Vom 4. bis zum 6. März 2009 befand ich mich auf einer Tagung der europäischen Handelsgewerkschaften in der Hauptstadt Europas, in Bruxelles. Neben der interessanten Tagung konnte ich auch den interessanten Betrieb in Bruxelles Nord festhalten. In der abendlichen Hautpverkehrszeit fährt dort fast alle zwei Minuten ein Zug, Doppel und Dreifacheinfahrten inklusive. Aus und in alle Himmelsrichtungen fahren Züge in den Bahnhof und man kann in kurzer Zeit fast alle E-Lok Baureihen und Triebwagengattungen beobachten. Seht einfach dem bunten Treiben zu:
Den Anfang macht am Abend des 4.03.2009 eine „Gumminase“ der Gattung AM 96. AM steht für die Bezeichnung „Automotrice“. Der Triebwagen 514 trifft in Brüssel Nord ein.

In die andere Richtung strebt die 2146 mit ihrem Nahverkehrszug.

Kurz danach trifft die 1341 mit einer modernen IC Garnitur ein. Die Baureihe 13 ist in der Zeit von 1997 bis 2001 von Alstom in insgesamt 80 Stück an die SNCB und die CFL ausgeliefert worden. Die Loks sind Zweisystemfähig und 200 km/h schnell.

Zahlreiche Fahrzeuge der SNCB sind Graffitiverschmiert und machen daher einen ungepflegten Eindruck. Auch den AM 75, 836 hat es erwischt. Die AM 75 wurden zwischen 1975 und 1979 in Dienst gestellt. Zahlreiche Garnituren zeigen sich noch in der weinroten Lackierung.

1980 begann die Einlieferung der Gattung AM 80. Der Triebwagen 382 zeigt sich vor moderner Kulisse im modernen Kleid. Einige dieser Garnituren wurden eine Zeit lang für den Einsatz als „Brussels Airport-Express“ gesondert gestaltet und auschließlich in diesen Diensten verwendet.

Wahre VeteranInnen sind die Lokomotiven der Baureihe 23. Gemeinsam mit den Baureihen 22, 25 und 26 wurden diese Maschinen zwischen 1950 und 1970 in insgesamt 200 Stück ausgeliefert. Sie bildeten lange Jahre das Rückgrat der elektrischen Traktion. Die 23er wurden zwischen 1955 und 1957 eingeliefert. Hier trifft die 2315 mit einem Nahverkehrszug in Bruxelles Nord ein.

Die 1357 verlässt den Brüsseler Nordbahnhof in Richtung Schaerbeek.

Seit dem Jahr 1966 versehen die Triebwagen der Gattung AM 66 ihren Dienst auf Belgiens Bahnstrecken. Der AM 66, Nr. 612 wartet am Hausbahnsteig von Brüssel Nord auf seine Weiterfahrt.

Seit 1966 besitzen die Belgischen Bahnen Vierstromlokomotiven. Für durchgehende Zugleistungen von Köln nach Oostende, von Brüssel nach Paris oder Luxembourg benötigten die SNCB recht bald Lokmotiven, die unter all diesen Stromsystemen (15 kv DC, 25 kv DC, 1,5 kv AC und 3 kV AC) fahren konnten. Mit der 1601 konnte ich die erste und älteste Lok dieser Gattung vor einem IC festhalten.

Und schon wieder kommt eine – recht schmutzige – 23er, die 2309 mit einem IR aus Bruxelles Midi in den Bahnhof.

Mit der 2108 habe ich eine klassische Vertreterin der moderneren belgischen Elektroloks festgehalten. Sie bilden mit den Niederlandeloks der Reihe 11 und den 27ern eine Lokfamilie.

Die Triebwagen der Gattung AM 86 haben von der Stirnfront her eine gewisse Ähnlichkeit mit den tschechischen und slowakischen „Taucherbrillen“. Hier fährt der 912 in Bruxelles Nord ein.

Noch eine Vierstromlok der Baureihe 16. Die 1606 wartet mit einem IC auf die Weiterfahrt in Richtung Liege.

Auch die Thalys Züge kommen nach Bruxelles Nord. Hier fährt der belgische Thalys PBKA 4307 aus Richtung Köln ein.

Mit der 2021 vor einer M6 Doppelstockgarnitur konnte ich einen klassischen IR nach Luxembourg festhalten. Die Baureihe 20 wurde ausschließlich für den Luxemburgverkehr gebaut. So bespannen sie auch durchgehende Güterzüge von Antwerpen nach Luxembourg oder eben Reisezüge ab Bruxelles.

Hier noch ein Nachschuss auf die 2001 mit einer französischen Corail Garnitur.

Bei dieser Aufnahme der 2111 kann beobachtet werden, dass bei Gleichstromloks zeitweise beide Stromabnehmer zwecks besserer Stromaufnahme angehoben sind. Auffällig ist auch die Bauart dieser Einholmstromabnehmer. Damit beende ich meine Reiseberichte aus Österreich und Europa.
