Es wird ein letzter Rettungsversuch für die Traisen-Gölsentalbahn in NÖ gemacht, aber Demonstration mit bis zu 30 Holz-LKW in Wien im letzten Moment abgesagt!
von Convoy - gegen die Einstellung der Bahnstrecke Freiland-St. Aegyd/Nw., Dienstag, 12. Oktober 2010 um 12:00
Am 8. Oktober wäre die Demonstration mit bis zu 30 Holz-LKW vor dem Verkehrsministerium in Wien gegen die Einstellung der Bahnstrecke Freiland-St. Aegyd/Nw. offiziell angemeldet worden. Im sprichwörtlich letzten Moment erreicht die Kleinregion Traisen-Gölsental, dass die Bahnstrecke bei der ÖBB zur Chefsache erklärt wird. „Alle Unterlagen waren fertig, mehr als ausreichend Anmeldungen eingelangt, Transparente und Flugzettel vor der Druckfreigabe, auch Gespräche mit der Wiener Polizei hatten bereits stattgefunden. Jetzt bin ich froh, dass wir nach dem wenig erfreulichen Gespräch im Verkehrsministerium endlich einen konstruktiven Ansprechpartner finden konnten. Nachdem man jetzt bereit ist lösungsorientierte Gespräche zu führen, soll zu diesem Zeitpunkt das Gesprächsklima nicht durch eine Demonstration belastet werden. Die geplante Demo am 13. Oktober findet daher nicht statt“, zeigt sich Regionsmanager Mag. (FH) Roland Beck zuversichtlich.
Am Montag den 4. Oktober fand ein Gespräch auf Einladung des Verkehrsministeriums statt. Die Region Traisen-Gölsental fand sich mit allen Vertretern der Gemeinden und Politik im Verkehrsministerium ein. Leider war von Seiten des Ministeriums kein Entgegenkommen bei der Frage der Einstellung der Bahnstrecke Freiland-St.Aegyd/Nw. ersichtlich. Gebetsmühlenartig wurde der Vorschlag die Strecke in eine Anschlussbahn umzuwandeln wiederholt. Die Frist für die Einstellung der Strecke mit 12.12. bleibe bestehen, außer es gäbe eine schriftliche Zusage eines Partners die Strecke als Anschlussbahn zu übernehmen. Die ÖBB könne dieser Partner nicht sein.
Obwohl das Ministerium seiner Vermittlerfunktion nicht gerecht wurde und sich auch Frau BM Bures – von welcher in diesem Fall eine politische Entscheidung zu erwarten gewesen wäre - bis jetzt nicht zu Wort gemeldet hatte, konnte die Region im letzten Moment Gespräche mit der Generaldirektion der ÖBB aufnehmen.
„Gingen wir vom Ergebnis des Gesprächs im Ministerium aus, hätten wir kommenden Mittwoch Demonstrieren müssen und unsere Drohung mit 20 bis 30 Holz-LKW vor dem Ministerium vorzufahren wahr gemacht. Wir sind nun froh und dankbar, dass sich Herr GD Mag. Kern persönlich unserer Sache annimmt. Von Seiten der Generaldirektion ist man bemüht die Sache zu entschärfen“, freut sich der Obmann der Region Bürgermeister Herbert Schrittwieser. Es darf nun davon ausgegangen werden, dass es am 12.12. zu keiner Einstellung des Güterverkehrs auf der Strecke Freiland-St.Aegyd/Nw. kommen wird. Dies ist für die auf die Bahn angewiesenen Betriebe von allergrößter Bedeutung.
Bereits kommenden Montag werden ÖBB-interne Gespräche über eine Lösung stattfinden, danach werden Gespräche im kleinen Rahmen mit der Kleinregion anberaumt. Ziel ist es gemeinsam eine langfristige Lösung für den Erhalt der Bahnstrecke zu finden und damit den 15 Gemeinden mit ihren 33.000 Einwohnern die befürchtete LKW-Lawine mit zusätzlichen 10.000 LKW-Fahrten jährlich zu ersparen.
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