Fahrplanwechsel 2007/08
Nostalgie hin und her... ein 4010 ist sicherlich ein schönes Fahrzeug und hat eine ansprechende Inneneinrichtung, aber die Fahrzeuge sind eines sicher nicht mehr: zeitgemäß -- so wie eine Dampflok nicht mehr zeitgemäß war als der 4010 in Betrieb genommen wurde. Daß es nicht wirtschaftlich ist 40 Jahre alte Garnituren in Betrieb zu halten, deren mechanische Bauteile naturgemäß nach einer derart langen Einsatzzeit in anspruchsvollem Gelände (Semmering, Ennstal, Grießenpaß...) etwas abgenudelt sind, sollte eigentlich jedem einleuchten. Natürlich KANN man das Zeug reparieren und in top Zustand halten, nur bezahlen kann das keiner. Die Bahn ist kein Depot für Nostalgiefahrzeuge -- jedenfalls nicht im Regelbetrieb -- sondern ein modernes Massenverkehrsmittel, daß mit einem vorgegebenen Budget auskommen muß und in diesem Sinne sind sämtliche Altbaufahrzeuge, die nicht mehr kostenneutral gewartet werden können besser heute als morgen abzustellen, auch wenn es mir persönlich als Photograph leid tut.
Mir ist eine moderne, leistungsfähige Bahn, die dem Kfz eine ordentliche Konkurrenz bieten kann allemal lieber als ein Nostalgieverein, dem vor lauter Wartungskosten das Geld ausgeht. Man sollte lieber einen 4010 im Nostalgiebestand belassen als mit 10 Stück Geld zu vernichten.
Mir ist eine moderne, leistungsfähige Bahn, die dem Kfz eine ordentliche Konkurrenz bieten kann allemal lieber als ein Nostalgieverein, dem vor lauter Wartungskosten das Geld ausgeht. Man sollte lieber einen 4010 im Nostalgiebestand belassen als mit 10 Stück Geld zu vernichten.
Understanding is a three edged sword. Your side, their side, and the truth.
Wieso versucht man nicht die IC-Verbindung Graz-Salzburg nach München zu verlängern. Dann könnte diese Linie theoretisch auch mit Deustchen Intercities bedient werden, und das Steuerwagenproblem wäre aus der Welt.tobias b köhler hat geschrieben: Wenn alle fernzüge von Wien nach Graz und Villach ÖBB-EC-standard (oder vergleichbar) haben, dann wäre zumindest dem fahrgastkomfort genüge getan. Allerdings wäre Graz - Salzburg ohne trieb- oder wendezüge betrieblich sehr aufwendig zu fahren mit zwei fahrtrichtungswechseln (in Selzthal und Bischofshofen
tobias
Da müßte wohl die Deutsche Bahn auch mitspielen.kray-C hat geschrieben:[
Wieso versucht man nicht die IC-Verbindung Graz-Salzburg nach München zu verlängern. Dann könnte diese Linie theoretisch auch mit Deustchen Intercities bedient werden, und das Steuerwagenproblem wäre aus der Welt.
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tobias b köhler hat geschrieben:Es wird wohl so kommen, dass die railjets auf der westbahn ÖBB-EC-garnituren freistellen, die dann (vielleicht etwas anders zusammengestellt) auf die Südbahn und die "querverbindungen" wie Graz - Linz/Salzburg/Innsbruck gehen könnten.
Wenn alle fernzüge von Wien nach Graz und Villach ÖBB-EC-standard (oder vergleichbar) haben, dann wäre zumindest dem fahrgastkomfort genüge getan. Allerdings wäre Graz - Salzburg ohne trieb- oder wendezüge betrieblich sehr aufwendig zu fahren mit zwei fahrtrichtungswechseln (in Selzthal und Bischofshofen). Die beschaffung von fernverkehrssteuerwagen auf basis railjet wird wohl "geprüft", als zwischenlösung könnten auch Bmpz-s genommen werden (mit anpassung der mittelwagen), womöglich auch mit besserer bestuhlung oder sogar klimaanlage? (Als speisewagen hatten sie mal klimaanlage, warum nicht wieder einbauen?)
Das mag wohl auch so kommen und ist auch meine Vermutung.
