Wahl in NÖ: keine Bahn - keine Stimme!

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BNA-Adminteam
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Wahl in NÖ: keine Bahn - keine Stimme!

Beitrag von BNA-Adminteam »

Auch wenn unser Forum unpolitisch bleiben soll, so möchten wir unseren Lesern und Forenteilnehmern die folgende Email nicht vorenthalten. Sie wurde von Hrn. Peter Baalmann angesichts der NÖ Landtagwahlen erstellt und ihr Inhalt spricht für sich:



S.g. Verkehrsbewegte!

Ich schreibe diese Zeilen nicht als Mitglied einiger Verkehrsinitiativen, sondern als Privatperson.

Nächsten Sonntag geht es um die Wurst, sprich um die absolute (ja od. nein) Mehrheit der Landesglatze bzw. um die weitere Zukunft mehrerer Bahnstrecken in NÖ, die zwar eingestellt sind, die Schienen aber noch liegen. In diesen Fällen ist eine Wiederinbetriebnahme weitaus einfacher möglich als im Fall bereits herausgerissener Schienen.

In der vergangenen Legislaturperiode wurden eine ganze Reihe von Regionalbahnen vom Land übernommen. Ein Teil davon war seit Jahren außer Betrieb u. auch nicht mehr befahrbar; die 3 kurzen davon wieder in Betrieb genommenen nur als für touristische Zwecke (Rad- u. Motordraisinen). Ein beachtlicher Teil wurde mit Übernahme ganz eingestellt, davon welche mit überregionaler Bedeutung, bzw. vom Regelbetrieb auf touristischen Betrieb umgestellt. Nur 2 Strecken blieben für den vollen Regelbetrieb übrig, die Mariazellerbahn u. ein kleiner Teil der Ybbstalbahn.

Aussagen und bereits gemachte Zusagen der „Landesglatze“ vor der Wahl wurden nicht eingehalten bzw. gebrochen (z.B. Ybbstal- u. Thayatalbahn). Es herrschen seither „klare Verhältnisse“ für weniger Bahn und mehr Straße!

Vordringlich wäre die Reaktivierung der überregionalen Strecken, d.s. die Donauufer-, Thayatal- u. Ybbstalbahn. Aber auch die weiteren Strecken dürfen nicht abgetragen werden, sondern sind mittelfristig wieder in Betrieb zu nehmen.

Die Chance für all diese Bahnen, doch erhalten zu bleiben u. wieder in Betrieb zu gehen, ist weitaus größer, wenn die „klaren Verhältnisse“ des Anti-Schienen-Kurses nicht mehr bestehen, d.h. die absolute Mehrheit der absolut regierenden Partei fällt. Nur eine Mehrheit jenseits der ÖVP oder eine ÖVP, die auf einen Koalitionspartner angewiesen ist, bringt Chancen für diese Bahnen!

Das Motto muß heißen: keine Bahn – keine Stimme für die Landesglatze !

Es bleibt den einzelnen nö. Bahninitiativen selbst überlassen, ob sie eine Wahlempfehlung in diesem Sinn abgeben od. nicht.
Ich ersuche aber die einzelnen Empfänger als Privatpersonen, im Bekannten- u. Verwandtenkreis, sowie insbesondere gegenüber Eisenbahnbefürwortern im Weg von Gesprächen auf diese Umstände hinzuweisen.
Es kommt auf jede Stimme an, die Entscheidung wird knapp!

Bitte das zu beherzigen!
M.f.G. P. Baalmann, 4890 Frankenmarkt 78, OÖ. (in NÖ. nicht wahlberechtigt!)

P.S. Zum Verständnis: es geht mir nicht um die ÖVP als solche, sondern um deren Anti-Bahnkurs in NÖ. Es gibt andere Bundesländer, wo ÖVP-Politiker (bzw. von ausld. Schwesterparteien) sogar Bahnen gerettet bzw. wieder in Betrieb genommen haben (z.B. Salzburg, Südtirol, Bd.-Württ.). Hätte eine andere Partei so viele Bahnen eingestellt, wäre mein Aufruf dahin gezielt, diese andere Partei nicht zu wählen.
Ich gebe ungern Wahlempfehlungen ab, aber hier mußte es einfach sein.
Markus1099
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Beitrag von Markus1099 »

Naja ich bin kein ÖVPler, aber kann Herr Baalmanns Äußerungen nicht allzuviel angewinnen...
OK besser kann es überall sein und man kann bahntechnisch natürlich einiges kritisieren aber in jedem Bundesland. Bahn ist nicht in und bringt keine Wählerstimmen.
Außerdem wen sollte man wählen???
Die FPÖ: Die will die Waldviertelautobahn - muss ich da noch mehr sagen?
Die SPÖ: unter einem SPÖ Verkehrsminister gab es das größe Nebenbahnsterben
Stronach: Der nur für seine Tasche wirtschaftet, kein Programm hat ...
Die Grünen: Haben ganz gute Ansätze aber sind zu schwach und bringen auch in OÖ, wo sie mitregierten nichts bei den Bahnen zusammen....

