tobias b köhler hat geschrieben:Es sieht so aus, als ob jede geschäftseinheit für sich profitabel sein muss. Beim erhalt historischer fahrzeuge ist das schwierig zu bewerkstelligen. Ohne ehrenamtliche arbeit kann das wohl kaum funktionieren, denn wenn alle arbeitsstunden voll bezahlt werden müssten, würden die museumsstücke schnell unbezahlbar.
Stimmt im Prinzip. Da war eben die Zerschlagung der ÖBB in zwei Infras, TS, TR, PV, Cargo, Immobilien, Werbecenter u.s.w. das Schlimmste, was passieren konnte. In einem Gesamtkonzern ist die Erlebnis- und Nostalgieschiene einfach quersubventioniert worden; jetzt will keiner diesen Verlustbringer haben.
tobias b köhler hat geschrieben:Die beste lösung wäre wohl eine zusammenarbeit zwischen vereinen (die die ehrenamtliche arbeit machen) und den ÖBB (die die werkstätten zur verfügung stellen).
In der Theorie. In Österreich, wo nicht einmal die Vereine untereinander zusammenarbeiten können und jeder dem anderen seinen Erfolg neidet, kaum vorstellbar.
tobias b köhler hat geschrieben:Die Erlebnisbahn scheint aber nach der erkenntnis zu wirtschaften, dass es einem großteil des publikums egal ist, ob sie in einem aufs kleinste historisch akkurat restaurierten vorkriegswagen oder in einem grün angestrichenen Schlierenwagen sitzen. Oder genauer: Das historische fahrzeug wäre ihnen keinen aufpreis wert, oder nicht genug aufpreis. Auch wenn ein paar historisch interessierte fahrgäste ausbleiben, werden naturgemäß die fahrzeuge weiterbetrieben, die in der instandhaltung am unproblematischsten sind.
Und damit haben sie ja leider völlig recht. In den Erlebniszügen sitzen Familien mit Kindern, Pensionisten, Tagesausflügler. Draußen am Bahndamm stehen die Pufferküsser, fahren mit dem Auto von Fotostelle zu Fotostelle und bringen der ÖBB null Einnahmen. Denen drinnen ist zu 90% egal, was vorne für eine Lok dranhängt, die wollen Essen und Getränke während der Fahrt, Bequemlichkeit und ein nettes Ausflugsprogramm.
tobias b köhler hat geschrieben:Eine museumsbahn kann nicht nach rein betriebswirtschaftlichen kriterien geführt werden. Genau das versucht die ÖBB aber ....
Richtig. Sowas geht nur, wenn eine Region die Bedeutung für den Tourismus erkennt und kräftig zuschießt. Aber auch hier gilt: Ein als Dampflok verkleideter Dieselstinker (z.B. Pilionbahn in Griechenland) befriedigt 95% der Touristen; für die restlichen 5% mehr als vielleicht die eine oder andere Nostalgielok betriebsbereit halten, das finanziert keiner!