Reisebericht von meiner Tschechien-Österreich Reise!!

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1116 007

Reisebericht von meiner Tschechien-Österreich Reise!!

Beitrag von 1116 007 »

Ich unternahm diese Woche mit meinem Vater und dessen Kollegen und seinem Sohn eine sehr erlebnisreiche Reise in die Tschechei und nach Wien Umgebung!

Mi, 16.4.2003:
Unsere Reise begann mit einem "Frühaufsteher" um 3.45, denn wir fuhren mit dem ICE 767 "Wüstenrot" um 5.00 von Innsbruck Hbf nach Linz/Donau Hbf! Wir wählten ein sechser Abteil und genehmigten uns auch einen Cappuchino zum Frühstück. Die Sitze sind wirklich nicht ICE würdig aber sonst war die Fahrt sehr angenehm!
In Linz pünktlich angekommen besichtigten wir die Taurushalle in der gerade die 1116.135 und 1116.136 in der Endbauphase waren.
Anschließend erstatteten wir auch der neuen Traktion Linz einen Besuch ab in der ua. eine 1245er und der WLB Taurus hinterstellt waren.
Nach einem raschen Jausenkauf und Schnellbesichtigung des Neubaus des Bf. Linz ging es um 9.35 mit einer Wendezuggarnitur mit 1142er weiter nach Summerau. Im Vorbeifahren sichteten wir auch die neue Vöst-Schleife welche ja erst nächste Woche in Betrieb geht.
Der Eilzug war recht gut frequentiert und die Strecke nach Summerau ist nicht nur landschaftlich reizvoll!
Im recht großen Bf. Summerau hieß es umsteigen in zwei CD Abteilwaggons, gezogen von einer 748er Diesellok welche in Horni Dvoriste gegen eine 240er E-Lok ausgetauscht wurde. Das ist wirklich suboptimal wenn in diesem kurzen Grenzabschnitt mit D-Loks unter Fahrdraht gefahren wird! Die fahrt nach Ceske Budejovice (Budweis) ist ein echter Kontrast zum "Westen", denn die Häuser sehen sehr heruntergekommen aus! Das Bahnnetz ist in diesem Abschnitt recht modern und die Gleise sind sogar verschweißt!
In Budweis kam es dann zu einer Umdisponierung, denn wir mussten zw. Budweis und Sedvenit im SAV mit alten Bussen fahren!
Es ging dann mit ca.20 min Verspätung im D 636 weiter nach Praha hl.n was so viel wie Hbf bedeutet. Diese D-Zug unwürdige Fahrt hat einerseits durch das schlechte Wagenmaterial, (Sanitäranlagen)anderseits mit dem eigenartigen Bremsstil des Lokführers zu tun: Es wird recht flott in den Bf. eingefahren und es folgt eine "Schnellbremsung" wobei die Bremse bis zum Stillstand des Zuges nicht im Geringsten gelöst wird! Bis Prag hatte der Zug deshalb beträchtliche Flachstellen! Ich hoffe dieser Bremsstil gehört nicht zum Alltag, sondern ist eher zum Aufholen der Verspätung gedacht gewesen.
Der Bf. Prag hl.n ist eigentlich neu und sehr modern!
Es ging dann mit der Metro (U-Bahn) weiter zu unserem Hotel, Ibis Praha Karlin.
Das " nur" drei Linien umfassende U-Bahnnetz geht schätzungsweise bis zu 70m unter die Erde, wobei nur wenige Stationen behindertengerecht ausgerüstet sind.
Am Abend besichtigten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Karlsbrücke auf der alle paar Meter Bettler knieen! Man sollte sich auch vor Geldfälschern in Acht nehmen, denn uns wurde schon ein unseriöses Geschäft angeboten!!

Do, 17.4.2003:
Die Nacht verlief einigermaßen ruhig, obwohl um ca. 6.00 Uhr früh vor unserem Hotel vermutlich jemand versuchte ein Auto aufzubrechen, denn eine Alarmanlage ertönte.
Das Frühstücksbuffet war köstlich und wir beendeten unsere kurze Pragreise mit einer ausführlichen Straßenbahnfahrt durch die Stadt.
Um 14.58 reisten wir schlussendlich vom Bf. Praha-Holesovice mit EC 173 "Vindobona" mit DB-Wagenmaterial nach Wien Südbf. (Ostseite).
Die Fahrt war sehr angenehm, auf tschechischer Seite wird sehr viel in die modernisierung der Strecke investiert. Die V/max beträgt bis zu 170 km/h auf der österreichischen Seite nur 120 km/h!!
Mein Vater und ich pendelten dann auf der S-Bahn Stammstrecke nach Wien Jedlersdorf wo wir auch übernachteten.
Der Kollege meines Vaters musste mit seinem Sohn nach Hause und so waren wir nur noch zu zweit.
Nach einem ausführlichen Spaziergang durch die Prater Hauptalle düsten wir mit der wegen einer technichen Stöhrung 10min verspäteten S 3 nach Wien Jedlersdorf.

