02.08.2007
2009 soll der Zugverkehr komplett neu organisiert werden. Im Pinzgau gibt es schon jetzt Bedenken, dass man dabei auf der Strecke bleibt.
Anton Kaindl Salzburg (SN). Im Frühjahr drohten die ÖBB, im Pinzgau und Pongau 600.000 Schienenkilometer jährlich einzusparen. Mit einer Zahlung von 1,5 Mill. Euro stoppte das Land dieses Vorhaben. Zumindest bis 2009.
Für die Zeit danach fürchtet Franz Wenger, Obmann des ÖPNV Pinzgau, dass es zum nächsten Anschlag auf den Nahverkehr in der Region kommt. "Die ÖBB wollen einen neuen Taktfahrplan für den Fernverkehr. Wir haben die Sorge, dass wir da auf der Strecke bleiben", sagt Wenger.
Zudem befürchtet er, dass Schienenleistungen von der Region in den Salzburger Zentralraum verlagert werden. Wenger: "Für die S-Bahn im Zentralraum braucht man neue Schienenkilometer. Die Summe bleibt aber gleich, wenn nicht mehr bezahlt wird. Wenn diese Kilometer aus der Region genommen werden, setzen wir uns massiv zur Wehr." Schon jetzt seien die Verbindungen spärlich, kritisiert Wenger. "Von Salzburg kommt man nach 21.04 Uhr nicht mehr nach Zell am See. Ein Theaterbesuch mit dem Zug ist für Pinzgauer damit unmöglich. Wir brauchen bessere Verbindungen auch, um den Wirtschaftsstandort abzusichern. Bei der Druckerei Sochor war die schlechte Anbindung ein Mitgrund für die Absiedlung."
ÖBB wollen mehr Geld für Nahverkehr "Ich kenne die Befürchtungen", sagt ÖBB-Regionalmanager Erich Fercher. "Bis Ende 2009 wird es keine Reduzierung geben. Für 2010 verhandeln wir einen neuen Verkehrsdienstevertrag mit dem Land." Dabei geht es vor allem um Geld. "Mehr Angebot soll besser bezahlt werden", sagte Fercher. "Wir können derzeit nicht sagen, wo weniger Züge fahren und wo mehr. Das ist Verhandlungssache."
Beim Projekt "Neuer Taktverkehr" für die Fernverbindungen gibt es die Überlegung, Züge von Graz nach Innsbruck nicht mehr über Zell am See fahren zu lassen. Dafür sollen mehr Züge aus Wien direkt in den Pinzgau fahren.
"Die Forderung nach einem Abendzug ist berechtigt", sagte der ÖBB-Manager. "Wir werden ein Angebot machen." Aber auch da gehe es um die Finanzierung.
Quelle: Plattform für Salzburg - SN vom 02.08.2007
Düstere Aussichten oder tatsächliche Verbesserung des Angebotes?
Wie sagte einst schon ÖBB-Generaldirektor Draxler anläßlich einer Podiumsdiskussion mit Vertretern von Bundesländern und Gemeinden?? "Wir foahr'n nimmer, wenn'S des net zåhl'n..."
Ist das ein reales Szenario für 2009?:
- * Der einzige durchgehende REX Innsbruck Hbf. - Zell am See - Salzburg Hbf. wird ersatzlos gestrichen
* Die IC-Verbindungen Graz Hbf. - Innsbruck Hbf. (-Bregenz Hbf.) werden ersatzlos gestrichen, Innsbruck ist via Salzburg Hbf. - Schleife Rosenheim - Kufstein - Wörgl durch Umsteigen erreichbar
*Ein paar Enten watscheln grad mal durchs Salzachtal - Salzburg - Zell am See noch im Takt, nach Saalfelden nimmer...
