Nacht-U-Bahn: Wiener Linien rüsten sich

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ant
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Nacht-U-Bahn: Wiener Linien rüsten sich

Beitrag von ant »

VERKEHR 13.01.2010 wien.orf.at

Nacht-U-Bahn: Wiener Linien rüsten sich
Um für einen möglichen 24-Stunden-Betrieb der U-Bahn am Wochenende gerüstet zu sein, treffen die Wiener Linien nun erste Vorbereitungen. Der Nachtbetrieb wird bei der Volksbefragung von 11. bis 13. Februar Thema sein.


Betrieb binnen sechs Monaten möglich
Will die Mehrheit der Wiener bei der Volksbefragung die U-Bahn bei Nacht, könne sie laut Wiener-Linien-Chef Günter Steinbauer zwar nicht unmittelbar nach der Befragung Mitte Februar eingeführt werden, "innerhalb von sechs Monaten ist die Umsetzung aber realistisch", wie die Wiener Linien einen Bericht der Tageszeitung "Der Standard" bestätigen.

Die Vorbereitungen betreffen laut Wiener Linien hauptsächlich Planungsarbeiten. Zu den Maßnahmen zählen auch die Ansuchen um Konzessionen und Genehmigungen für etwaige neue Nachtbusrouten.

Denn die zur U-Bahn parallel verlaufenden Nachtbusrouten sollen dann nur noch werktags verkehren und am Wochenende vermehrt Fahrgäste von den Endstationen an den Stadtrand befördern.


Zusatzkosten von rund fünf Mio. Euro
Der Nachtbetrieb der U-Bahn am Wochenende würde nach Angaben der Wiener Linien jährliche Zusatzkosten von rund fünf Mio. Euro ausmachen.

Mehreinnahmen bringe die Ausweitung des Fahrbetriebs aber kaum, da die meisten Benutzer Langzeitkartenbesitzer seien. "Nur rund zehn bis 15 Prozent würden ein Einzelticket kaufen", so Wiener-Linien-Sprecher Answer Lang.


Sicherheitsfragen noch offen
Zu klären gebe es in den nächsten Wochen noch Sicherheitsfragen. "Die Gewährleistung der Sicherheit der Fahrgäste benötigt mehr Aufwand und mehr Personal", heißt es dazu von den Wiener Linien.

"Die Polizei muss dann auch nachts in den Stationen präsent sein", wird Wiener-Linien-Geschäftsführer Michael Lichtenegger im "Standard" zitiert. Auch der eigene, 70-köpfige Sicherheitsdienst, der Linienservice, müsse eventuell aufgestockt werden.

Wie viele neue U-Bahnfahrer für den Nachtbetrieb am Wochenende erforderlich sein werden, ist indessen noch nicht fix. Laut Wiener Linien werde sich der Bedarf aber "in Grenzen halten".


Informationsoffensive der Wiener Linien

Die Wiener Linien haben bezüglich eines 24-Stunden-Betriebs am Wochenende "keine Präferenzen", sagte Lang gegenüber wien.ORF.at.

Vielmehr gehe es darum, die Bevölkerung "objektiv" zu informieren, um "die Grundlage für eine Entscheidung" zu schaffen. Die Wiener Linien listeten deshalb auf ihrer Website je fünf Vor- und Nachteile auf.


Kritik kommt von ÖVP
"Endlich geben die Wiener Linien zu, dass sie die Pläne für den 24-Stunden-U-Bahn-Betrieb schon längst in der Schublade haben. Wieso die Kosten auf einmal fünf Millionen Euro und nicht wie ursprünglich intern berechnet rund eine Million betragen, werden sie noch zu erklären haben", teilte ÖVP-Wien-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl in einer Aussendung mit.

http://wien.orf.at/stories/415709/
kvbler
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Beitrag von kvbler »

Wien ist Anders.
Köln aber auch.
Bin Wiener, aber seit 73 in und um Köln lebend.
Köln. Betrieb, normal, ab etwa 01.00 Uhr Stadtauswärts mit Verknüpfungen.
Zum Wochenende ab Freitag, sowie Vorfeiertagen,"durchgehender Betrieb" Stundenweise! UND nur Bahn, kein Bus!
Also, lauft mal brav 8)
Ich finde daher das Buskonzept der WL nicht so schlecht.
Dauert eventuell was an Fahrzeit, aber geh ich aus, sollte danach die Zeit nicht die Rolle spielen :idea:
Im Übrigen, zu den Festtagen wird der Betrieb in Kölle sehr eingeschränkt, ab so 14.00 Uhr, hab leider keinen Festtagsplan, da ich in dieser Zeit lieber in Wien bin :D