Zur Konkreten Situation:
Wachau: Von der ÖBB (!) eingestellt - nicht vom Land. Land macht zumindest Wochenendverkehr (der mir persönlich auch zu wenig ist, aber besser als gar nichts, wie es mit der ÖBB weitergegangen wäre...
Diverse Ausflugsbahnen in NÖ: Man hört, dass seit die das Land NÖ übernommen hat weit mehr möglich ist, als bei den ÖBB.
Mariazellerbahn: Was da investiert wird, hätte wohl kaum wer der ÖVP zugetraut.
Traisental: Bitte nicht vergessen, dass der Güterverkehr nur mit Hilfe des Landes dort weitergeht.
KaltenleutgebnerBahn: Ist praxtisch tot - die ÖVP hat sie wieder ins Spiel gebracht und denkt an eine Reaktivierung .... (Wobei ich zugebe, dass bei dieser Strecke natürlich auch wahlkampftaktische Spielchen dahinter stehen könnten - das wir erst die Zukunft weisen, wie ernst sie das meinen...)

Jeder soll eh dort sein Kreuerl machen wo er will, aber ich sehe nicht, dass es so viel besser wird, wenn die ÖVP nicht mehr das sagen hat. Nach meiner Beobachtung hat sich einiges verbessert, seit nicht mehr Heuras sondern Wilfing Landesrat ist....

LG
Markus1099
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Beitrag von 4023 »

Der Ballermann, äh Baalmann ist Oberösterreicher und glaubt, sich in NÖ wichtig machen zu können.
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blu
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Beitrag von blu »

Markus1099 hat geschrieben: Zur Konkreten Situation:
Wachau: Von der ÖBB (!) eingestellt - nicht vom Land. Land macht zumindest Wochenendverkehr (der mir persönlich auch zu wenig ist, aber besser als gar nichts, wie es mit der ÖBB weitergegangen wäre...
Diverse Ausflugsbahnen in NÖ: Man hört, dass seit die das Land NÖ übernommen hat weit mehr möglich ist, als bei den ÖBB.
Mariazellerbahn: Was da investiert wird, hätte wohl kaum wer der ÖVP zugetraut.
Traisental: Bitte nicht vergessen, dass der Güterverkehr nur mit Hilfe des Landes dort weitergeht.
KaltenleutgebnerBahn: Ist praxtisch tot - die ÖVP hat sie wieder ins Spiel gebracht und denkt an eine Reaktivierung .... (Wobei ich zugebe, dass bei dieser Strecke natürlich auch wahlkampftaktische Spielchen dahinter stehen könnten - das wir erst die Zukunft weisen, wie ernst sie das meinen...)
@Wachau
Das war hier die klassische ÖBB-Salami-Taktik, wie wir sie ja auch schon aus dem Triestingtal von der Südwestbahn kennen.
Hätte das Land aber auch nicht gehindert, den durchgehenden Betrieb auf der kompletten Länge wieder aufzunehmen, statt alles brach liegen und verfallen zu lassen.
Gleiches eben auch im Triestingtal.

Die ÖBB argumentieren ja immer mit dem Punkt der Wirtschaftlichkeit. Nahverkehr ist in den seltensten Fällen rentabel. Daher auch die hohen Subventionen aus öffentlicher Hand. Nur wenn das jeweilige Bundesland nicht dahinter steht, dann wird das nix.
Busse sind wohl billiger, aber werden von den Fahrgästen weniger gern beansprucht.

@MZB
Wenn das Land NÖ hätte wollen, wären diese Investitionen auch unter einem Eigentümer ÖBB möglich gewesen - Ähnlich, wie auch schon bei den DoStos, die das Wiesel-Logo tragen, weil sie vom Land mitfinanziert wurden.

@Traisental
Das Land hat Tatenlos bei der Einstellung des PV zugesehen - wie auch überall anders. Jetzt noch lobend der VPNÖ anzurechnen, daß zumindest der GV erhalten blieb, was aber ein Stück weiter, nämlich im Erlauftal schon wieder nicht funktioniert hat, erscheint mir auch eher kurios.

