ULF-Bestellung

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4023
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ULF-Bestellung

Beitrag von 4023 »

Sehr zur Freude Sybics werden die Wr. Linien noch im Juni 150 weitere ULF beim Konsortium Siemens-Elin bestellen.
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Sybic
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Beitrag von Sybic »

Gestern gab es in Wien heute einen netten Bericht dazu zu sehen, es wurden sogar Aufnahmen aus dem Werk Simmering gezeigt.

Interessant finde ich die Aussage von Hrn.Hochleitner, der von Vorführfahrten in Berlin sprach. Aus Dresden wurde je leider nix, wie schade.

Wie schaut es dann mit den neuen Fahrzeugen und einer Zulassung in der Ustrab aus?

Wie zuverlässig mittlerweile die erste Bauserie ist, wurde letzten Freitag in Favoriten eindrucksvoll bewiesen: B617 verkehrt mit stillgelegter (weil defekt) Behindertenrampe (ist ja nix neues bei diesen Wunderfahrzeugen) während B609 in der Station Favoritenstrasse untauglich wurde und auf den Rüstwagen wartete.
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Ulf197

Beitrag von Ulf197 »

na bumm! ganze zwei defekte aus einer flotte von derzeit 127 fahrzeugen!
was für ein skandal! ;o)
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Sybic
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Beitrag von Sybic »

Ja wenn das nur der einzige Defekt wäre, welcher bei diesen Hi-Tech Fahrzeugen auftritt...

Denken wir an die herrlichen Bügelabrisse oder das Ausfahren aus der Remise mit nicht eingezogenem Rückspiegel; alles schon mal passiert...
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Ulf197

Beitrag von Ulf197 »

Sybic hat geschrieben:... das Ausfahren aus der Remise mit nicht eingezogenem Rückspiegel;
und dafür gibst du dem fahrzeug die schuld???
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Sybic
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Beitrag von Sybic »

Schon mal was von einer Fehlentwicklung gehört?
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Ulf197

Beitrag von Ulf197 »

geh bitte, das wird jetzt aber lächerlich wenn du allen ernstes dem fahrzeug bzw. dem konstrukteur die schuld gibst, weil die fahrer nicht den spiegel einklappen wenn sie MÜSSEN!
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Sybic
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Beitrag von Sybic »

Amüsant ist, dass bei diesem Fahrzeug wohl nie damit gerechnet wurde, dass das Anbringen von Rückspiegeln eines Tages Wirklichkeit werden wird. Rückspiegel braucht man ja auch nicht auf der Wiener Strassenbahn, Wien ist bekanntlich anders.

Und wenn es nun zu den bekannten Beschädigungen bei der Ausfahrt aus der Remise kommt, frage ich mich ob es nicht legitim ist, den Konstrukteuren die Schuld dafür zuzuschreiben?
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hcl
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Beitrag von hcl »

Sybic, wenn Du Dich nicht auskennst, dann ist es manchmal besser... (der Rest ist bei Dieter Nuhr nachzufragen).

In Wien waren Rückspiegel auf der Straßenbahn seit Anbeginn nicht vorgesehen. Es ist also tatsächlich nicht vorher absehbar, wann irgendein Aushecker im Ministerium eine neue Verordnung rausbringt.

Abgesehen davon muß man Rückspiegel nicht "vorsehen", sondern man schraubt die Dinger an, wenn sie von Nöten sind. Das ist absolut keine Hexerei. Ich denke nicht, daß die Planungsabteilung von Siemens an den Rückspiegeln einer Straßenbahn scheitert.
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Ulf197

Beitrag von Ulf197 »

@sybic : wenn die WLB schon seit jahren (oder jahrzehnten) die spiegel AUF DER STRECKE in wien weiß wo sie einklappen müssen (und das auch durchführen), so kann ich es von jedem WLer beim einziehen in den bhf. auch verlangen!
aber wie gesagt: wenn dass dein einziger grund für die ernennung einer fehlkonstruktion des ULFs ist...
BastiB
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Beitrag von BastiB »

Sybic hat geschrieben:... das Ausfahren aus der Remise mit nicht eingezogenem Rückspiegel;
das war aber vor einigen Jahren schon so "üblich". Auch die E1 wurden teilweise mit Rückspiegel geliefert. Da die Fahrer (bzw. deren Gewerkschaft) aber gegen diese waren, da man damit bei Unfällen eventuell eine Teilschuld bekommen könnte, wo man ohne Rückspiegel einfach nichts gesehen hat, passierte es sehr häufig, das bei der Halleneinfahrt in die Remise auf das Einziehen selbiger vergessen wurde.

