ÖBB-Postbus: Französische Keolis als möglicher (Teil-)Käufer

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NorbertK

ÖBB-Postbus: Französische Keolis als möglicher (Teil-)Käufer

Beitrag von NorbertK »

Der Standard hat geschrieben:Der Standard, 31. Mai 2005, 10:27
Gorbach schließt Postbus-Teilverkauf ins Ausland nicht aus
Französische Keolis soll für 6 von 10 letzten Privatisierungs­pakete Bestbieter sein - Verkauf soll im Frühjahr abgeschlossen werden

Wien - Ein Teil der zum Verkauf stehenden Postbus-Linien könnte ins Ausland gehen. Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach (B) schließt das entgegen früheren Ankündigungen nicht mehr aus. Dem Vernehmen nach soll das französische Nahverkehrsunternehmen Keolis jetzt zumindest für sechs von zehn noch nicht verkauften Postbus-Privatisierungspaketen Bestbieter sein. Ursprünglich war Keolis nur für ein Paket als Käufer gehandelt worden.

"Wir haben uns zwar redlich bemüht, unser Versprechen zu halten, nach Möglichkeit eine rein österreichische Lösung zu erreichen. Wenn das aber nicht möglich ist, dann 'Guten Morgen, Europa'", meinte Gorbach im Gespräch mit der APA. Gleichzeitig schließt der Verkehrsminister aber erstmals auch nicht aus, dass nicht alle zur Privatisierung vorgesehen Linien verkauft werden: "Das ist nicht zwingend. Die Welt wird sich weiter drehen, wenn wir nicht alle 31 Pakete verkaufen", so Gorbach.

Höhe des Angebots entscheidet

Ausschlag gebend sei die Höhe der Angebote. Zwei unabhängige Gutachter hätten für jedes der Pakete einen Mindestpreis festgesetzt. Wenn für ein Paket keiner der Interessenten zumindest diesen Mindestpreis bieten sollte, werde man dieses Paket nicht verkaufen, betonte der zuständige Minister. Der Verkaufsprozess soll noch im Frühjahr abgeschlossen werden.

Gewerkschaft pocht auf Österreichische Lösung

Die Gewerkschaft forderte Gorbach auf, die versprochene Österreichische Lösung umzusetzen oder auf eine weitere Privatisierung zu verzichten. Noch diese Woche will Postbus-Betriebsratschef Robert Wurm einen Termin bei Gorbach erreichen.

Nach einem geltenden Regierungsbschluss sollen die ÖBB nach Übernahme des Postbus ein Drittel der Linien weiterverkaufen. Verkauft werden sollen diese Linien in insgesamt 31 Privatisierungspaketen, für 21 davon hat das Postbus-Management nach eigenen Angaben bereits einen Käufer gefunden. Laut Gewerkschaft repräsentieren diese 21 Pakete allerdings erst knapp die Hälfte jener Linien, die privatisiert werden sollen.

Bei den letzten zehn Paketen stocken die Verhandlungen seit einiger Zeit, nachdem die größten heimischen Interessenten Dr. Richard, Blaguss und Sabtours als Bestbieter ausgeschieden waren. Sie hatten sich geweigert, mit den Postbus-Linien auch das zugehörige Personal zu übernehmen.

Danach ist die französische Keolis wieder ins Spiel gekommen. Aus dem Postbus hört man, dass sie jetzt für sechs Pakete Bestbieter sein soll, darunter ein größeres Paket in Wien-Umgebung. Laut direkt mit dem Privatisierungsprozess befassten Kreisen sollen es sogar mehr als sechs Pakete sein, bei denen Keolis derzeit die besten Chancen hat.

Bei Keolis selbst gibt man sich allerdings weniger optimistisch, dass der Deal tatsächlich zu Stande kommen könnte. Es sehe eher so aus, als würde der Postbus nicht verkaufen wollen, meinte ein Verhandler der Franzosen, der nicht genannten werden wollte, zur APA. Offiziell wollte Keolis keinen Kommentar abgeben. (Der Standard/APA)

Der Standard, 31. Mai 2005, 10:27
NorbertK

Beitrag von NorbertK »

Die Kleine Zeitung hat geschrieben:Kleine Zeitung, 31.05.2005 15:11
Postbus nicht an ausländische Unternehmen

Der französische Konzern Keolis kommt beim Teilverkauf des österreichischen Postbus offenbar doch nicht zum Zug. Man werde im Rahmen der Teilprivatisierung "sicher nicht einem großen ausländischen Nahverkehrskonzern den Zugang zum österreichischen Markt öffnen", hieß es aus hochrangigen Regierungskreisen. Vizekanzler Gorbach hatte einen Verkauf einiger Linien ins Ausland nicht ausgeschlossen.

Zwar sei Keolis am Ende bei drei Paketen Bestbieter gewesen. Diese drei Pakete würden nun aber "möglicherweise nicht verkauft" werden, hieß es aus den Regierungskreisen weiter. Argumentiert wird das damit, dass die Keolis kein "zuschlagsfähiges Angebot" gelegt habe. Der Postbus hatte über zwei unabhängige Gutachten für jedes Paket Mindestpreise festgesetzt. Für die drei Pakete hätten diese Mindestpreise nicht erzielt werden können.

Für die restlichen 28 der insgesamt 31 Verkaufspakete habe das Postbus-Management bereits Käufer gefunden. Die Keolis, die in Summe für acht dieser Pakete geboten habe, sei dabei nicht zum Zug gekommen. Lediglich ein Paket in Salzburg sei an einen grenznahen, lokalen Busbetrieb aus Bayern gegangen, hieß es.

Kleine Zeitung, 31.05.2005 15:11
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