@Kaltenleutgebener Bahn
Hier war bis dato eigentlich nur von Überlegungen die Rede.
Ich halte das eher für Wahlkampfgeschwafel.
Da scheint mir die Regiobahn noch etwas realistischer.
Markus1099
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Beitrag von Markus1099 »

@blu fast überall Zustimmung!
Ich habe vielleicht als Reaktion auf den "Negativen-Oberösterreicher" zu positiv geschrieben. ;)

Natürlich ist in NÖ nicht alles perfekt und es gibt viel zu tun. Ich glaube nur, dass das wenig mit der Politik in NÖ zu tun hat sondern ein allgemeine Tatsache ist, dass man mit Bahnen (derzeit) keine Wahlen gewinnt. Mit Straßen und Umfahrungen aber schon... :-(

JA und die Regiobahn Korneuburg - Ernstbrunn habe ich ja ganz vergessen...
Da teile ich deine Einschätzung. Regiobahn Leiser Berge ist für mich auch realistischer als die KaltenleutgebnerBahn.

LG
Markus1099
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blu
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Beitrag von blu »

Das würde ich so aber nichtmal unterstreichen.
Es zeigt sich ja immer wieder, daß Bahnen, wo auch das Angebot stimmt, in Anspruch genommen werden.

So gesehen kann sowas schon auch bei der Bevölkerung punkten.
Strassen haben in dem Sinne ja auch nur einen begrenzten Radius an Profitierenden. Mich also z.B. interessiert die Umfahrung Mistelbach z.B. gar ned. Einen betroffenen Mistelbacher aber sehr wohl.

Da in den letzten Jahren aber eigentlich NUR Strassen und Umfahrungen gebaut wurden (mit Ausnahme der Mrd. Investitionen in die Westbahn, die aber keiner Partei, sondern dem Bund zugeordnet werden, weil sich hier eigentlich keine Partei damit rühmt) und in NÖ nur eine Partei anschafft, war hier die Zahl der Profitierenden hoch und zugleich auch klar, wems zu verdanken ist.
Markus1099
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Beitrag von Markus1099 »

Gut, wenn ich es zu negativ sehe, dass man mit der Bahn keine Wahlen gewinnen kann... Mir wäre es eh lieber es wäre anders.... ;)

LG
Markus
Markus1099
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Beitrag von Markus1099 »

Hallo!

Gerade gefunden: "Ökonews" und "Zukunft statt Autobahn" hat alle Parteien vor der Wahl befragt, da könnt ihr euch gerne ein Bild machen! ;)
http://www.oekonews.at/index.php

LG
Markus1099
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blu
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Beitrag von blu »

Ich glaube, du wolltest den Link hier posten, oder:
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1077870
St. Pöltner Straßenbahn
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Beitrag von St. Pöltner Straßenbahn »

Ich finde, dass eine Verknüpfung der Regiobahn und Kaltenleutgebnerbahn als EWB (Ernstbrunn-Waldmühle-Bahn) sinn machen täte. Dies hat sogar Herr Narrenhofer vorgeschlagen.
CFR: Die Bahn mit Flügelrad!
mike
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Beitrag von mike »

Ich bin weder ÖVPler noch sonst in irgendeiner Weise mit diesem Vereich verbandelt - aber ich bin Niederösterreicher und kann mich nicht über den LH (von manchen "Landesglatze" udgl. genannt) beschweren.

@ Baalmann: In OÖ gibt's auch einen LH über den man sicher etwas findet worüber man sich aufblasen will/kann... Will man einen Hund prügeln wird man schon an Steck'n find'n...
dispatcher
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Beitrag von dispatcher »

Servus, :)

LH Pröll(ÖVP) ist ja bekannt für seine z.T schwammigen Aussagen
z.B. über neue Koalitionspartner usw. Wenn man ihn aber fragt,welche
konkreten Ausgaben er zur Verbesserung des SPNV(Schienenpersonen-
Nahverkehr er plant) geht er auf diese Fragen nicht ein, bzw. er
druckst so lange herum, daß selbst gestandene Moderatoren der
ZIB 2(Marie-Claire-ZImmermann,Lou-Lorenz-Dittelbacher,Armin Wolf,
Tarek Leitner) die Live-Studiogespräche nach wenigen Minuten
mit dem Hinweis auf Zeitknappheit unterbrechen.)

Im übrigen halte ich LH Pröll,was die Förderung der Bahn als
umweltfreundlichstem Verkehrsträger angeht, für einen reinen
"Dampfplauderer und Schwadronierer!

Erwin
mike
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Beitrag von mike »

dispatcher hat geschrieben:... daß selbst gestandene Moderatoren der
ZIB 2(Marie-Claire-ZImmermann,Lou-Lorenz-Dittelbacher,Armin Wolf,
Tarek Leitner) ...
A. Wolf ist hierbei imo der einzige Journalist von den hier aufgezählten... Und wie gesagt: Wenn man einen Hund hauen will, wird man schon einen Stecken finden.
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