Fr, 18.4.2003:
Am Vormittag fuhren wir vom zur Zeit in Umbau befindlichen Bf. Jedlersdorf mit der Schnellbahn nach Rennweg, wo wir uns die Abzweigung der S 7 genauer anschauten. Die S-Bahnstation ist von außen schwer erkennbar, weil kein S-Bahnsymbol angebracht ist! Nach einem Spaziergang zum Südbahnhof ging es mit dem E 2921, gestellt aus Doppelstockwaggons, nach Wiener Neustadt. Dort besichtigten wir den Bahnhof und düsten sogleich mit dem IC 534 "KELAG Energie Express" retour nach Wien.
Am Nachmittag pendelten wir dann mit der S 7 nach Petronell-Carnuntum wo wir den röm. Archäölogiepark besichtigten.
Auf der Strecke ab Fischamend sind noch überall Formsignale im Einsatz, doch im August tritt ein sig. Zugleitbetrieb in Kraft!

Sa, 19.4.2003:
Wir fuhren um 9.15 mit der S-Bahn nach Floridsdorf und von dort mit dem E 2204 Richtung Retz. Wir wahren überrascht weil zwischen Stockerau und Retz recht schnell Gefahren wird! (100km/h +)
Jetzt kommt ein für mich etwas unerfreulicher Teil: In Zellerndorf gingen bei der 4020 Garnitur die Türen nicht auf, denn zwei Gendarmen stiegen in den Zug und suchten einen Jugendlichen mit schwarzem Rucksack und heller Kappe der einen Reisenden 3.000 Euro gestohlen hatte!! Plötzlich standen die zwei Gendarmen vor mir und untersuchten meinen schwarzen Rucksack nach dem Geld! Weil ich eine helle Kappe auch noch hatte befahlen sie mir auszusteigen!! Ich wurde dann von den zwei Männern "abgeführt"(!) und die Personalien meines Vaters und von mir wurden aufgenommen! Es kam dann zu einer Gegenüberstellung mit dem Bestohlenen und dieser erklärte zu meinem Glück, dass ich es nicht bin!
Da flatterten mir ganz schön die Knie,denn ich war theoretisch für kurze Zeit verhaftet!!
Die Geschichte wendete sich zum Glück für mich und so war ich wieder ein freier Mann. Als "Wiedergutmachung" fuhren uns die zwei Gendarmen nach Retz! Sie rasten mit 70 km/h ins Radar und waren auch nicht angeschnallt!! Sie empfahlen uns ein gutes Gasthaus und fuhren uns zum Retzer Stadplatz. Das war ein Erlebnis!
Wir bestiegen dann den Stadtturm und begaben uns nach dem Mittagessen zum Bahnhof wo für den Pendlerfrühverkehr fünf(!!) Zuggarnituren bereit stehen!
Um 14.23 fuhren wir dann mit dem ER 1855 mit 2016 XX über die Floridsdorfer Hochbahn und Italienerschleife nach Wien Simmering.
Der Zug war nicht gerade gut frequientiert was mit der ungünstigen Zugtrasse (nach Wien Süd) zu tun haben wird! Von Simmering ging es dann mit der teilweise unterirdisch verlaufenden Straßenbahn nach Wien Westbahnhof.
Dort genehmigten wir uns noch einen Hot Dog und ich durfte mir dann einen kleinen Wunsch erfüllen: Wir fuhren mit dem ÖBB-EC 660 "Urlaub am Bauernhof" in der 1.Klasse von Wien nach Innsbruck!
Der Schaffner brachte uns gratis Zeitungen und servierte mir auch eine Flasche Mineralwasser! Der Service stimmte, allerdings saßen in der 1. Klasse nur 5 Reisende!! Nach einer höchst angenehmen
Fahrt im ÖBB-EC erreichten wir pünktlich Innsbruck Hbf und beschlossen unsere Reise mit positiven und weniger positiven Erlebnisen.

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem ausführlichen Reisebericht die Erlebnisreise gut näherbringen und verbleibe mit freundlichen (und nicht vorbestraften) Grüßen *gg*
1116 007
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