Auf in den Osten: Lemberg - Przemysl (Teil 3)

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gergo
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Auf in den Osten: Lemberg - Przemysl (Teil 3)

Beitrag von gergo »

Der Teil 3 der Reportage "Auf in den Osten" beinhaltet Bilder aus Lemberg, sowie einige von der Fahrt Lemberg - Przemysl (Polen).

Die Strecke Kiev-Lemberg wurde mit dem Nachtzug D 91KJ zurückgelegt, welcher für die Strecke etwa 8 Stunden benötigt, genug Zeit um erholt am frühen Morgen in Lemberg anzukommen.

Der Zug fährt direkt am Hausbahnsteig (Bstg 1) ein, der Bahnhof macht einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck, speziell die Telefonzellen sowie die Kioske bieten schöne Fotomotive - auch wenn sie nicht typisch für den Osten erscheinen:
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Auch hier führt der erste Weg zu den Fahrkartenschaltern um die Tickets für die Fahrt nach Przemysl (Polen) zu erwerben, dem nächsten Etappenziel. Mit der in Kiev gesammelten Erfahrung gelingt es schnell, die erforderlichen Fahrausweise für den D 76LJ, am frühen Nachmittag, in Händen zu halten - zu unserer Verwunderung teilweise in deutscher Sprache gehalten:
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Nachdem die Rucksäcke am Bahnhof deponiert waren, war es an der Zeit die Stadt Lemberg zu besichtigen - beginnen wir mit einem Bild vom Bahnhof:
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1772 ging Lemberg an Österreich und wurde Hauptstadt des Königreichs Galizien und Lodomerien und damit auch viertgrößte Stadt im damaligen Österreich - sie zählte auch zu den Garnisonen der K.u.K. Österreich-Ungarischen Armee im Osten der Monarchie. Diese Epoche hat bis heute sichtbare Spuren in der Stadt hinterlassen, auch nachdem diese mehrere Nachfolgestaaten durchlaufen hat.

Nähere Infos zu Lemberg auf Wikipedia

Lemberg, zur Zeit leben etwa 800.000 Einwohner in dieser Stadt, besitzt ein sehr dichte und gut frequentiertes Straßenbahnnetz, wie man anhand der folgenden Bilder erkennen kann, welche auf dem Weg ins Zentrum entstanden sind:
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Auch die polnische LOT macht Werbung in der Ukraine:
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Nun ein paar Eindrücke aus der sehenswerten und sehr gepflegten Innenstadt:
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Eine Kreuzung in der Nähe des Hauptbahnhofes: Bild

Neben dem Hauptbahnhof besitzt Lemberg noch einen Lokalbahnhof für den Nahverkehr, leider ergab sich keine Möglichkeit hinter das Gitter zu gelangen, daher diese Notschlachtung eines EPL2T´s: Bild

Etwa eine Stunde vor Abfahrt unseres Zuges waren wir wieder am Hauptbahnhof um noch einige Impressionen festzuhalten.

Die Bahn in der Ukraine efreut sich durchaus hoher Akzeptanz und Fahrgastzahlen, wie man auf diesem Bild erkennen kann:
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2M62U, eine Diesel-Doppellok, erreicht mit einem Schnellzug den Bahnhof:
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DR1A 245 wird am Bahnsteig für seine nächste Leistung bereitgestellt:
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Ein ER9T erreicht mit Lemberg seinen Zielbahnhof:
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Ein weiterer DR1A fährt als Personenzug in Lemberg ein:
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Der Bahnhof Lemberg ist sowohl für AC als auch DC ausgerüstet, hier fährt eine AC WL80 in den Bahnhof ein, die AC-Variante kann man leicht anhand der Dachaufbauten erkennen:
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Im Gegensatz zur WL80 besitzt die Gleichstromvariante WL10 nahezu keine Dachaufbauten, hier zu sehen die WL10 1313 mit unserem Zug D76LJ nach Przemysl:
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Die Fahrt mit diesem Zug zählt sicher zu den beeindruckensten Eisenbahnfahrten die ich bislang miterleben durfte - der Grund ist schnell erklärt, wir waren die einzigen westlichen Touristen in einem Wagen, der sonst nur von einer Gruppe "Marktfrauen" frequentiert war, welche auf dem Weg zu diversen Märkten in Polen waren. Das Sortiment dieser "Runde" war breit gefächert, angefangen von T-Shirts, Kopfbedeckungen und Tischtücher befanden sich auch Unmengen an Tabakwaren in unserem Wagen, die es für den Zoll zu verstecken galt. Es fällt schwer die knapp 2h Fahrt nach Mostiska 2 nachzuerzählen, aber es wurden mehrere hundert Stangen Zigaretten für die anstehende Zollkontrolle im gesamten Wagen verteilt.
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Man glaubt nicht, wo überall Zigaretten untergebracht wurden, aber die Damen haben ihr Handwerk sichtlich beherscht.
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Über die Grenzkontrolle möchte ich nicht viel Worte verlieren, aber der ukrainische Zoll hat nicht eine Stange gefunden bzw. beschlagnahmt, woran dies wohl gelegen haben mag? Sicher nicht am obligaten Tee.

Hier ein Bild des Grenzbahnhofes Mostiska 2:
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Nachdem wir Mostiska nach gut einer Stunde Halt verlassen haben, hat die richtige Show erst begonnen, wie man an dieser Impression erahnen kann, auch in dieser Hinsicht muss man den Damen Einfallsreichtum und gewisses Geschick zugestehen - die Techniken des Zigarettentransportes waren sehr beeindruckend:
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Gegen 16 Uhr Ortszeit (1h Zeitunterschied Polen-Ukraine) erreichten wir mit Przemysl den Zugendbahnhof - die Schaffner haben uns während der Fahrt freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, das die polnischen Zöllner für Touristen einen seperaten Eingang öffnen um so die Einreise nach Polen zu beschleunigen, da einerseits sämtliche Gepäckstücke durchleuchtet werden und somit Wartezeit gespart werden kann, aber andererseits auch die Touristen schneller aus der Zollhalle entfernt werden, denn auch hier war die aufgefundene Menge an Zigaretten wohl im Promillebereich anzusiedeln.

Nach 3 aufeinanderfolgenden Nächten in Schlafwägen kann man leicht beschreiben, welch Luxus ein Hotelzimmer bieten kann - eine Dusche!

Auch Przemysl gehörte der österreichischen Monarchie an und nahm ebenso wie Lemberg eine beachtliche Stellung als K.u.K. Garnisionsstadt ein.
Nähere Informatione zu Przemysl findet man auf Wikipedia.

Hier noch einige Impressionen aus der schönen Innenstadt:

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Mit einer weiteren Impression des Stadtbrunnens möchte ich Teil 3 beenden, Teil 4 wird Bilder der nächsten Etappen nach Warschau und Zakopane beinhalten, bevor die Serie mit Teil 5 und Krakau enden wird.

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Teil 1

Teil 2
MfG
gergo
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