Auch heuer gibt es im Ennstal eine – schon traditionelle – Streckensperre zwischen Bischofshofen und Selzthal. Bedingt durch eine Arbeitstagung in Schladming kam ich in den „Genuss“ des Schienenersatzverkehrs in besagtem Streckenabschnitt. Zwar ist dieser recht gut organisiert aber der Komfort und die Verspätungsanfälligkeit durch den recht dichten Straßenverkehr auf der Ennstal Bundesstraße macht das ganze doch zu einem suboptimalen Reiseerlebnis. Wobei angemerkt werden muss, dass das Komfortgefälle zwischen DB Nahverkehrswagen und dem Bus nicht auffallend ist, hingegen wird das Umsteigen in Selzthal auf einen 4010 als paradiesisch empfunden werden darf

Natürlich hat die Sperre auch „angenehme“ Nebeneffekte: 1. Werden die meisten IC Züge zwischen Graz Hbf und Selzthal wieder mit Baureihe 4010 geführt, die Zugpaare 668 und 669 sogar in Tandem. 2. kommen mit den Bauzügen Lokomotiven der Baureihe 2043 auf die Ennstalstrecke, wo sie planmäßig nicht mehr anzutreffen sind. Ich habe meinen Aufenthalt in Schladming auch dazu genutzt einen kleinen Abstecher zum Bahnhof zu machen, seht was ich gefunden habe.
Für die Baustellen zwischen Schladming und Mandling wurden zwei bis drei 2043 eingesetzt. Am Montag, den 16.07.2008 ruhten die Arbeiten infolge Schlechtwetters (es schüttete aus vollen Kübeln). So konnte ich unmittelbar nach meiner Ankunft die 2043.025 in Schladming aufnehmen.

Abends wurden die Regenpausen länger und ich ging nochmals zum Bahnhof. Mit der 2043.555 konnte ich auch die letzte „Erzberg 2043“ mit Magnetschienenbremse auf der Ennstalstrecke festhalten.

Der Gleisschotter wurde vom Hartsteinwerk Preg über St. Michael – Selzthal zugeführt, da dieser Streckenteil offen war. Auch der Fahrverschub nach Oeblarn verkehrt planmäßig. Die 1116.185 ist mit einem solchen Schotterzug soeben eingetroffen.


Fast könnte man meinen, dass in Schladming Hochbetrieb herrscht.

Die 1116.185 hat umgesetzt und wartet mit einem Leerzug auf die Rückfahrt nach Selzthal.

Am Folgetag, dem 17.07.2008 war das Wetter bereits erheblich besser und die Arbeiten wurden fortgesetzt. Am Nachmittag kam die 2043.062 aus Richtung Mandling mit leeren Schotterwagen und wurde in Schladming zu Verschubarbeiten eingesetzt. Trotz des eingebauten Caterpillarmotors, war die Anfahrt mit den schweren Schotterwagen ein akustisches Erlebnis, wenngleich nicht ganz original


Nach getaner Arbeit begab sich die 2043.062 in Richtung Selzthal zur Nachtruhe.

PS: Es gibt leider eine Hiobsbotschaft: Die bekannte Stelle bei der Ausfahrt Selzthal und dem Ennsaltarm ist durch neue Masten völlig entstellt und unfotografierbar geworden. Nunmehr sind die Übertragungsleitung und die Fahrleitung getrennt worden und es stehen neue und alte Masten links und rechts der Strecke…