Vielleicht haben diese Spiegelunfälle ähnliche Ursachen?

mfg Sebastian
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Doktor-ULF
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Beitrag von Doktor-ULF »

Schönen Abend!

Seit den Prototypen ist eine Vorichtung ober der Tür 1 montiert die als Spiegelgestängeaufnahme dienen soll. Mit der neuen Strab-Vo vom 1.7.2000 musste auch auf dieser Vorrichtung Spiegel montiert werden. Die Fahrzeuge die vor dem 1.7.2000 ihre Zulassung bekammen brauchen noch keinen Spiegel. Es war eine kurze Version dieses Spiegels vorgesehen die praktisch beim Einklappen an der Windschutzscheibe anlag, nur die hatte auch einen grossen Nachteil. Da war der Fahrer beim Blick in den Spiegel für Sekunden vom Verkehr vor ihm abgelenkt. Somit hat man sich für diese lange Version entschieden wo man praktisch nicht vom Verkehr abgelnkt ist. Es ist alles vom Konstrukteur berücksichtigt worden das der Spiegel nicht zur Fahrtbehinderung wird. Das denken an den Spiegel sollte mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen sein, wie man aber sieht hat der Faktor Mensch immer noch Probleme damit. Da wir aber alle Menschen sind können eben Fehler passieren und wer nicht im Glashaus sitzt der werfe den ersten Stein. In diesem Sinne wäre es besser wen auch die Fahrzeuge die vor dem 1.7.2000 zugelassen wurden Spiegeln bekämmen, da man das Vergessen auf den Spiegle so vielleicht minimieren könnte.

MfG

Doktor-ULF
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Sybic
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Beitrag von Sybic »

hcl hat geschrieben:In Wien waren Rückspiegel auf der Straßenbahn seit Anbeginn nicht vorgesehen.
Fragt sich nur weshalb dann z.B. die Badnerbahn, deren Eigentümer ja hinlänglich bekannt ist, sehr wohl mit Rückspiegeln fährt? Bitte nicht das Argument einer Vollbahn oder dergleichen auftischen...

Ach ja, noch etwas: Wurden die ersten E / E1 nicht auch mit Rückspiegeln geliefert welche erst nachträglich demontiert wurden?
Ulf197 hat geschrieben:einziger grund für die ernennung einer fehlkonstruktion des ULFs...
Wo wir beim Thema sind. Wie gut der Ulf konstruiert wurde, konnte man am diesjährigen Tramwaytag beim zerlegten B604 erkennen:

Bild
Bild

Die Ironie: Der Triebwagen geriet im Februar (!!!) dieses Jahres in Brand und konnte seither noch immer nicht betriebstüchtig gemacht werden...

Auf die Frage, weshalb das Fahrzeug einen dermassen ramponierten Eindruck aufwies, war von den zuständigen Mitarbeitern der Wiener Linien zu hören, dass der B604 in eine Kollision mit einem Auto verwickelt wurde.

Wer's glaubt...

Die "feurigen" Bilder von damals gibt es übrigens hier zu sehen.
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BastiB
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Beitrag von BastiB »

Sybic hat geschrieben:
hcl hat geschrieben:In Wien waren Rückspiegel auf der Straßenbahn seit Anbeginn nicht vorgesehen.
Fragt sich nur weshalb dann z.B. die Badnerbahn, deren Eigentümer ja hinlänglich bekannt ist, sehr wohl mit Rückspiegeln fährt? Bitte nicht das Argument einer Vollbahn oder dergleichen auftischen...
Der Mehrheitseigentümer ist sehrwohl bekannt, nur sagt das nichts über Betriebsformen,... aus. Die Badnerbahn hat sich eben zu einem gewissen Zeitpunkt entschieden, mit Rückspiegeln zu fahren, was eventuell mit dem 0:0-Betrieb auf der Außenstrecke zusammenhängen könnte.

Die Wiener Linien bzw. deren Fahrer wollten hald keine Spiegel, und da sie in der StrabVO nicht gefordert waren gab es damit kein Problem. Seit 1.7.2000 (ist das echt schon wieder so lange her?) ist aber eben in der StrabVO gefordert, das NEUZUGELASSENE Fahrzeuge Rückspiegel haben, sowie das Dreieck-Spitzensignal,... . Da die ULFe zu dem Zeitpunkt aus bürokratischen Gründen einzelzugelassen wurden hatte man dann ab diesem Datum ein Problem. Ein weiteres Problem war, das sich die Fahrergewerkschaft dagegen ausgesprochen hat, mit Spiegelfahrzeugen zu fahren.

