ÖBB kauft 100 neue S-Bahnen
Alte blau-weiße Schnellbahnzüge sollen bis 2012 aus dem Verkehr verschwinden
Wien - Die ÖBB werden neue Schnellbahngarnituren bestellen, kündigte ÖBB-Nahverkehrschefin Wilhelmine Goldmann am Freitag am Rande eines Pressegesprächs an. Wenn alles gut geht, soll die Ausschreibung schon im ersten Halbjahr nächsten Jahres hinausgehen. Dem Vernehmen nach geht es um rund hundert Züge, von denen ein Teil mehr als 200 Sitzplätze bzw. ein weiterer Teil rund 500 Sitzplätze haben soll.
"Im Laufe der Zeit" sollen die blau-weißen Schnellbahnzüge komplett aus der Verkehr verschwinden, kündigte Goldmann an. ÖBB-intern geht man davon aus, dass die Auslieferung der neuen Schnellbahnen in den Jahren 2010 bis 2012 erfolgen wird, also rechtzeitig zur Fertigstellung des Hauptbahnhofs Wien und des neuen Lainzer Tunnels.
Mehr Platz
Die alten Schnellbahnen sind schon seit 1979 im Einsatz und verkehren seit einiger Zeit nur noch im Raum Wien und in der Ostregion. Vor allem im Süden Wiens gibt es immer wieder Klagen über überfüllte Züge. Mit der Neubestellung soll nun auch das Angebot ausgeweitet werden.
Ein kleiner Teil der alten Schnellbahnen wurde und wird schon jetzt durch neue Doppelstockwagons oder Regionalzüge vom Typ Talent ersetzt. Insgesamt haben die ÖBB 240 Doppelstockzüge und 171 Talent bestellt - Kostenpunkt 800 Mio. Euro. Heuer ist laut Goldmann schon jeder dritte Sitzplatz im Nahverkehr erneuert worden. Die Komplettauslieferung der schon bestellten Fahrzeuge erfolgt bis 2009. Die weiteren hundert Schnellbahnen danach sollen von einer neuen Fahrzeuggeneration stammen. Vor allem auf der Wiener Schnellbahnstammstrecke zwischen Floridsdorf und Meidling gebe es "andere Anforderungen" als im Regionalverkehr, betonte Goldmann.
Für den Fernverkehr haben die ÖBB heuer 23 neue Railjet-Züge bestellt und drei ICE aus Deutschland gekauft. Auch hier gibt es noch eine Option auf bis zu 40 weitere Railjet-Züge.
Alte Waggons
Die ÖBB holen damit auf, was in den vergangenen Jahrzehnten zu wenig investiert wurde. Über 500 Waggons seien über 30 Jahre alt, schilderte Goldmann. Die Folge seien ein hoher Reparatur-Bedarf und lange Aufenthalte der Züge in den Werkstätten. Nicht zuletzt dadurch hätten die ÖBB derzeit viel zu wenig Wagenmaterial zur Verfügung. Die größte Knappheit herrsche im Fernverkehr. Wenn die ÖBB wie geplant weiter investierten, würden sie "in fünf bis sechs Jahren so weit sein, dass wir mit dem Fuhrpark auskommen", so Goldmann.
Das notwendige Geld für den Ankauf der neuen Züge will die ÖBB-Nahverkehrs-Chefin zum einen durch mehr Fahrgäste verdienen. Zum anderen müsse aber auch die öffentliche Hand ihre Fahrkartenstützungen an die tatsächlichen Kosten anpassen. "Die Besteller müssen in Zukunft einen Preis zahlen, der marktüblich ist", erklärte Goldmann. In den Verhandlungen mit den Bundesländern habe man - nicht zuletzt durch die Verbesserung des Angebots - erreicht, dass die Abgeltungen aus den so genannten Verkehrsdiensteverträgen heuer um 19 Prozent und im nächsten Jahr um 20 Prozent steigen.