Was mich eher sehr stört ist, WARUM muss die Heute und Co im Fahrzeug liegen bleiben. Man(Frau) nimmt sie auch aus den Boxen und Mistkübeln gibt es doch reichlich um zu entsorgen. Als es Gratiszeitungen in Köln gab, sah es auch so aus. Abgesehen davon ist es in den WL Fahrzeugen sauberer.
Kann nur mit Köln vergleichen, da die KVB mein Arbeitsgeber ist und ich andere Betriebe nicht kenne.
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blu
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Beitrag von blu »

bzgl der Gratiszeitungen:
Ich find es teils gar nicht so schlecht, wenn die liegen bleiben.
So kommen auch jene anein Exemplar, wenn sie an der Hst, in der man eingestiegen ist, vergriffen war.

Bzgl Nacht-U-Bahn:
Ohnehin längst überfällig in Wien. Der Vergleich mit dem Nachtbetrieb der Schnellbahn hinkt aber, da durch das 20min Intervall einie Anschlüsse nicht funktioniert haben.
ant
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Beitrag von ant »

blu hat geschrieben:bzgl der Gratiszeitungen:
Ich find es teils gar nicht so schlecht, wenn die liegen bleiben.
So kommen auch jene anein Exemplar, wenn sie an der Hst, in der man eingestiegen ist, vergriffen war.
Volle Zustimmung.
Viele Straßenbahn- und Busstationen haben gar keine Gratiszeitung Entnahmestelle. Da ist man dann froh, wenn man doch eine auf der Sitzbank findet.

Ich bin der Meinung, ein Nacht-U-Bahn Betrieb auf den inneren Streckenteilen würde reichen. z.B. U3 nur zwischen Westbahnhof und Erdberg oder U1 nur zwischen Praterstern und Reumannplatz.
4023
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Beitrag von 4023 »

Ein U-Bahn Nachtbetrieb ist reine Energievergeudung. Die Nachtbusse sind absolut ausreichend.
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taktverkehr
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Beitrag von taktverkehr »

Wenn die nicht ausreichen, dann sollen die WL es wie Linz machen und eine Nachtstrassenbahn einführen
Fahrgäste sind auch nur Menschen
ctz
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Beitrag von ctz »

ant hat geschrieben:
blu hat geschrieben:bzgl der Gratiszeitungen:
Ich bin der Meinung, ein Nacht-U-Bahn Betrieb auf den inneren Streckenteilen würde reichen. z.B. U3 nur zwischen Westbahnhof und Erdberg oder U1 nur zwischen Praterstern und Reumannplatz.
Das wäre überhaupt die allerdümmste Lösung.

Das einzige Argument für die Nacht-U-Bahn ist, dass sie schneller ist. Aber den Vorteil kann sie nur bei weiten Entfernungen ausspielen.

Denk mal nach: Wenn das System irgendwie Sinn machen soll, müssen - so wie früher am Karlsplatz bei der letzten U-Bahn - die Züge an den wichtigen Kreuzungsstationen aufeinander warten. Da die Umsteigewege viel länger sind als zwischen Nachtbussen, kannst du dann, wenn du z.B. vom Karlsplatz nach Kagran willst...

Am Stephansplatz 3-4 Minuten auf den U3-Anschluss warten,
am Schwedenplatz detto auf die U4,
und am Praterstern verlierst du nochmal 5 Minuten beim Umsteigen von der U1 auf den Nachtbus.
D.h. insgesamt brauchst du dann rund 25-30 Minuten von der Oper bis zur Vorgartenstraße - mit dem Nachtbus dauert es auch nicht länger!
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blu
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Beitrag von blu »

Falsches Zitat, gelle =)

Man könnte sich in Sachen Nacht-U-Bahn zumindest drauf einigen, daß nicht jede Garnitur auch bis zur Endstation fahren muss.
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