A-1100 Wien
Bahnhof Bad Radkersburg, 27.VIII.2018
Brief an die PV AG bezüglich Reisekomfort in den Sommermonaten
Sehr geehrte Damen und Herrn der ÖBB Personenverkehr AG,
sehr geehrte Mitglieder des Vorstandes,
so schön die Sommermonate bei uns in Österreich auch sind, so sehr leiden viele hunderte Pendler bei uns in der Südsteiermark aufgrund unmodernen Wagenmaterials. Immer und immer wieder werden Anfragen via Facebook von dem durchaus engagierten und bemühten Facebook-Team der ÖBB sehr „unbefriedigend“ beantwortet und die Leidenden immer nur verströstet. Wir wissen selber, dass die Umstellung des Fuhrparks eine gewisse Zeit dauert, dennoch können wir mit der in Aussicht gestellten Lösung nicht zufrieden sein.
Bitte lassen Sie auch uns Pendler und Fahrgäste von der Radkersburger Bahn zu Wort kommen und unsere Gedanken in Ihre mittel- bis langfristigen Planungen einfließen:
Trotz der laufenden Fahrzeugneueinstellungen in der Steiermark wissen wir, dass bspw. die direkten Züge von Graz Hbf. über Spielfeld-Straß nach Bad Radkersburg (auch die Züge retour sind gemeint) noch mindestens fünf Jahre fahren werden müssen. Hauptsächlich betroffen sind dabei die Pendler Hauptverbindungen wie der Zug 4135 von Graz Hbf. um 16:27 Uhr, sowie auch der Zug 4141 mit beinahe täglich 290 Fahrgästen pro Zug. Diese Garnituren bestehen aus einer Lokomotive, 3 CityShuttle Waggons und einem Steuerwagen, einer sogenannten CS Garnitur. Der gesamte Zug verfügt leider über keine Klimaanlage und wird in Graz tagsüber mit geschlossenen Fenstern in der Abstellgruppe Nord hinterstellt. Knapp eine viertel Stunde vor der Abfahrt wird die über 50°C aufgeheizte Garnitur am Bahnsteig bereitgestellt.
Eine Personenbeförderung unter solchen Umständen ist im 21. Jahrhundert unzumutbar.
Sie werden den Unmut der ohnehin stark belasteten Pendler vielleicht verstehen, wenn man mitansehen muss, dass viele Bahnhaltestellen um x Millionen Euro jährlich modernisiert werden (woraus wir für den Bahnkunden selber keinen direkten Vorteil erkennen können), aber beim direkten Berührungspunkt mit dem Kunden, nämlich beim rollenden Material, kein Geld für den Einbau einer Klimaanlage vorhanden sein soll.
Das glauben wir Ihnen nicht mehr!
Wir sind der Meinung, dass es heutzutage technisch kein Problem sein kann wenigstens 10 dieser CS Garnituren für einen „Sommerbetrieb“ umzurüsten. Auch der finanzielle Aspekt wird sich dabei in Grenzen halten, betragen doch die Kosten für den Umbau von 10 solcher Garnituren nur einen Bruchteil dessen, was bspw. der Umbau des Bahnhofes Frohnleiten oder Wartberg kosten wird.
Das Zeitfenster für die Modernisierung des Fuhrparks ist uns einfach zu groß.
Wir wollen nicht noch fünf Jahre dahinwurschteln!
Bitte bedenken Sie: In fünf Jahren befördern Sie allein in den Monaten Juni bis September in nur vier dieser betroffenen Züge (gesamt sind es viel mehrere) immerhin 464 000 Fahrgäste, die unter solchen Umständen pendeln müssen.
Wir möchten Sie daher eindringlich darum bitten hier rasch zu handeln. Wir brauchen eine praktikable Lösung für uns Pendler, aber auch für unsere vielen Gäste. Eine geeignete Maßnahme würde weiterhin den positiven Trend hin zum Bahnfahren stärken und weitere Kunden „auf Schiene“ bringen.
