Die Südostbayerische Rundschau hat geschrieben:Freilassing: "Lokwelt Freilassing" soll Besucher anziehen
Freilassing.
Das künftige Depot des Deutschen Museums München im historischen Lokschuppen und das Freigelände auf dem Areal des ehemaligen Bahn-Betriebswerkes Freilassing, das in dieses Projekt einbezogen wird, soll den Namen "Lokwelt Freilassing" erhalten. Das beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung.
Im Vorfeld dieser Entscheidung waren eine große Zahl von Namens-Vorschlägen für dieses besondere Projekt der "Stadt der Eisenbahn Freilassing" erörtert worden. Dort sollen bekanntlich historische Elektro- und Dampflokomotiven aus den Beständen des Deutschen Museums ihre neue Heimat finden und darum herum weitere interessante Dinge aus dem Eisenbahnbetrieb früherer Zeiten den Besuchern künftig präsentiert werden. Die Umbau-Maßnahmen sind derzeit im Gange.
Gemäß einem Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses hatte im April ein "Brainstorming" stattgefunden, bei dem Vorschläge für die künftige Bezeichnung erarbeitet werden sollten. Beteiligt daran waren Wolfgang Hartmann und Fritz Strohmaier vom Verein "Freunde des historischen Lokschuppens", Stefanie Putz von der BGL-Tourismus-GmbH, Monika Herold und Petra Aicher vom Wirtschaftsforum Freilassing, Angelika Gasteiner von der Salzburger Lokalbahn, Christine Neurauter von der Modelbau-Firma "Roco", Thomas Hunter von der Bahnbaumaschinenfabrik Robel, die Kulturreferentin des Stadtrates, Barbara Oberdorfer und mehrere Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit Stadtjugendpfleger Michael Schweiger an der Spitze.
Aus einer Vielzahl von Vorschlägen hatte diese Runde schließlich sechs ausgewählt, die sie dem Stadtrat als Vorschläge zur Auswahl übermittelte: "Drehscheibe Freilassing", "Haus der Lok dort, wo die Loks zu Hause sind", "Lokwelt Freilassing", "Lokdepot im historischen Rundlokschuppen Freilassing", "Eisenbahnzentrum Freilassing" und "Museum an der Drehscheibe". Zu diesen Namens-Vorschlägen wurden dem Stadtrat auch entsprechende Begründungen vorgetragen, die jeweils dafür sprechen sollten. Der Haupt- und Finanzausschuss hatte die Sache noch einmal vorberaten und dabei die Bezeichnungen in "Lokwelt", "Eisenbahnwelt" und "Welt der Eisenbahn" als Vorschläge favorisiert, die dem Stadtrat zur endgültigen Entscheidung vorgelegt werden sollten.
Dort eröffnete CSU-Fraktionssprecher Dieter Moosleitner die Aussprache mit dem Hinweis, die CSU-Fraktion habe sich auf "Freilassinger Lokwelt" geeinigt. Grünen-Sprecher Ernst Wohlschlager plädierte für "Drehscheibe Freilassing". SPD-Fraktionssprecher Michael Hangl und FWG-Sprecher Karlheinz Knott machten jeweils mehrere Namensvorschläge, deren Vorzüge erörtert wurden, Stadtrat Ludwig Unterreiner favorisierte "Welt der Eisenbahn".
Um zu einem Ergebnis zu kommen, bat Bürgermeister Flatscher die Ratsmitglieder, einen von ihnen favorisierten Namen auf einen Zettel zu schreiben. Die Auszählung ergab dann zwölf Stimmen für "Lokwelt Freilassing", jeweils vier Stimmen für "Eisenbahnwelt" und "Drehscheibe", drei Stimmen für "Freilassinger Lokwelt" und je eine für "Lokdepot" und "Lokstadt Freilassing". Dieses Vorabstimmungs-Ergebnis berücksichtigte der Stadtrat dann auch in seinem endgültigen Beschluss: Mit 24 gegen eine Stimme wurde der Name "Lokwelt Freilassing" festgelegt.
Dieser Name berücksichtigt nach Meinung Angelika Gasteigers von der Salzburger Lokalbahn viele Aspekte. Der Begriff sei allumfassend, auf die verschiedenen Generationen in der Welt bezogen - vom Kind bis zum Senioren, aber auch auf Raum und Welt bezogen: Die "Kleine Welt der Modelleisenbahnen, die man künftig auch hier finden soll, und die "große Welt", durch die man mit den Lokomotiven fahren kann.
-oo-
Südostbayerische Rundschau, 11.05.05