Linzer Obus vor der Einstellung?
Re: Linzer Obus vor der Einstellung?
Die Linien 41 und 43 werden aktuell im Oberleitungsbetrieb geführt.Zwudi hat geschrieben:Während der Bauarbeiten an den Brücken unter der Westbahn wird für längere Zeit die Oberleitung demontiert werden müssen. Da die Linien 41 und 43 diese Brücken unterqueren, wollte man die Hälfte der Busse an Salzburg verkaufen. Diese Bauarbeiten hätten eigentlich schon beginnen sollen, die wurden allerdings verzögert. Ob Salzburg die Busse jetzt noch braucht, oder sich inzwischen schon woanders eingedeckt hat, weiß ich nicht. Ob nach dem Ende der Bauarbeiten wieder neue Obusse gekauft werden, oder ob die Linien dauerhaft auf Erdgasbusse umgestellt werden, darüber gibt es nur Gerüchte, etwas konkretes ist mir nicht bekannt.
Abgesehen davon gibt es in Linz auch noch die Linien 45(45A) und 46, die ebenfalls im Oberleitungsbetrieb geführt werden.
Somit sind es 4(5) O-Bus-Linien.
Alle werden mit den Volvo-O-Bussen betrieben.
Der Linzer O-Bus fährt auf jeden Fall die nächsten vier Jahre weiter.
Aktuelles findet sich dazu hier
Damit ist die Einstellungsdiskussion für die nächste Zeit vom Tisch.
(Und die Salzburg AG / StadtBus wird ihre Flotte weiter mit Van Hool-O-Bussen aufrüsten - was ja Sinn mcht.)
mfG
E464.250


E464.250
Ja, von den erwähnten Bussen fahren doch noch etliche - und zwar auf allen Linien, soweit ich beobachten konnte. Es sind das MAN-Büssing-Gräf&Stift Busse...Fahrgast hat geschrieben:Das die Busse nach Salzburg kommen kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen und zwar aus folgendem Grund: In Salzburg verwendet man seit Ewigkeiten O-Busse mit einer Kinderwagenplattform bei der hintersten Tür. Bei der Bestellung der ersten Niederflurserie (Gräf&Stift; Lieferung des Prototyps 1994; Busnummer damals: 9469) hat man so weit ich weiß extra deswegen eine Sonderserie für Salzburg bauen lassen, eben mit Kinderwagenplattformen hinten - ansonsten wäre sie bei der zweiten Türe.
Die Linzer Volvo-O-Busse haben die Kinderwagenplattform bei der zweiten Einstiegstüre im vorderen Teil. Ein Einstieg mit Kinderwagen bei anderen Türen ist nur schwer bis gar nicht möglich.Fahrgast hat geschrieben:Seit einigen Jahren setzt man - wie schon jemand geschrieben hat auf VanHool Produkte, diese haben ebenfalls eine Kinderwagenplattform hinten. Die Linzer Volvo Busse haben das so weit ich weiß nicht (oder nur zum Teil?). Weiters kann ihc mir nicht vorstellen dass die Salzburg AG an einem derartigen Typenmischmasch interessiert ist!
Bei den Van-Hool-Bussen ist, wie schon erwähnt, ein Einstieg bei der vierten Türe an der Heckplattform vorgesehen, es ist aber auch bei der zweiten Einstiegstüre im vorderen Teil möglich.
mfG
E464.250


E464.250
Beides stimmt nicht generell:Fahrgast hat geschrieben:Weiters ist ein O-Bus umweltfreundlicher, leiser und erfährt eine breitere Akzeptanz bei der Bevölkerung als ein Dieselbus - aber...
umweltfreundlich:
Es stimmt schon, dass am Einsatzort keine Abgase entstehen, wesentlich ist aber die Herstellung des verwendeten Stroms (der zwar bekanntlich kein Mascherl hat, es wäre aber trotzdem falsch nur die Verbraucherseite zu betrachten)
Gerade in Salzburg wird noch ein Kohlekraftwerk verwendet (Trimmelkam), die Kohle wird hierfür aus Polen! importiert. Ob das jetzt so umweltfreundlich ist, aus Kohle, die durch halb Europa gekarrt wird, Strom u.a. für Obusse zu erzeugen, ich bin mir nicht sicher.
Akzeptanz:
Für Salzburg stimmt das wohl, für Kapfenberg, Linz und Innsbruck aber nicht. Jedenfalls gab es keinen breiten Aufschrei der Bevölkerung, als die Betriebe in Innsbruck und Kapfenberg eingestellt wurden. Auch von der bevorstehenden Einstellung in Linz sind mir keine Protestkundgebungen bekannt.
Ja klar dass der Strom auch irgendwo her muss, aber unmittelbar in der verkehrsmäßig belasteten Stadt entstehen vor Ort keine Abgase und das ist wichtig. Ob jetzt der Elektromotor des Obusses in Summe so viel effizienter ist als ein Dieselmotor weiß ich nicht, vermute ich aber schon. Selbst wenn es gleich sein sollte ist es sinnvoller in Trimmelkam ein paar Kohlenabgase zu produzieren und den Strom in der Stadt zu verbrauchen als dass die "Verbrennung" in der ohnehin schon stark belasteten Stadt stattfinden zu lassen. (so zu sagen eine bessere Verteilung der Verschmutzung). Nebenbei bemerkt ist aber in Österreich der Anteil an erneuerbarer Energie mit (soweit ich weiß) ca 70% (durch die vielen Wasserkraftwerke) enorm hoch!
Bezüglich der Akzeptanz: Es ist unbestritten so dass die psychologische Hemmschwelle in ein nicht spurgebundenes Fahrzeug einzusteigen höher ist als in ein spurgebundenes. Die Obusleitungen werden als "Schienen am Himmel" wahrgenommen und stehen für Verlässlichkeit und "wieder ankommen" - bei einem schienengebundenen Verkehrsmittel funktioniert dieser Effekt natürlich noch besser!
Erst vor kurzem war in der "Salzburger Nachrichten" eine große Reportage mit dem Titel "Renaissance der O-Busse" zu lesen, wo das zur Sprache kam. Sogar in den USA wurde vor kurzem ein O-Bussystem eingeführt, auch in irgendeiner britischen Stadt, nur in Österreich sei (außerhalb Salzburgs) dieser Trend noch nicht erkennbar!
Bezüglich der Akzeptanz: Es ist unbestritten so dass die psychologische Hemmschwelle in ein nicht spurgebundenes Fahrzeug einzusteigen höher ist als in ein spurgebundenes. Die Obusleitungen werden als "Schienen am Himmel" wahrgenommen und stehen für Verlässlichkeit und "wieder ankommen" - bei einem schienengebundenen Verkehrsmittel funktioniert dieser Effekt natürlich noch besser!
Mit freundlichen Grüßen, der Fahrgast