Wir danken Ihnen für Ihre Bemühungen und würden uns über eine kurze Antwort sehr freuen, es grüßt Sie recht herzlich von der Radkersburger Bahn,
Mag.Andreas Kügerl und Armin klein,
Obmänner der Interessensgemeinschaft „Neue Radkersburger Bahn“
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Paradezug
Anmeldungsdatum: 22.07.2010 Beiträge: 398
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Verfasst am: Fr Sep 21, 2018 14:46 Titel: |
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Top Herr klein!_________________ Wer nichts weiß, muss alles glauben!
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Bahnhof-Halbenrain
Anmeldungsdatum: 09.12.2010 Beiträge: 199 Wohnort: Halbenrain
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Verfasst am: Fr Nov 30, 2018 13:42 Titel: 01.december 1918, Radgona, Obranja, Cmurek, Spilje |
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[b]01.december 1918, Radgona, Obranja, Cmurek, Špilje
Während und auch nach dem Ersten Weltkrieges war besonders die Radkersburger Bahn ein strategisch wichtiges Ziel. Die gerade einmal 33 Jahre alte Bahnlinie war der modernste Verkehrsweg in der Region und vor allem die einzige Möglichkeit vom Bezirk Luttenberg in das Verwaltungszentrum der Untersteiermark, nach Marburg zu kommen. Aus diesem Grund besetzten die Truppen der SHS die Radkersburger Bahn, stellten territoriale Ansprüche bis 4 Kilometer nördlich der Radkersburger Bahn und gaben unseren Haltestellen am 01.12.2018 analog zur Besetzung Radkersburgs auch slowenische Stationsnamen.
Nach vier Jahren und fünf Monaten geht am 11.11.1918 der erste Weltkrieg zu Ende. Die Donaumonarchie ist zerbrochen und die deutschsprachigen Abgeordneten des Reichsrates bildeten am 21.10.1918 eine provisorische Nationalversammlung. Acht Tage später wird in Agram der Staat der Slowenen, Kroaten und Serben ausgerufen. Am selben Tag spricht sich auch Slowenien in Laibach von der Monarchie los und bekennt sich zum neuen Staat der Slowenen, Kroaten und Serben, später Königreich Jugoslawien. Die Zeitung „Slovenec“ fordert am 30.Oktober 1918 ein Gebiet von Radkersburg bis Spielfeld zugunsten des neuen SHS Staates ein, um die Radkersburger Bahn und den so wichtigen Bahnknoten Spielfeld als Druckmittel in der Hand zu haben.
In der zweiten Novemberwoche des Jahres 1918 wird in Wien die Republik Deutschösterreich ausgerufen. Da der neugegründete Staat der SHS von der Entente nicht gleich anerkannt wurde entbrannte aufgrund derer Gebietsansprüche um die neue Südgrenze ein intensiver und aufreibender Kampf. Vor Ort wurde gegen diese Gebietsansprüche nur halbherzig interveniert, aber auch von Seiten des Landes Steiermark hielt man sich demonstrativ zurück und lies die Radkersburger mit ihrem ungewissen Schicksal allein.
Der Radkersburger Arzt und Bürgermeister Stellvertreter Dr. Franz Kamniker wurde daraufhin Ende Oktober 1918 in Mureck zum Wirtschaftskommissär bestellt, der nun die regionalen Interessen vertreten sollte. Er versuchte die Radkersburger Bahn von heimischen Bezirkstruppen besetzen und somit absichern zu lassen, doch leider gelang das nicht. Weder die neue Wiener Regierung noch die Landesregierung in Graz setzte sich gegen die immer aufdringlicher werdenden Besatzer zur Wehr und ordnete auch für die regionalen Verantwortlichen an, keinen Widerstand zu leisten. Man befürchtete, dass die damals lebenswichtige Versorgung mit Lebensmitteln (Gemüsezüge mit bis zu 40 Waggons wurden aus unserer Region nach Graz und Wien geschickt) gefährdet sein könnten, da es seitens des neugegründeten südslawischen Staates dahingehende Drohungen gab, sollte man sich gegen ihre Forderungen stellen.
