RB Eurasia 4: Moskau

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Helmut Uttenthaler
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RB Eurasia 4: Moskau

Beitrag von Helmut Uttenthaler »

Montag 25. Juli 2005

Gegen 9 Uhr wachen wir auf. Wir frühstücken im Zug, während wir uns der russischen Hauptstadt nähren:
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Interessant sind die idiotensicheren Bahnübergänge mit Absperrklappen in der Fahrbahn:
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Pünktlich um 10:58 Moskauer Zeit kommen wir am Kiever Bahnhof an...
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...die Halle des Bahnhofes wurde 2004 saniert. Leider befinden sich in der Halle nur vier Gleise, sodass der Grossteil des Zugverkehrs auf den ausserhalb liegenden Gleisen abgewickelt wird.
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Für die zwei Nächte in Moskau habe ich via E-Mail im „Hostel Tramp“ (http://www.hostelling.ru/index.php4) ein Zimmer reserviert, aber dummerweise vergessen mir die Adresse aufzuschreiben. Oliver löst dann das Problem, indem er daheim wen anruft und bittet ihm Internet die Adresse ausfindig zu machen...
Wir wissen also wo wir hinmüssen, und nehmen uns ein Taxi. Ist zwar mit 23 USD viel teurer als die Metro, aber man gönnt sich ja sonst nichts...
Die Dollar habe ich eigentlich für Usbekistan mitgenommen, aber da wir uns noch keine Rubel besorgt haben, bezahlen wir auch das Taxi mit Ami-Geld. Über breite Strassen mit 6 oder mehr Spuren je Richtung, und auf denen mit bis zu 100 km/h gerast wird, geht es in den Norden der Stadt. Schliesslich finden wir das Hostel, bei dem es sich im Prinzip nur um ein günstiges Zimmerkontingent im Hotel Tourist handelt.

Kurz nach unserer Ankunft ruft mich mein Bekannter Alexander an. Ihn kenne ich bis dahin nur über Internet, wir sind in einem russischen Eisenbahnforum mal ins Gespräch gekommen. Alexander leitet die Eisenbahnfahrkartenabteilung von „Transinfoset“ www.tsi.ru und hat für uns die Fahrkarten Irkutsk – Ulan-Bator besorgt und uns über eine Partneragentur auch Fahrkarten Ulan-Bator organisiert. Ihm Gegenzug dazu habe ich für ihn ein paar Eurodominos für Russland mitgebracht, die er für seine Kunden benötigt (die RZD verkauft kein Eurodomino Russland, in Moskau bekommt er Eurodomino Russland ansonsten nur bei der Vertretung der Deutschen Bahn).
Wir verabreden uns für 18:45 bei der Metrostation „Prospekt Mira“ um dann wo was essen zu gehen und die „geschäftlichen’ Angelegenheiten zu erledigen.
Im Gespräch stellt sich dann noch heraus, dass der Manager vom Hostel ein Bekannter von Alexander ist, was uns dann noch zu einem 33%igen Rabatt auf den Zimmerpreis verhilft (dann 20 statt 30 USD pro Person und Nacht) ;-)

Bis zum Abend ist noch genug Zeit, so machen wir uns erst mal auf den Weg Richtung Zentrum (die Metrostation Botanicheskij Sad befindet sich nicht weit vom Hotel), um eion bisschen rund um den Roten Platz spazieren zu gehen.

Roter Platz, von l.n.r. Lenin-Mausoleum, Historisches Museum und GUM:
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Basiliuskathedrale:
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Wenn der wüsste....
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...oder die beiden...
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Im GUM:
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Nachdem wir beide schon mal in Moskau waren, verzichten wir auf weitere Sightseeing-Aktivitäten und wenden uns wieder der Eisenbahn zu. Pflichttermin in Moskau ist dabei natürlich ein Besuch bei der Buchhandlung „Transportnaja Kniga“ (Metro: Krasnye Vorota). Dort gibt es neben anderen interessanten Sachen nämlich „das eine Buch“ zu kaufen: Das Kursbuch der RZD, und das ist natürlich Pflichtlektüre.
Neben dem Kursbuch kaufe ich auch noch einen russischen Eisenbahnatlas, nicht minder interessant und unverzichtbar. Beide Bücher kosten jeweils ca. 300 Rubel.

Nach der erfolgreichen Shoppingtour spazieren wir zum Kazaner Bahnhof. Beim Busbahnhof vor dem Kazaner Bahnhof sehen wir u.a. einen usbekischen Bus mit Zielangabe Buchara. Unvorstellbar, wie man sich so eine Fahrt über 3000 km und wahrscheinlich schlechte Strassen im Hochsommer mit einem noch dazu unklimatisierten Bus antun kann...

Kazaner Bahnhof:
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Zug 94 nach Magnitogorsk:
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Elektritschka in der Bahnhofseinfahrt:
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In der Bahnhofshalle.
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Früher war das hier AFAIK offen, die Hallenkonstruktion wurde erst später (ist wahrscheinlich noch gar nicht so lang her) errichtet.

Nach dieser kurzen Bahnhofstour fahren wir eine Station mit der Metro zur Station „Prospekt Mira“, wo wir ja Alexander treffen. Wir hätten uns fast nicht gefunden, weil er annahm, wir würden beim Ausgang der Station der Radiallinie sein, wir sind aber mit der Ringlinie gekommen.
Aber das ist nicht weiter schlimm, wir treffen uns und gehen dann in der Nähe wo Abend essen und unterhalten uns über dieses und jenes, vor allem natürlich über Eisenbahn. Oliver und ich löchern ihn mit Fragen zum russischen Reservierungssystem „Express“, welches Alexander sehr gut kennt... Naja, es war auf jeden Fall ein interessanter Abend, dem dann noch weitere Treffen in Moskau aber auch in der Schweiz folgen sollten.

Dienstag 26. Juli 2005

Heute machen wir einen kleinen Ausflug mit dem „Sputnik“ vom Jaroslawler Bahnhof nach Mtyshchi. Der Sputnik ist ein neuer beschleunigter Vorortzug, der sogar einen taktähnlichen Fahrplan aufweist. Die normalen Elektritschkas fahren zwar auch oft, aber ohne jeglichen Takt. Der Sputnik hat auch einen besonderen Tarif, für uns aber trotzdem sehr günstig. Die Fahrzeit nach Mtyshchi beträgt ca. 20 Minuten.

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Die Inneneinrichtung wirkt nach wie vor etwas spartanisch, im Vergleich zu normalen Elektritschkas aber doch ein Fortschritt:
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Am Bahnhof Mtyshchi:
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Mtyshchi ist noch dafür bekannt, dass dort die Metro-Fahrzeuge für Moskau, Sankt Petersburg und viele andere Städte im „Osten“ (auch Prag und Budapest) hergestellt wurden und werden.

Zurück fahren wir dann mit einer normalen Elektritschka. Da ich mich irgendwie nicht so gut fühle, fahre ich gleich ins Hotel und beende somit den heutigen Tag. Oliver hingegen macht sich noch mal auf den Weg ins Stadtzentrum.

Fortsetzung folgt...
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