Weststeirische Dampfimpressionen

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1470.001
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Weststeirische Dampfimpressionen

Beitrag von 1470.001 »

Liebe Forumsgemeinde!

Wenn schon im Köflacherbahnhof Dampflokomotiven anwesend sind, dann ist die Versuchung ja groß, das auszunützen. Daher gab es am Freitag, den 18. Mai 2007 Plandampffahrten auf der Köflacherbahn nach Wies und nach Köflach mit der 52.4894 und der 629.01. Dazu verkehrte noch ein Sonderzug mit der 671er. Dass dieser Tag ein voller Erfolg wurde ist zwei Wundern zu verdanken: Die 671 wurde in einer Bravourleistung wieder betriebsbereit gemacht und es regnete rechtzeitig, sodaß die Loks ohne Schiebelok verkehren durften. Das dritte Wunder schickte Petrus in Form eines herrlichen Maitages, der diese Dampffahrten durchs weststeiriche Hügelland zum reinen Fotografengenuss machte.

Jetzt aber gleich auf die Strecke:

Den einzigen heftigen Schnizter leisteten sich die Veranstalter mit dem R 8555. Er bestand aus roten Schlierenwagen und dem braunen Buffetwagen und wurde mit der 52.4984 bespannt. Das war zwar ungünsti aber mir fiel ein, dass es im Jahr 1982 einen Sonderzug von Wien nach Krems gab, der aus der 52.7612 und zehn roten Schlieren bestand. So wurde halt ein historischer Fehler wiederholt. Wir ließen es uns nicht verdrießen und folgten dem Zug nach Wies-Eibiswald.

Im schönsten Licht fährt der 8555 in Premstätten-Tobelbad ein.

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Nach dem Kreuzungsaufenthalt geht es weiter in Richtung Lieboch. Im Hintergrund grüßt der Schöckl, der Hausberg der Grazer.

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Zwischen Lieboch und Lannach gilt es eine beträchtliche Steigung zu überwinden. Die hart arbeitende Maschine war ein Ohrenschmaus.

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Zwischen Gussendorf und Groß St. Florian fand ich ein Paradeisgartl, das als Fotomotiv für den 8555 herhalten musste, schon alleine wegen der zeitlich passenden Pfingstrosen…

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Die 52.4984 hat Groß St. Florian verlassen und strebt durchs Laßnitztal dem nächsten Halt in Frauental-Bad Gams zu.

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Eine sehr schöne Fotostelle sind die Fischteiche bei Kressbach. Leider verhinderte der recht starke Wind Spiegelungen.

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Hinter der Haltestelle St. Peter im Sulmtal strebt der 8555 im Tal der Schwarzen Sulm dem Bahnhof Bergla entgegen.

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Dortselbst gelang diese Aufnahme des ausfahrenden Zuges. Im Hintergrund erhebt sich die Koralpe mit dem 2.140m hohen Speikkogel.

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Mit 47 Minuten Verspätung traf der 8555 im Bahnhof Wies-Eibiswald ein.

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Schon hat die 52er umgesetzt und wartet auf die Rückfahrt als Sonderpersonenzug 8500 nach Graz Köflacherbahnhof

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Wir verlassen den Wieser Ast der GKB und streben der Stammstrecke nach Köflach zu, auf welcher die 629.01 mit dem R 8441 als Plandampf nach Köflach verkehrte. Die erste Begegnung fand auf der Kainachbrücke zwischen Köppling und Krottendorf-Ligist statt.

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Eine herrliche Garnitur erfreute das Fotografenherz.

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Hinter Bärnbach bei der Ortschaft Rosental befindet sich dieser Tunnel, den der Zug 8441 mit der 629.01 verläßt.

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Bei unserer Ankunft in Köflach begrüßte uns gleich die 671, welche mit ihren stolzen 146 Dienstjahren wohl die älteste, durchgehend betriebsfähige Dampflok der Welt ist.

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Die 629.01 ist deutlich jünger und ruht sich nun von der Bergfahrt nach Köflach aus.

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Hier ein Proträt dieser schönen 2’C’1 Tenderlok.

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Auch die 629.01 wurde in Köflach gedreht und so konnte ich bei Gaisfeld diese schöne Aufnahme des SPz 8448 machen.

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Hinter Söding-Mooskirchen eröffnet sich dieser Blick auf die Pack und die Stubalpe, als die 629.01 mit dem 8448 an uns vorbeifährt.

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Die Reisenden im Zug genießen wohl die genauso die Aussicht auf die weststeirische Landschaft wie der Fotograf.