Nur eines wundert mich: Warum kümmert man sich nicht um Ersatz bevor die 4010er ausgemustert werden und nicht nachher?
Das müßt doch auch den BWL-Absolventen klar sein?
Die fahren jetzt schon Wien-Graz, also schlimmer kann es eh nicht mehr kommen.4010er hat geschrieben:aha danke!
Aber das wäre ein lausiger Ersatz für die 4010er.
Kein Konfort enge Klos etc. und mit denen bis Salzburg Linz oder Innsbruck
Die IC-Linie Graz-Salzburg könnte man ebensogut ersatzlos streichen. Nur ein Wahnsinniger nutzt auf dieser Relation die Bahn - selbst die Fahrt über Linz dauert nur 30 Minuten länger.
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also eigentlich war das ursprungsthema in diesem thread ja ein andres.
aber nur mal das thema komfort aufzugreifen:
wieso eigentlich billigt man nur den fernverkehrsreisenden komfort zu, während offenbar diese cs-dinger für die pendler gut genug sein sollen?
wimre haben diese einem downgrade unterzogenen langen schlieren nunmehr um nix mehr plätze als vorher. jetzt erklär mir doch mal irgendwer, wozu dieser umbau eigentlich gut war?
die sitze waren zumindest in den meisten waggons NICHT durchgesessen.
die sitzbezüge waren ebenso meist tadellos. was man von den cs nach relativ kurzer zeit nicht behaupten kann.
und bzgl. modern:
ab wann ist ein waggon modern?
nicht alles, was modern ist, ist auch praktisch/bequem.
@wartung/instandhaltung:
bei meiner letzten fahrt richtung gutenstein mußte ich - erneut - feststellen, daß die öbb leider offenbar auch nicht sehr auf die 5047er schaut. oder täuscht das?
aber nur mal das thema komfort aufzugreifen:
wieso eigentlich billigt man nur den fernverkehrsreisenden komfort zu, während offenbar diese cs-dinger für die pendler gut genug sein sollen?
wimre haben diese einem downgrade unterzogenen langen schlieren nunmehr um nix mehr plätze als vorher. jetzt erklär mir doch mal irgendwer, wozu dieser umbau eigentlich gut war?
die sitze waren zumindest in den meisten waggons NICHT durchgesessen.
die sitzbezüge waren ebenso meist tadellos. was man von den cs nach relativ kurzer zeit nicht behaupten kann.
und bzgl. modern:
ab wann ist ein waggon modern?
nicht alles, was modern ist, ist auch praktisch/bequem.
@wartung/instandhaltung:
bei meiner letzten fahrt richtung gutenstein mußte ich - erneut - feststellen, daß die öbb leider offenbar auch nicht sehr auf die 5047er schaut. oder täuscht das?
Weil der Pendler nicht 4 Stunden am Stück in so einem Waggon verbringen muß. Abgesehen davon muten die ÖBB ja mittlerweile auch den FV-Reisenden so etwas zu.blu hat geschrieben:also eigentlich war das ursprungsthema in diesem thread ja
wieso eigentlich billigt man nur den fernverkehrsreisenden komfort zu, während offenbar diese cs-dinger für die pendler gut genug sein sollen?
Gute Frage, es hätte wahrscheinlich vollkommen gereicht, wo nötig die Sitze zu sanieren. Die Reihenbestuhlung hätte man sich sparen können -- die macht den Waggon unattraktiv.wimre haben diese einem downgrade unterzogenen langen schlieren nunmehr um nix mehr plätze als vorher. jetzt erklär mir doch mal irgendwer, wozu dieser umbau eigentlich gut war?
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Auch wenn es einige nicht gerne hören (wollen): die 4010er sind Schrott.
