Wie allgemein üblich, haben die meisten Eisenbahnmuseen über den Winter nicht geöffnet - gilt es doch, in dieser Zeit weiter an der Instandsetzung und Wartung der Museumsfahrzeuge zu arbeiten.
So auch das
Was mich aber nicht davon abhielt, dennoch oder gerade deswegen vorbeizuschauen.
Infos zum Tramwaymuseum Graz gibts z.B. unter folgendem Link:
http://www.public-transport.at/index.html
Für alle nicht Ortskundigen: Das Tramwaymuseum befindet sich in der ehem. Remise IV der GVB und ist unmittelbar neben der Endstation der Straßenbahnlinie 1 gelegen. Vom Hauptbahnhof aus mit Umsteigen von den Linien 3 oder 6 (spätestens am Jakominiplatz) erreichbar.
Ab der Station Hilmteich wird die Linie 1 eingleisig mit Ausweichen geführt, großteils auf Rasengleis....
...bis vor die Endstation "Mariatrost - Tramwaymuseum" der Linie 1
Die Walllfahrtskirche Maria Trost....
...befindet sich in unmittelbarer Nähe
Und so gibt's jetzt wieder einen kleinen Bildbericht:
Die gesamte Anlage bietet sich dem ankommenden Besucher mal so:
Die Halle der ehem. Remise IV beherbergt die meisten Fahrzeuge des Museums...
Links davon befinden sich Unterstände mit Schmalspur- und Normalspurgleisen - dort sind all jene Fahrzeuge abgestellt, die es aufzuarbeiten gilt....
Arch. DI Erwin Franz ist Präsident des Tramwaymuseums und hat es aufgebaut...
"Achtung Fahrleitung" - lustiges, aber wichtiges Detail bei der Oberleitungsanlage...
Rechts neben dem Remisengebäude befindet sich eine weitere Flugdachanlage, die auch mit Oberleitung ausgestattet und so voll benutzbar ist. Aufgrund Platzmangels ist hier ein Teil der betriebsfähigen Fahrzeuge abgestellt....
Tw 137 (ex Rheinbahn Düsseldorf, gebaut bei Düsseldorfer Eisenbedarfs AG, 1909 ) - den hab' ich noch als Kind in Betrieb erlebt - hier beschildert als Linie 5 nach Andritz....
KSW-Beiwagen Nr. 128B (Fa. Fuchs, Heidelberg, 1944 fabriksneu nach Graz geliefert) - der 125B befindet sich bei der Museumstramway Mariazell in Aufarbeitung, 126B und 127B wurden verschrottet.
Die Türen sind druckluftbetätigt (das wurde später nachgerüstet)
Interessante Signalanlage im Giebel des Flugdaches - sie weist darauf hin , ob die Oberleitung spannungsführend oder abgeschaltet ist...
Die Halle wird natürlich streng von der örtlichen Remisenaufsicht bewacht....
Geht man weiter entlang des rechten Flugdaches, so erblickt man den
Tw 2406....
...Es ist wohl eine Type K, gebaut von der Simmeringer Waggonfabrik 1913...
und gleich daneben steht noch ein "Wiener":
Es ist der KSW-Triebwagen Nr. 10 ((Fa. Fuchs, Heidelberg, 1944 fabriksneu ohne elektr. Ausrüstung nach Wien geliefert)
Hier ein paar Details des Wagens:
Schnauzerl...
Frontalansicht:
"Bitte Türe schließen" - Druckluftausrüstung besitzt dieser Wagen nicht (im Gegensatz zu den nachgerüsteten Grazer KSW-Beiwagen)
Und das ist überhaupt das originellste Fahrzeug:
Tw 902, Einrichtungswagen (ex Amsterdam. 1948), in der Heckansicht. Man beachte die riesigen Lüfter am Dach
Der Zielschild- und Liniensignalkasten ist überdimensional groß...
(im Hintergrund Tw 2970 aus München...)
Hier der Tw in der Seitenansicht (Er hat noch einen Lyrabügel!!)...
...und zu guter Letzt der Tw 566, der letzte überlebende "Wuppertaler". Vier Mittelteile haben auch überlebt und sind in die SGP/Lohner-GTW 581 - 584 eingebaut....
Trotz Winterpause war doch recht viel zu sehen- ich glaube, das Museum hat in den vergangenen Jahrzehnten viel wertvolle Arbeit geleistet - und ist immer einen Besuch wert.
Freuen wir uns also auf die kommende Saison...
mfG
4010.001
