Wiener Nostalgie-Bim als Geschenk für Temesvar (16.06.05)

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NorbertK

Wiener Nostalgie-Bim als Geschenk für Temesvar (16.06.05)

Beitrag von NorbertK »

Rathauskorrespondenz der Stadt Wien hat geschrieben:Rathauskorrespondenz der Stadt Wien vom 16.6.2005
Wiener Nostalgie-Bim als Geschenk für Temesvar
Offizielle Übergabe durch Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder

Wien (RK). Die Stadt Wien schenkt der rumänischen Stadt Temesvar einen historischen Straßenbahntriebwagen aus den Sechziger Jahren. Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder hat am Donnerstag die historische Straßenbahn an den Bürgermeister aus Temesvar Dr. Gheorghe Ciuhandu offiziell übergeben. In den nächsten Tagen wird die Straßenbahn per Tieflader nach Temesvar transportiert. Der Tram-Club Temesvar setzt die Wiener Bim aus dem Wien der Roaring Sixties dann für Nostalgiefahrten durch die Stadt ein.

Triebwagen Typ L: 110 Stück Anfang 1960 gekauft; seit 1990 für immer in der Remise

Bei der Wiener Nostalgietram handelt es sich um einen zweiachsigen Triebwagen der Type L. Insgesamt 110 Stück wurden in den Jahren 1960 bis 1962 von den Wiener Linien angekauft. Unterwegs waren die Triebwagen zum Beispiel auf den Linien 38, 43, 62 oder auf den heute durch die U2 ersetzten Straßenbahnlinien entlang der 2er Linie. Der Triebwagen vom Typ L war es auch, der das "schaffnerlose" Zeitalter bei den Wiener Linien einläutete, da er als Zugmaschine (mit Schaffner) für die ersten schaffnerlosen Beiwagen diente. Bis Ende der 80er Jahre wurde dieser Triebwagentyp dann Zug um Zug durch neue Straßenbahnen ersetzt. Der letzte der L-Triebwagen im Linienbetrieb fuhr am 30. April 1990 für immer in die Remise.

Temesvar gilt als Wien des Balkan mit zahlreichen Bauten aus der Kaiserzeit

Temesvar oder Timisoara, wie die Stadt in der Landessprache genannt wird, liegt im westlichen Rumänien. Mit 340.000 Einwohnern zählt die Stadt zu den größten Rumäniens und ist ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Wien und Temesvar pflegen ausgezeichnete Beziehungen. So waren die Stadt Wien und das Wilheminenspital unter der Federführung von Univ. Prof. Dr. Poigenfürst maßgeblich an der Errichtung des Unfallkrankenhauses in Temesvar beteiligt. Die Verbindungen zwischen den beiden Städten gehen aber noch viel weiter bis ins 18. Jahrhundert zurück. 1718 kam die Stadt zum Österreichischen Kaiserreich und blieb zwei Jahrhunderte lang in österreichischer Hand. Die Stadt wird deshalb auch als das Wien des Balkan bezeichnet. Die gesamte Innenstadt Temesvars ist von Bauten aus der Kaiserzeit geprägt, die sehr an das alte Wien erinnern. Temesvar war auch die erste Stadt in Europa, die eine Straßenbeleuchtung hatte. Seit 1920 (Friedensvertrag von Trianon) gehört die Stadt zu Rumänien. Die Revolution gegen den Diktator Nicolae Ceaucescu hat im Dezember 1989 in Temesvar begonnen.

Übrigens: Hollywood-Star Johnny Weissmüller - Weltklasseschwimmer und der Tarzan-Darsteller schlechthin - wurde genauso in Temesvar geboren wie der Wiener Staatsopern-Direktor Ioan Holender.

Wolfgang Gatschnegg, Rathauskorrespondenz der Stadt Wien vom 16.6.2005
hcl
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Beitrag von hcl »

Ich kann mir absolut nicht vorstellen, daß Temesvar zum Kaiserreich kam, zumal östlich der Leitha Ungarn beginnt.
Understanding is a three edged sword. Your side, their side, and the truth.
NorbertK

Beitrag von NorbertK »

hcl hat geschrieben:Ich kann mir absolut nicht vorstellen, daß Temesvar zum Kaiserreich kam, zumal östlich der Leitha Ungarn beginnt.
Unter österreichischer - und habsburgischer - Herrschaft war Temesvar durchaus. Das ganze Banat, also die Gegend in der Temesvar liegt, wurde 1718 im Rahmen des "Friedens von Passarowitz" vom Osmanischen Reich an Österreich abgetreten.
hcl
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Registriert: Di Aug 12, 2003 13:54

Beitrag von hcl »

Das ist korrekt, allerdings kam Temesvar 1718 sicher nicht zum österreichischen Kaiserreich, welches nämlich Franz I. erst 1804 gegründet hat.
Und ein Teil des heiligen römischen Reiches war Ungarn nie.
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5046-01

Temesvar

Beitrag von 5046-01 »

Temesvar war ja früher in der ungarischen Reichshälfte der Monarchie
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