Versteht mich nicht falsch, ich finde selber, daß die Garnituren ein Meilenstein auf dem österreichischen Schienennetz waren, ihre Zeit ist aber abgelaufen. Da täuscht auch das teilweise "geringe" Alter von 29 Jahren nicht drüber hinweg. Die elektrische Ausrüstung ist schlichtweg schon längst von vorgestern, da sind bitte noch Niederspannungsschaltwerke drinnen
Wollte man die übrigen Garnituren (4 oder 5 sind es noch) noch mehrere Jahre betreiben käme das einem Neubau gleich, Ersatzteile gibt es ja schon lange keine mehr. Da ist es wirtschaftlicher diese auch auszumustern und mit einem größeren Baulos Neufahrzeuge zu ersetzen. Die Gemeinsamkeit der 10-/1142 mit dem 4010er, der Bahnmotor, wird diese Baureihe langfristig sicher auch den Kopf kosten, es stehen eh schon einige rum, damit sie ihre Kilometerleistung nicht schon vor der EM 2008 erreichen. Wer mal den Unterschied zwischen einem Bahnmotor und einem Drehstrommotor gesehen hat weiß was ich damit meine (ein Drehstrommotor ist bei halber Baugröße halt einmal leichter, stärker und wartungsärmer).
Die angebliche Betriebproblematik mit doppeltem Stürzen (Graz-Salzburg) könnte man damit ausweichen, indem man bis Selzthal die beiden Wagenzüge zwischen die Loks nimmt, dort dann einfach trennt. Der Ersatz der 4010er wird ja ohnehin das Wagenmaterial der Westbahn sein, sobald dort der Railjet fröhliche Urständ feiert. Bis das soweit ist werden entweder die übrigen 4010er entgültig verheizt oder, und das fürchte ich fast, es tauchen wirklich Stadtschüttler auf den Strecken auf.
Was modern ist entscheiden die Kunden eh kaum. Man ist Designern und Ingenieuren und ihrem Einheitsbrei ohnehin auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Mir ist eine 70er Jahre Holzverkleidung ja auch lieber als Plaste und Elaste, Designer stehen halt leider darauf.
Christoph
Versteht mich nicht falsch, ich finde selber, daß die Garnituren ein Meilenstein auf dem österreichischen Schienennetz waren, ihre Zeit ist aber abgelaufen. Da täuscht auch das teilweise "geringe" Alter von 29 Jahren nicht drüber hinweg. Die elektrische Ausrüstung ist schlichtweg schon längst von vorgestern, da sind bitte noch Niederspannungsschaltwerke drinnen

Die angebliche Betriebproblematik mit doppeltem Stürzen (Graz-Salzburg) könnte man damit ausweichen, indem man bis Selzthal die beiden Wagenzüge zwischen die Loks nimmt, dort dann einfach trennt. Der Ersatz der 4010er wird ja ohnehin das Wagenmaterial der Westbahn sein, sobald dort der Railjet fröhliche Urständ feiert. Bis das soweit ist werden entweder die übrigen 4010er entgültig verheizt oder, und das fürchte ich fast, es tauchen wirklich Stadtschüttler auf den Strecken auf.
Was modern ist entscheiden die Kunden eh kaum. Man ist Designern und Ingenieuren und ihrem Einheitsbrei ohnehin auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Mir ist eine 70er Jahre Holzverkleidung ja auch lieber als Plaste und Elaste, Designer stehen halt leider darauf.
Christoph
hcl hat geschrieben:die verweildauer im waggon kann kein argument sein.blu hat geschrieben:also eigentlich war das ursprungsthema in diesem
Weil der Pendler nicht 4 Stunden am Stück in so einem Waggon verbringen muß. Abgesehen davon muten die ÖBB ja mittlerweile auch den FV-Reisenden so etwas zu.
dann hätte man ja auch talente so "ausrüsten" können.
und nur, weil jemand weniger als ein paar stunden drin sitzt, heißt das ja a no ned, daß man dem/der weniger komfort bieten kann.
die langen schlieren waren nah- und fernverkehrstauglich.
irgendwie seh ich keinen sinn drin, waggons nur für den nahverkehr umzubauen. dafür gibts 4020er und nunmehr talente bzw. die alten schlieren.
Sind eh nicht wirklich "besser" ausgerüstet als Stadtschüttler. Meiner Meinung nach ist auf jeden Fall die Verweildauer das einzig relevante Kriterium. Bei Nahverkehrsrouten dürfen die Sitze schon enger zusammenpicken und die Fußfreiheit geringer sein.blu hat geschrieben: die verweildauer im waggon kann kein argument sein.
dann hätte man ja auch talente so "ausrüsten" können.
Die Stadtschüttler sein einfach ein schlechtes Beispiel zumal sie die Nachteile von Fern- und Nahverkehrswaggons verbinden. Hier war der Umbau in der Tat eine Verschlechterung.
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