Ich befand mich gestern Abend im Intercityexpress ICE117, dem deutschen Hochgeschwindigkeitszug, auf der Fahrt von Salzburg nach Linz.
Um ca. 19:45 Uhr kam es zu einer Notbremsung und der Zug stoppte kurz nach dem Tunnel Lambach in unwegsamen Gelände inmitten eines schweren Gewitters.
Gund für den Stopp war ein Blitzschlag in die Signal- und Sicherungsanlage des Bahnhofes Lambach.
Uns Reisenden - der Zug war übervoll - (siehe meine Reservierung) wurde mitgeteilt dass sich "die Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit verzögert" - inoffiziell bis nach Mitternacht.
Eine junge Mitreisende meldete sich beim Zugbegleiter und teilte ihm mit dass sie Diabetikerin sei und bis 22 Uhr Ihr Insulin benötigen würde.
Daraufhin verständigte dieser die Zugleitzentrale in Wien und die Weiterfahrt des Intercityexpresses bekam gegenüber allen anderen noch stehenden Zügen oberste Priorität.
Während draussen das Unwetter tobte arbeiteten am Bahnhof Lambach schon die Techniker an der Behebung des Schadens.
Ein Mitreisender rief per Handy beim Polizeinotruf an und forderte für die diabetikerin, deren Zustand noch einigermassen OK war, einen Hubschrauber an - was aber wegen des Unwetters zur Zeit eh unmöglich war, genauso wie ein Krankentransport per Rettung, da der Zug im Nirgendwo stand.
Kurz vor 21 Uhr setzte sich der Zug wieder in Bewegung, brauste immer schneller werdend durch den Bahnhof Wels - ein greller Funken und gleichzeitig dumpfer Knall/Schlag erschütterte kurz den Zug -> Blitzeinschlag, doch das hat ihm nichts ausgemacht - unbeschädigt sauste er ohne Halt bis nach Linz, wo schon ein Taxi auf die Diabetikerin wartete.
Ein Lob hierbei noch an die Mitarbeiter der ÖBB die unter gefährlichsten Bedingungen aussen an den Bahnanlagen die Weiterfahrt des Zuges ermöglicht hatten - inmitten eines schweren Unwetters.