Hallo allerseits,
hier einige frische Infos zur nun gestarteten Straßenbahnoffensive hier in Innsbruck:
- Die Finanzierung des Gesamtprojektes(!) ist gesichert, alle notwendigen Beschlüsse auf Stadt- und Landesebene sind gefaßt. Der lange Zeit nicht als gesichert angesehene Bundesanteil in Höhe von EUR 3,63 Mill pro Jahr, benötigt im Zeitraum zwischen 2006 und 2014, wird noch im Jänner fixiert, da es sich im Mittel handelt die der Regiotram aus dem Privatbahnfinanzierungsgesetz zustehen, gilt auch er als gesichert.
- Dementsprechend wurden auch die ersten baulichen Adaptierungen bereits geplant und teilweise schon durchgeführt, die Gleisbauarbeiten am Südtiroler Platz und am Busbahnhof werden im April fortgesetzt.
- Der Beschaffungsvorgang für die ersten 22 Neufahrzeuge ist angelaufen und befindet sich derzeit im Ausschreibungsstadium. 16 Stück sind für die Linien 1, 3 und 6, sechs Stück für die Linie STB. Die ersten Fahrzeuge werden frühestens Mitte bis Ende 2005 geliefert.
- Insgesamt werden 45 Neufahrzeuge gekauft, 28 davon für die Straßenbahnlinien 1, 3, 6 und O (Länge 27m, Breite 2,40m) und 17 für die beiden Regiotramlinien, von letzteren sechs Stück in Zweirichtungsausführung für die STB.
- Baubeginn für die Neubaustrecken ist 2006, ab diesem Jahr wird parallel an STB-Direkteinbindung, Tivoli-Verlängerung und O-Westast gebaut.
- Zwischen Neu-Rum Serlesstraße und Hall Unterer Stadtplatz wird die Regiotram Ost weitestgehend die selbe Streckenführung haben wie bis 1974 die Linie 4!
Weitere Details, Streckeninfos, Kostenaufstellungen gibt's natürlich auf http://www.strassenbahn.tk .
Es grüßt
Manni
[Innsbruck] Update Straßenbahnoffensive
Tram Innsbruck
Es grenzt an ein Wunder: Um Innsbruck sollen wirklich schmalspurige Überlandbahnen neu erbaut werden. Wurde Tirol etwa gar an die Schweiz od. Catalanien (Mallorca) abgetreten? --> denn in Österreich ist das doch in Zeiten wie diesen kaum vorstellbar!
Näheres unter http://www.strassenbahn.tk .
Näheres unter http://www.strassenbahn.tk .
Re: Tram Innsbruck
Was sein muß, muß sein. Der MIV wird von selbst nicht weniger. - Hat ja auch jahrelang gedauert bis das ausgestritten und ein realistisches Finanzierungskonzept erstellt war.onovo hat geschrieben:
(...) in Österreich ist das doch in Zeiten wie diesen kaum vorstellbar!
Und ohne (mehr oder weniger) Tricksen ging's auch nicht: der Ausbau der Straßenbahn wird nur möglich, weil die längste der neuen Strecken gleichzeitig der Ost-West-Regiotram dient. Die wiederum vom Land und von Bund, von letzterem aus dem Privatbahnfinanzierungsgesetz, mitbezahlt wird. Was wiederum damit den Straßenbahnausbau erst ermöglicht - ohne Regiotram wär' wohl nix draus geworden.
Und meterspurig muß das Ganze sein, Umspurungen wären viel zu teuer, Dreischienengleise ebenso, außerdem kann man so jeden Fahrzeugtyp überall einsetzen, etc.etc., und Meterspurfahrzeuge mit 2,40m Breite bieten sowohl genügend Platz im Fahrgastraum als auch können sie interurban stadtbahnartig schnell verkehren. Zudem expandieren ja auch die Linzer ihr 900mm-Netz aus der Kernstadt hinaus. Und Oberösterreich ist meines Wissens nach auch noch nicht bei der Schweiz.

Manni
Abgesehen davon sollte mittlerweile in so machne Landesbehörde eigentlich durchgedrungen sein - zumindest bis knapp hinter den Arlberg (von Westen her gesehen ;D) -, daß die Frage der Spurweite nebensächlich ist, wenn es sich nicht gerade um einen ICE handelt.
Nur der glatzkopferte Erwin - das Eisenbahninnovationsgenie Ostösterreichs - glaubt, daß Umspurungen der Weisheit letzter Schluß sind. Aber gut, der Mann hat ja anscheinend auch noch nie die Semmeringbahn gesehen...
Nur der glatzkopferte Erwin - das Eisenbahninnovationsgenie Ostösterreichs - glaubt, daß Umspurungen der Weisheit letzter Schluß sind. Aber gut, der Mann hat ja anscheinend auch noch nie die Semmeringbahn gesehen...
Understanding is a three edged sword. Your side, their side, and the truth.
Das mit der Umspurung hat aber, wie ich letzte Woche erfahren habe weniger mit der Weisheit letztem Schluss zu tun, sondern mit Geld.hcl hat geschrieben:Nur der glatzkopferte Erwin - das Eisenbahninnovationsgenie Ostösterreichs - glaubt, daß Umspurungen der Weisheit letzter Schluß sind.
Die NÖVOG hat sich ja verpflichtet, die Erhaltung der Schmalspurstrecken zu übernehmen. Würden die Strecken aber umgespurt käme das in dem Vertrag einer Abtragung gleich, und auf der "Neubaustrecke" zahlt dann wieder die ÖBB/der Staat die Streckenerhaltung. Man versucht also nur, sich möglichst unauffällig aus der finanziellen Affäre zu ziehen.
Wenns denn dann wieder Verkehr auf dem Krumpen geben würde wäre ich für ein Dreischienengleis bis Obergrafendorf, und dann normalspurig dem Krumpen entlang bis Wieselburg und im Erlauftal bis Kienberg-Gaming. So hätte man von St.Pölten eine Direktverbindung ins Erlauftal, vielleicht könnte man dann ja sogar wieder nach Gresten fahren? Meinungen zu der Idee?
mfg basti
Einziger Minuspunkt ist in diesem Fall die fehlende Verknüpfbarkeit ÖBB / Straßenbahn - hätten wir in Innsbruck ein Normalspurnetz, wär's gut möglich gewesen, daß eine Lösung nach dem Vorbild Karlsruhe realisiert worden wäre.hcl hat geschrieben: (...) daß die Frage der Spurweite nebensächlich ist, wenn es sich nicht gerade um einen ICE handelt (...)
Aber sonst seh' ich auch keinen Nachteil an der Meterspur - alle relevanten Fahrzeuge gibt's in Meterspur, und sie sind genauso leistungsfähig.
Manni