Leider waren damals weder die WL noch die Behörde noch die Gewerkschaft bemüht, diesen Missstand schnellstmöglich zu bereinigen. Erst nach langer Zeit gab es dann Zeitungsberichte,... die darauf hinwiesen und in der Öffentlichkeit Druck erzeugten. Irgendwann war auch ein Kompromiss mit der Gewerkschaft möglich, und so schickte man die ersten Spiegel-ULFe vom Bahnhof Floridsdorf aus auf die Strecke. Damals hatte man noch zwei Spiegelvarianten im Visier, die Kurze und die sich durchsetzende Lange.

Leider fehlt bis auf weiteres noch immer die Zulassung für die U-Strab, sodass die Spiegel-ULFe noch immer nicht freizügig eingesetzt werden können. Ich hoffe doch das nach erfolgter Zulassung die vorherigen Fahrzeuge ebenfalls umgebaut werden.

(Über die Probleme mit den Zulassungsbehörden wird uns User 4023 wohl ein Lied singen können :( :shock: )
Ach ja, noch etwas: Wurden die ersten E / E1 nicht auch mit Rückspiegeln geliefert welche erst nachträglich demontiert wurden?
Die Tatsache und die Form der "Demontage" habe ich bereits in einem vorigen Beitrag erwähnt. Kurz: Notwendig waren sie laut Regelwerk nicht, und da sie oft "defekt" wurden hat man sie sich eben gespart.
Wo wir beim Thema sind. Wie gut der Ulf konstruiert wurde, konnte man am diesjährigen Tramwaytag beim zerlegten B604 erkennen:

Die Ironie: Der Triebwagen geriet im Februar (!!!) dieses Jahres in Brand und konnte seither noch immer nicht betriebstüchtig gemacht werden...

Auf die Frage, weshalb das Fahrzeug einen dermassen ramponierten Eindruck aufwies, war von den zuständigen Mitarbeitern der Wiener Linien zu hören, dass der B604 in eine Kollision mit einem Auto verwickelt wurde.
Und wer sagt uns, dass er nicht schon repariert war und durch einen Verkehrsunfall jetzt wieder abgestellt ist? Selbst wenn es so ist, wie du es darstellst, was ich mir ja durchaus auch vorstellen kann: Was hat das mit der Konstruktion des ULFes an sich zu tun. Vermutlich hat man, bevor man zu reparieren begann auch nach dem Fehler gesucht, der den Brand verursacht hat, um für die restliche Flotte Erfahrungswerte zu sammeln und einen eventuellen Serienfehler gleich zu erkennen?

Auch glaube ich nicht, das die ZW auf derartige Fälle bei den Niederstflurfahrzeugen schon entsprechend geschult ist. Vielleicht hat man auch andere Fahrzeuge, welche nicht so ramponiert waren und daher bald wieder (notwendigerweise) im Fahrgastdienst einsetzbar waren vorgezogen?

Ich denke die meisten hier haben mittlerweile bemerkt, das der ULF nicht dein Lieblingsfahrzeug ist. Allerdings hast du uns noch keine groben Mängel an der (ziemlich mutigen, in manchen Dingen gewagten) Konstruktion des Fahrzeugs geliefert. Rollstuhlrampen sind in meinen Augen für eine solche Aussage nicht wirklich zulässig, da sie nur einen Minimalteil des Fahrzeuges ausmachen und nichts über das Fahrzeug generell aussagen.

mfg Sebastian
hcl
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Beitrag von hcl »

Sybic hat geschrieben:Bitte nicht das Argument einer Vollbahn oder dergleichen auftischen...
Und warum nicht? Denn genau das ist die Tatsache. Die Badner Bahn ist außerhalb der Stadtstrecke eine stinknormale Vollbahn mit 0:0 Betrieb und muß daher auch den Vorschriften des Eisenbahngesetzes genügen. Und da drin stehen z. B. Dinge, wie das 3-Licht Spitzensignal. Und Rückspiegel sind vermutlich auch vorgeschrieben.
Zuletzt geändert von hcl am Di Jun 22, 2004 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
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