Nach einigen Monaten Wartezeit (bedingt aus technischen Gründen) sind wir nunmehr beim sechsten und zugleich letzten Teil meines Berichts vom Ausflug nach Berlin angelangt. Inzwischen war mir meine bessere Hälfte aus Wien nachgereist um ebenfalls ein wenig Berliner Flair zu erleben, aus diesem Grund wurde meine Handlungsfähigkeit dementsprechend eingeschränkt. Dennoch ergaben sich einige nette Momente zum Dokumentieren des einen oder anderen Motives wie zum Beispiel während eines Besuchs im "Deutschen Technik Museum", dessen Eisenbahnabteilung sich in jener historischen Lokschuppenanlage des ehemaligen Betriebswerks des Anhalter Bahnhofs befindet.
In einem äusserlich tadellosen Erhaltungszustand werden neben der österreichischen Dampflokomotive 680 der GKB (!) ebenso bedeutende Exemplare aus dem deutschen Lokomotivbau präsentiert: So repräsentiert die vierachsige Diesellokomotive 250 003 von Henschel BBC die Erstversuche aus dem Bereich der Drehstrom- Leistungsübertragung. Einigen Personen wird die Lokomotive seit dem Umbau zur UmAn (Umkoppelbare Antriebsmasse) Versuchslokomotive ein Begriff sein, als aufgrund einer Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 120km/h auf 250 km/h eine Stromlinienverkleidung an einem der beiden Führerstände angebracht wurde und bei deren Anblick Erinnerungen an die Baureihe 103 weckt.
Ebenso interessant stellt sich die Geschichte der Elektrolokbaureihe E19 dar: Ende der 30-er Jahre beabsichtigte die Deutsche Reichsbahn (DR) das Anschaffen von leistungsfähigen Elektrolokomotiven mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 180 km/h und bestellte bei den Firmen AEG und Siemens / Henschel jeweils zwei Exemplare. Die bei AEG gebauten Lokomotiven erhielten die Baureihennummern E 19 01 und E 19 02, die von Siemens/Henschel gebauten Lokomotiven die Nummern E 19 11 und E 19 12 wobei alle vier Lokomotiven eine Weiterentwicklung der Reihe E18 darstellten und mit einer Leistung von 4000 kW als stärkste Einrahmenlokomotiven der Welt gegolten haben. Obwohl für Schnellfahrversuche mit bis zu 225 km/h konzipiert unterblieb ihre Serienfertigung nicht zuletzt aufgrund des Ausbruchs des zweiten Weltkrieges wobei heute nur noch zwei Exemplare dieser Unikate existieren. Während die E 19 12 sich im Nürnberger Eisenbahnmuseum befindet, kann das Gegenstück E 19 01 im Deutschen Technikmuseum Berlin besichtigt werden.
Somit endet nun mein Bericht aus Berlin und ich hoffe wonach Euch die bisher übermittelten Aufnahmen gefallen haben! Demnächst folgen die Bilder meines zweiten Aufenthaltes, doch das ist eine andere Geschichte...
Das war Berlin - Teil 6/6 (m.B.)
Das war Berlin - Teil 6/6 (m.B.)
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