Bei weitem noch nicht den tatsächlichen Kosten würden die Bundesabgeltungen für gemeinwirtschaftliche Leistungen wie Schülerfreifahrten, Pendlerstützungen für Wochen-, Monats- und Jahreskarten oder Senioren-Rabatte entsprechen. Der Personenverkehr erhält dafür im Jahr derzeit rund 500 Mio. Euro. Im bisherigen Budgetentwurf sind in den nächsten Jahren nur leichte Erhöhungen vorgesehen, die laut Goldmann nicht reichen würden, um die Kosten im Nahverkehr abzudecken.
Längerfristig, glaubt sie, wird nur noch eine Gebietskörperschaft als Besteller von Bahnleistungen auftreten. In Ländern wie Frankreich und Deutschland sei das schon umgesetzt, "Das wird auch bei uns kommen", sagte Goldmann.´(APA)
Hat wer eine Ahnung, welche S-Bahnen die ÖBB hier bestellen wollen?
Jedenfalls scheint mir damit das Ende der letzten bequemen Garnituren eingeleitet...[/b]
Na was wohl, mit weitgehender Sicherheit vermutlich Talente bzw. das bis dahin exitierende "Nachfolgeprodukt". So manche Stimmen sprechen jedoch auch vom Flirt, letzteres halte ich jedoch für unwahrscheinlich.
Bahnnews-Austria: Interessante Nachrichten aus der Welt der Eisenbahn!
Ich stimme der Flirt-Theorie zu. Stadtler hat in letzter Zeit erstaunliche Auschreibungsgewinne vorzuweisen: Flirts für die SBB, für die DB AG, für die Hamburger Hochbahn usw.
Auch im Straßenbahnsektor ist Stadtler mittlerweile stark präsentiert:
Variobahnen für Nürnberg, München, Bochum-Gelsenkirchen, Chmenitz...
Nicht zu vergessen ist auch, dass der Flirt komplett neu entwickelt wurde und, meines Wissens, zuverlässsig Dienst tut, was man nicht von allen neu entwickelten Fahrzeugen behaupten kann
Ich nicht, denn bei den angepeilten 500 Plätzen würde man 3 FLIRTS (a 180 Plätze) benötigen und 3x74m geht sich nicht aus auf den Stammstreckenbahnsteigen.
dazu muss ich sagen, dass ich die österreichschen Gewohnheiten nicht kenne, bis jetzt war der Attersee mein am weitesten in Österreich liegendes Binnenziel
Ah das find ich toll, dass die ÖBB die alten Waggons aus den 70ern durch neue, moderne ersetzt. Ich denke, das ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich nicht, denn bei den angepeilten 500 Plätzen würde man 3 FLIRTS (a 180 Plätze) benötigen und 3x74m geht sich nicht aus auf den Stammstreckenbahnsteigen.
mfG railjet
aber selbiges würd sich auch mit talenten nicht ausgehn...
Ich würde lieber einige 4x24er an Privatbahnen in 15kV -Länder oder in den Osten verkaufen, denn der 4020 ist das zuverlässtliche S-Bahn-Fahrzeug und hat noch Halbfenster und daher kein Klimastinker!
Schade, das es mit den Umbauplänen der 4020er-Zwischenwagen, also die 7020er in Niederflurwagen nicht daraus wurde, aber man wollte auch die 4020er-Steuerwagen, also die 6020er in Niederflurwagen und fortan auch noch die ganzen 4020er mit einer erstickenden Klimaanlage ausstatten, das ganze wurde fortan zu teuer!
Ich hätte nur die 7020er in Niederflurwagen umgebaut und keine Klimaanlage eingebaut!
Bei mir hätten Züge mit Klimaanlage nur in der Klimakammer in Floridsdorf fahren dürfen!
Ich hätte bereits einen Kaufinteressenten für die 4020er gefunden, soferne man diese in Zweisystemfahrzeuge für 15kV und 25kV umbauem könnte, diese Bahn würde die 4020er eher in Ausland aber auch in Österreich einsetzen, welche Bahn es ist, dürft ihr erraten!