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Nicht lange danach erscheint der „Star“ der Dampfzüge, die 671 der GKB! Sie taucht standesgemäß im Rauchnebel auf ;).

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Im nun breiten Tal der Kainach passiert sie die Kirche von St. Sebastian bei Söding.

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Die nächsten Bilder entstanden zwischen Söding-Mooskirchen und Schadendorf.

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Ein mitgezogenes Proträt ;)

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Schon durcheilt Sonderpersonenzug 8454 den Bahnhof Premstätten-Tobelbad und die Streckenaufnahmetätigkeit wird beendet.

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Zum Abschluß noch ein kleiner Rundgang durch die Heizhausanlagen im Köflacherbahnhof, der uns auch ein wenig mit der Historie des Fahrparks der Südbahn konfrontiert:

Leider fototechnisch ungünstig zeigen sich zwei Schnellzugslokomotiven der k.k. priv. Südbahn: Hinten steht die bestens bekannte 109.13. Diese Loks wurden von Karl Gölsdorf entwickelt und ab 1910 bei der Südbahn eingeliefert. Die 133.32 erinnert uns an die Baureihe 570 der Südbahn. Sie wurde von Maschinendirektor Prossy entwickelt und die 570.01 und 02 wurden ab 1915 eingeliefert. Sie bewährten sich so gut, dass nach Kriegsende die BBÖ eine adaptierte Form der 570er als Baureihe 113 beschaffte. Die Maschinen waren beliebt und zuverlässig. Sie versahen als Baureihe 33 auch nach 1945 zuverlässig Dienste. Die Südbahnmaschinen wurden als BR 133 bei den ÖBB eingereiht.

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Weil sie so schön im Licht stand nahm ich die 01 533 auf, obwohl sie keine Südbahnerin ist.

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An die Anfänge der Südbahn erinnern uns diese zwei betriebsfähigen Exemplare. Die 671 der GKB ist eine Dreikuppler Güterzuglok der Südbahnbaureihe 29. Daneben steht die 2’B Schlepptenderlok 372, eine 17c der Südbahngesellschaft welche ab 1885 produziert wurden. Den wenigsten dürfte geläufig sein, dass sich die GKB aufgrund großer finanzieller Schwierigkeiten 1877 unter Staatsaufsicht begab und für 50 Jahre die Südbahn die Betriebspflicht auf den GKB-Strecken übernahm. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die 671 und die 372 bei der GKB verblieben und bis heute erhalten sind.

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Die 671 wird engagiert und liebevoll betreut.

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Ein weiterer Entwurf des Maschinenbaudirektors Prossy der Südbahngesellschaft ist die Baureihe 629. Sie wurde ab 1913 eingeliefert und kam im schnellen Personenzugsdienst zum Einsatz. Die Maschinen bewährten sich so gut, dass sie bis 1971 im Plandienst standen. Als Baureihe 77 der ÖBB wurde sie legendär und für Generationen von Eisenbahnfotografen unvergesslich. Sie war fast im ganzen Streckennetz der ÖBB anzutreffen.

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Zwar keine Südbahnentwicklung, aber auch auf der Südbahn zu Hause war die Baureihe 270, nachmalige 156 der ÖBB. Sie wurde in großer Stückzahl gebaut und war in fast allen Nachfolgestaaten der Monarchie beheimatet. Nach 1918, im Königreich SHS wurde diese Loktype als Reihe 25 bezeichnet und so auch von den Jugoslawischen Staatsbahnen übernommen. Mit der – heute slowenischen -.25 026 des Eisenbahnmuseums Ljubljana (Laibach) kam auch ein Exemplar dieser bewährten Arbeitstiere nach Graz. Die Nassdampfentwicklung der BR 170 (56) kam jahrzehntelang auf der GKB zum Einsatz. Daran erinnert uns die 56.3115 der GKB, die leider nicht zu sehen war.

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Mit dieser Panoramaaufnahme beende ich diese Dampfreportage aus der westlichen Steiermark.

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Die Bahn gehört uns!
Stoppt die Privatisierer!
1042.501
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Beitrag von 1042.501 »

Sehr schöne Bilder. Danke!!

Ich war leider nur am Samstag bei der Lokparade in Graz anwesend, aber es hat sich auch dieses gelohnt.

:)
MichaelK
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Registriert: Do Jul 31, 2003 22:03

Beitrag von MichaelK »

Tolle Fotos, nur eine kleine Anmerkung:

Die 671 war NICHT durchgehend betriebsfähig, (1970 wurde sie abgestellt) allerdings wurde sie offiziell nie ausgemustert.

Michael
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