Internetsurfen bei 300 km/h im Hochgeschwindigkeitszug
Erfolgreiche Tests mit Breitbandtechnologie von Siemens
Wien/Brüssel, 26. April 2005. Erstmals wurde eine stabile Internet-Verbindung mit Breitband-Wi-Fi über Satellit an Bord eines Hochgeschwindigkeitszuges erfolgreich getestet, und zwar auf der von Thalys betriebenen Route Brüssel - Paris. Die höchste Übertragungsrate bei 300 km/h betrug 4 Mbit/s im Downstream und 2 Mbit/s im Upstream, vergleichbar der Qualität einer ADSL+ (Asymmetric Digital Subscriber Line plus)-Verbindung, einer schnellen Variante von DSL. Ermöglicht wurde der Test mit Unterstützung der Europäischen Weltraumbehörde ESA (European Space Agency). Die Implementierung oblag dem anglo-belgischen Betreiber 21Net mit Siemens als Technologiepartner. Siemens integrierte in diesem Rahmen das drahtlose Wi-Fi-Breitbandnetz in die Waggons und stellte das komplette Managementsystem einschließlich Authentifizierung und Abrechnung bereit.
Downloadrate von 4 Mbit/s bei 300 km/h Fahrgeschwindigkeit
Mit Hilfe der neuen Satellitenverbindung können Geschäftsleute, Zugpersonal und Privatreisende im Thalys-Hochgeschwindigkeitszug bei einer Reisegeschwindigkeit von über 300 km/h im Internet surfen. Der breitbandige Link zwischen Zug und Satellit ermöglicht zahlreiche Business- und Entertainment-Anwendungen. Mit der Downstream-Rate von 4 Mbit/s und der Upstream-Rate von 2 Mbit/s hat Thalys einen neuen Rekord gesetzt.
Pilotprojekt läuft über drei Monate
Der Betreiber 21Net wurde von Thalys mit der Implementierung der Testinstallation beauftragt und wählte Siemens als Partner für die Integration eines drahtlosen Wi-Fi-Breitbandnetzes in den Zugwagen. Für das Management der Lösung wird das Operational Support-System für Authentifizierung und Abrechnung von Garderos eingesetzt, das Siemens im Auftrag von 21Net betreibt. Das Pilotprojekt läuft drei Monate lang in einem der Züge. Bei erfolgreichem Verlauf will Thalys seine gesamte Flotte von 28 Zügen auf der Strecke Brüssel - Paris mit einem superschnellen Internetzugang ausstatten.
Passagier erhält Zugangsdaten beim Kauf der Fahrkarte
Die Breitband-Lösung ist technisch komplex, doch gleichzeitig äußerst benutzerfreundlich. Bei der Bezahlung seiner Fahrkarte erhält jeder Passagier ein Passwort und eine Kennung zur Anmeldung beim Wireless-Breitband-Anschluss. Sobald sich der Fahrgast einloggt, werden die Authentifizierungsinformationen über Satellit an das zentrale Network Operations Center (NOC) von Siemens Belgien gesandt.
Netzmanagement von Siemens, 21Net und Garderos
Das NOC beherbergt das Netzmanagement-Zentrum, in dem Siemens für 21Net die Authentifizierung der Nutzer abwickelt und die zeitbasierten Abrechnungsdaten verarbeitet. Dabei arbeitet Siemens mit Garderos zusammen, einem deutschen Unternehmen, das WLAN-Infrastruktur-Software für Operational-Support-Systeme herstellt. Darüber hinaus verwaltet das Zentrum alle zur Lösung gehörenden Komponenten im Zug per Fernzugriff. Der primäre User-Helpdesk wird von 21Net betrieben. Siemens betreut den System-Helpdesk, zu dem auf Netzwerkebene eskaliert wird.
Hochgeschwindigkeitszug Thalys verbindet vier Länder
Thalys International ist ein Joint Venture zwischen der staatlichen belgischen Eisenbahngesellschaft (SNCB), der Grandes Lignes International s.A., einer Tochtergesellschaft der französischen Bahngesellschaft (SNCF), NS sowie der Deutschen Bahn. Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys verbindet die Länder Frankreich, Belgien, Deutschland und die Niederlande miteinander.
Internetsurfen im Hochgeschwindigkeitszug
Internetsurfen im Hochgeschwindigkeitszug
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