Am frühen Morgen des 25. November 1918 besetzten slowenische Einheiten den strategisch so wichtigen Bahnhof Spielfeld um ein weiteres Druckmittel für die geforderten Gebietsansprüche in der Hand zu haben. In Spielfeld zweigt die Radkersburger Bahn von der Südbahn ab. Hier müssen auch alle Züge aus dem Übermurgebiet passieren. Zur Sicherstellung der Lebensmitteltransporte gewährte man den Besatzern sogar eine Frachtgüterüberwachung am Radkersburger Bahnhof, wo mit 4 Offizieren und 36 Soldaten das gefahrlose passieren von Güterzügen nach Graz und Wien gewährleistet sein sollte. Der wahre Hintergrund war freilich, dass Major Maister nun auch den strategisch wichtigen Radkersburger Bahnhof in der Hand hatte. Der Besitz der Radkersburger Bahn war für die Slowenen lebensnotwendig, da sie die einzige Verbindung vom Bezirk Luttenberg in das Verwaltungszentrum Marburg war und als Massentransportmittel für ein rasches Verschieben von Kriegsmaterial und Besatzung taugte.
Die Besetzung Radkersburgs war von Major Rudolf Maister natürlich von langer Hand geplant und so passierte Anfang Dezember 1918 wenig überraschend das, was zu erwarten war. Am 01.12.1918 setzte sich die 6. Kompanie des Marburger Infanterieregiments mit einem Sonderzug zum „Marsch auf Radkersburg“ in Bewegung. Die von Oberleutnant Benedikt Zeilhofer befehligte Truppe mit 11 Offizieren, 155 Soldaten und zwei Maschinengewehren traf mit dem Sonderzug um 20:45 Uhr am Bahnhof in Radkersburg ein und marschierte mit Trommelwirbel und Trompetenklängen wie ein Kriegsbefreier in der Stadt Radkersburg ein. Gemäß der Anordnung aus Graz durften die regionalen Stellen keinen Widerstand leisten. Dennoch protestierten diese aber schärfstens und forderten den sofortigen Abzug der Okkupanten aus Radkersburg, da sich auf Anraten Kamnikers Radkersburg schon am 31.10.1918 offiziell zur Republik Deutschösterreich zugehörig erklärte.
Am 02. Dezember wurde das Postamt und das Steueramt von den Slowenen übernommen, nachdem sie alle militärischen Güter und alle Lebensmittel zuvor konfisziert haben und in der Kavalleriekaserne ihr Quartier bezogen hatten.
Von 06. auf den 07. Dezember 1918 wurde auch der Bahnhof Gosdorf von den Truppen der SHS besetzt, wie auch Halbenrain, Purkla, Mureck und Weitersfeld.
Um den nun slowenischen Charakter der Radkersburger Bahn auch nach außen hin zu dokumentieren, bekamen die Bahnhöfe und Haltestellen unserer Bahnlinie slowenische Stationsnamen.
Radkersburg – Radgona, Halbenrain – Obranja, Purkla ist leider nicht erwähnt, Weixelbaum – Višnja, Gosdorf – Gozdišče, Mureck – Cmurek, Weitersfeld – Trnovo ob Muri, Schwarza – Črnišcine und Spielfeld – Špilje.
Die aufmüpfigen und provozierenden Besatzer wurden immer aufdringlicher und so staute sich eine Unzufriedenheit und ein Ärger auf, der am berühmten 04.Februar 1919 in einem bewaffneten Widerstand seinen Höhepunkt erreichte, doch darüber wieder am 04.02.2019
Armin klein, Bahnhof Bad Radkersburg, 29.11.2018
Fotos: Fotosammlung Richard Prettner, Museum im alten Zeughaus 8490 Bad Radkersburg
Foto- Requisiten und Dokumentensammlung Armin klein
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M.f.G.
Bahnhof Halbenrain
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53er
Anmeldungsdatum: 27.02.2009 Beiträge: 389 Wohnort: O. Ö.
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Verfasst am: Fr Nov 30, 2018 15:22 Titel: |
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Herzlichen Dank dem Bf Hal für diese historische Information.
mfg der 53er
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Paradezug
Anmeldungsdatum: 22.07.2010 Beiträge: 398
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Bahnhof-Halbenrain
Anmeldungsdatum: 09.12.2010 Beiträge: 199 Wohnort: Halbenrain
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