Die öffentlichen Verkehrsmittel sollen in Wien für bestimmte Personengruppen billiger werden, hat Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) im "Wien heute"-Interview zum Jahreswechsel angekündigt. Die Umsetzung wird aber dauern.
Vassilakou: Tarifmodell soll "soziale Aspekte" berücksichtigen.
Arbeitsgruppe erarbeitet neues Tarifmodell
"Wir werden mit einer Arbeitsgruppe ein neues Tarifmodell gestalten, das auf alle Fälle soziale Aspekte berücksichtigen wird und den Klimaschutz respektieren wird", sagte Vassilakou im Gespräch mit ORF-Wien-Chefredakteur Paul Tesarek.
Bei Personengruppen, die wenig verdienen, "könnte es zu Vergünstigungen kommen", so Vassilakou. Als Beispiele nannte sie etwa Studierende, Schulkinder oder Eltern die in Karenz sind.
In spätestens einem halben Jahr werde die Arbeitsgruppe dann "die ersten Ergebnisse" für eine Tarifreform vorlegen, so Vassilakou, der es trotz Verlusten bei der Wien-Wahl im Oktober gelungen ist, die Grünen in eine Koalition mit der SPÖ zu führen.
Für Vassilakou "wichtigstes" Vorhaben 2011
Für Vassilakou sei es "das Wichtigste, 2011 mit der Tarifreform zu beenden". Damit wolle sie "den Wienerinnen und Wienern zeigen, dass es mit diesem Modell Sinn macht, das Auto stehen zu lassen und auf die Öffis umzusteigen."
Woher das Geld für die Reform kommen soll, ließ Vassilakou im Interview aber weitgehend offen: "Es geht um Umschichtungen innerhalb des Systems. Ich kann das nicht jetzt schon verraten, denn ansonsten würden wir ja keine Arbeitsgruppe mit allen Akteuren brauchen".
Auf den Wechsel von der Opposition in die Regierung angesprochen meinte Vassilakou, dass man als "kleine Partei nicht hundert Prozent" der eigentlichen Forderungen umsetzten könne. Vielmehr seien es "vielleicht 30 Prozent".
Koalition will weniger Autos in der Stadt
Weniger Autos, mehr Öffis und Radfahrer: So lassen sich die Hauptziele der rot-grünen Regierung für den Verkehr in Wien knapp zusammenfassen. Die Koalition strebt eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs um ein Drittel an.
Gleichzeitig wünscht man sich bis 2015 eine Anteilssteigerung des öffentlichen Verkehrs von derzeit 35 auf 40 Prozent sowie eine Verdopplung des Radverkehrsanteils auf zehn Prozent. Gelingen soll dies etwa durch die Ausweitung von Tempo-30-Zonen und Parkgebühren, mehr Garagen und die angesprochene Öffi-Tarifreform.
Eigentlich "Öffi-Jahreskarte für 100 Euro" gefordert.
Konkrete Maßnahmen bisher nicht fixiert
Genau neun Seiten sind dem Themenbereich "Stadtentwicklung und Verkehr" im insgesamt 77 Seiten umfassenden Koalitionspakt gewidmet. Konkrete Maßnahmen oder Zahlen finden sich - abgesehen von den angestrebten Anteilsverhältnissen - im eher allgemein gehaltenen Text freilich so gut wie keine.
Vielmehr begnügen sich die Regierungspartner mit Absichtserklärungen und der Ankündigung, Studien durchführen und Arbeitsgruppen einsetzen zu wollen.
Noch im Wahlkampf hatten die Grünen im Oktober auf ihren Wahlplakaten eine "Öffi-Jahreskarte für 100 Euro" gefordert.
"Kasernen könnten übernommen werden"
Weil das Bundesheer aus Kostengründen Kasernen abgeben wird, könnte ein Teil von "der Stadt selbst oder stadtnahen Unternehmen oder externen Investoren übernommen werden", sagte Vassilakou weiters, die auch das Amt der Planungsstadträtin inne hat.
"Meine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass schon in der Planung spannende neue Projeket entstehen. Es geht um das Entstehen von neuen Grätzln, die die so gut gebaut sind, dass sie ihren Enegiebedarf selbst abdecken können, aber auch Überschüsse erzielen um weitere Haushalte ihn Wien zu versorgen", so Vassilakou.
Interview online nachsehen
Das "Wien heute"-Interview zum Jahreswechsel mit Maria Vassilakou können Sie auch online nachsehen.
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